Stieber, Georg Friedrich: Leben Des Hertzogs Magni zu Mecklenburg. Rostock u. a., 1716.ausgeschmückt haben/ daß sie sorgfältig zeigen ons- A 5
ausgeſchmuͤckt haben/ daß ſie ſorgfaͤltig zeigen ons- A 5
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ausgeſchmuͤckt haben/ daß ſie ſorgfaͤltig zeigen
koͤnten/ wie ein kuͤnfftiger Regent als ein Vater/
ja als ein Gott/ deſſen Bild er traͤget/ ſein Volck
gluͤcklich regieren und ihm ein Exempel eines tu-
gendhafften Wandels geben ſolle. Dieſes hatte
aber Burenius aus den kluͤgſten Schrifften der ge-
lehrten gefaſſet/ welche oͤffters die/ ſo groſſer Her-
ren Erziehung anbefohlen/ nicht einmahl anzuſe-
hen werth achten. So klug weiß dieſer Schul-
Mann von gluͤcklicher Information und Erziehung
eines Printzen zu urtheilen! Und da Hertzog
Heinrich der Friedfertige nicht nur ein ſehr ver-
nuͤnfftiger ſondern auch gottſeliger Regent war/
und daher wohl erkannte/ was vor groſſen Scha-
den ein gantzes Land an ungluͤcklicher Erziehung
und Unterricht eines Printzen haͤtte/ ſo iſt leicht
zn erachten/ daß dieſer Herr offtgedachten Bure-
nium mit groſſer Sorgfalt zu einen ſo wichtigen
Ampte erwaͤhlet habe/ beſonders zu einer ſolchen
Zeit/ da es wegen des fallenden Pabſt- und auff-
gehenden Luther-thums auff kluge Geſchicklichkeit
hauptſaͤchlich ankam. Und weil dazumahl der
Chur-Saͤchſiſche Hoff nicht nur in groſſen Anſe-
hen war/ ſondern auch in demſelben Chur-Fuͤr-
ſtenthum eben zu dieſer Zeit nebſt den guten Kuͤn-
ſten und Sprachen das Licht des Evangelii wie-
der hervorbrach/ ſo wurde unſer Printz Magnus,
wegen naher Anverwandtſchafft (4) am Chur-
Saͤchſiſchen Hofe erzogen/ woſelbſten damahls
mit Luthero und Melanchthon faſt taͤglich confe-
rence gehalten wurde/ und die wichtigſten Reli-
ons-
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