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Stieber, Georg Friedrich: Leben Des Hertzogs Magni zu Mecklenburg. Rostock u. a., 1716.

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im 21. Jahr seines Alters/ auff solchem weltbe-
rühmten Reichs-Tag eine vortreffliche Probe sei-
ner Gelehrsahm- und Beredsahmkeit abgeleget.
Denn so hielte er in Gegenwart des Käysers Ca-
roli V.
und anderer hohen Anwesenden Reichs-
Stände öffentlich und auswendig eine lateinische
und teutsche Rede/ mit solcher Annehmlichkeit/
daß Käyser Carolus V. nebst denen hohen Anwe-
senden sich sehr verwundert/ und selbe nachhero
noch einmahl zu hören verlanget. Wie dieses
aus Chemnitii Epitome Geneal. Hist. unser offtbe-
lobter Herr Thomas in seinen Analectis Gustrov. p.
141. angeführet. Mich wundert aber sehr/ daß
Coelestinus in seiner Historia Aug. Confess. dieses
Hertzogs Magni der doch damahls schon Bischoff
zu Schwerin gewesen/ nicht Meldung thut/ da er
doch sonst so wol die geistliche als weltliche Für-
sten und Herrn/ die auffm Reichstag gewesen/ auch
unsers Magni Herrn Vater/ Hertzog Heinrich
den Friedfertigen/
und dessen Herrn Bruder
Hertzog Albrecht den Schönen/ mit ihrer
gantzen Svite, (5) wie auch den Bischoff zu Ra-
tzeburg Georg/ welche alle auff gedachtem
Reichs-Tag erschienen/ sorgfältig angezeiget.
Dahero man fast an obiger erzehlten Merckwür-
digkeit zweifeln könte; Allein/ sie wird nicht al-
lein von einem glaubwürdigen und einheimischen
Scribenten erzehlet/ sondern auch so gar durch un-
sers Hertzogs Magni eigenem Epitaphio zu Do-
beran bekräfftiget/ in welchem folgende Worte
stehen:

Er

im 21. Jahr ſeines Alters/ auff ſolchem weltbe-
ruͤhmten Reichs-Tag eine vortreffliche Probe ſei-
ner Gelehrſahm- und Beredſahmkeit abgeleget.
Denn ſo hielte er in Gegenwart des Kaͤyſers Ca-
roli V.
und anderer hohen Anweſenden Reichs-
Staͤnde oͤffentlich und auswendig eine lateiniſche
und teutſche Rede/ mit ſolcher Annehmlichkeit/
daß Kaͤyſer Carolus V. nebſt denen hohen Anwe-
ſenden ſich ſehr verwundert/ und ſelbe nachhero
noch einmahl zu hoͤren verlanget. Wie dieſes
aus Chemnitii Epitome Geneal. Hiſt. unſer offtbe-
lobter Herr Thomas in ſeinen Analectis Guſtrov. p.
141. angefuͤhret. Mich wundert aber ſehr/ daß
Cœleſtinus in ſeiner Hiſtoria Aug. Confeſſ. dieſes
Hertzogs Magni der doch damahls ſchon Biſchoff
zu Schwerin geweſen/ nicht Meldung thut/ da er
doch ſonſt ſo wol die geiſtliche als weltliche Fuͤr-
ſten und Herrn/ die auffm Reichstag geweſen/ auch
unſers Magni Herrn Vater/ Hertzog Heinrich
den Friedfertigen/
und deſſen Herrn Bruder
Hertzog Albrecht den Schoͤnen/ mit ihrer
gantzen Svite, (5) wie auch den Biſchoff zu Ra-
tzeburg Georg/ welche alle auff gedachtem
Reichs-Tag erſchienen/ ſorgfaͤltig angezeiget.
Dahero man faſt an obiger erzehlten Merckwuͤr-
digkeit zweifeln koͤnte; Allein/ ſie wird nicht al-
lein von einem glaubwuͤrdigen und einheimiſchen
Scribenten erzehlet/ ſondern auch ſo gar durch un-
ſers Hertzogs Magni eigenem Epitaphio zu Do-
beran bekraͤfftiget/ in welchem folgende Worte
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[11/0013] im 21. Jahr ſeines Alters/ auff ſolchem weltbe- ruͤhmten Reichs-Tag eine vortreffliche Probe ſei- ner Gelehrſahm- und Beredſahmkeit abgeleget. Denn ſo hielte er in Gegenwart des Kaͤyſers Ca- roli V. und anderer hohen Anweſenden Reichs- Staͤnde oͤffentlich und auswendig eine lateiniſche und teutſche Rede/ mit ſolcher Annehmlichkeit/ daß Kaͤyſer Carolus V. nebſt denen hohen Anwe- ſenden ſich ſehr verwundert/ und ſelbe nachhero noch einmahl zu hoͤren verlanget. Wie dieſes aus Chemnitii Epitome Geneal. Hiſt. unſer offtbe- lobter Herr Thomas in ſeinen Analectis Guſtrov. p. 141. angefuͤhret. Mich wundert aber ſehr/ daß Cœleſtinus in ſeiner Hiſtoria Aug. Confeſſ. dieſes Hertzogs Magni der doch damahls ſchon Biſchoff zu Schwerin geweſen/ nicht Meldung thut/ da er doch ſonſt ſo wol die geiſtliche als weltliche Fuͤr- ſten und Herrn/ die auffm Reichstag geweſen/ auch unſers Magni Herrn Vater/ Hertzog Heinrich den Friedfertigen/ und deſſen Herrn Bruder Hertzog Albrecht den Schoͤnen/ mit ihrer gantzen Svite, (5) wie auch den Biſchoff zu Ra- tzeburg Georg/ welche alle auff gedachtem Reichs-Tag erſchienen/ ſorgfaͤltig angezeiget. Dahero man faſt an obiger erzehlten Merckwuͤr- digkeit zweifeln koͤnte; Allein/ ſie wird nicht al- lein von einem glaubwuͤrdigen und einheimiſchen Scribenten erzehlet/ ſondern auch ſo gar durch un- ſers Hertzogs Magni eigenem Epitaphio zu Do- beran bekraͤfftiget/ in welchem folgende Worte ſtehen: Er

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Zitationshilfe: Stieber, Georg Friedrich: Leben Des Hertzogs Magni zu Mecklenburg. Rostock u. a., 1716, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieber_magni_1716/13>, abgerufen am 28.03.2024.