DIE CLASSIFICATION DER SPRACHEN dargestellt als die Entwickelung der Sprachidee von Dr. H. Stein- thal. 1850. gr. 8. geh. 15 Sgr.
Diese Schrift enthält zuerst eine Kritik der bisherigen Sprachclassi- ficationen und damit der heutigen Sprachwissenschaft überhaupt. Be- sonders ausführlich wird Wilhelm v. Humboldt nach seiner genialen, wie nach seiner mangelhaften Seite dargestellt. Darauf giebt der Verfasser nach einer neuen Auffassungsweise des Wesens der Sprache eine Ein- theilung der Sprachen in dreizehn Classen nach einer den natürlichen Pflan- zen- und Thiersystemen analogen Methode.
DER URSPRUNG DER SPRACHE im Zusammenhange mit den letzten Fragen alles Wissens. Eine Darstel- lung der Ansichten Wilhelm von Humboldts, ver- glichen mit denen Herders und Hamanns von Dr. H. Steinthal. 1851. gr. 8. geh. 15 Sgr.
Es lag dem Verfasser vorzüglich daran, die Gebildeten überhaupt, besonders aber die Metaphysiker und Psychologen auf die hohe Wich- tigkeit der Frage nach dem Ursprunge der Sprache dadurch aufmerksam zu machen, daß er den Zusammenhang derselben mit dem Verhältniß von Gott und Menschen, Unendlichem und Endlichem, Leben und Tod, Allgemeinem und Einzelnem nachwies. Außerdem hat er seine früheren Arbeiten über W. v. Humboldt hiermit ergänzen gewollt.
DIE ENTWICKLUNG DER SCHRIFT. Nebst einem offenen Sendschreiben an Herrn Prof. Pott. Von Dr. H. Steinthal. 1852. gr. 8. geh. 221/2 Sgr.
Diese Abhandlung zerfällt in einen allgemeinen und einen besondern Theil. Im erstern wird der Begriff der Schrift erörtert, wobei der Verf. in seiner bekannten Weise an W. v. Humboldt anknüpft, ihn kritisirend, begründend und weiterführend. Sein Gesichtspunkt ist der psychologi- sche, von welchem aus im andern Theile der Abhandlung die verschiede- nen Schriftarten als die Entwicklungsstufen des Begriffes der Schrift in folgender Reihenfolge dargestellt werden: Die Schriftmalerei der wilden Nordamerikaner und der Mexikaner; die Bilderschrift der Chinesen und Ae- gypter, welche mit einander verglichen werden. Den übrigen bekannteren Schriftarten, welche leichter erledigt werden konnten, wird in der Ent- wicklungsreihe, die endlich mit den Runen schließt, die ihnen gebüh- rende Stelle angewiesen. -- Das Sendschreiben stellt des Verf. Verhält- niß zu Humboldt dar und bespricht die innere Form und die Classi- fication der Sprachen.
VERZEICHNISS SPRACHWISSENSCHAFTLICHER WERKE.
DIE CLASSIFICATION DER SPRACHEN dargestellt als die Entwickelung der Sprachidee von Dr. H. Stein- thal. 1850. gr. 8. geh. 15 Sgr.
Diese Schrift enthält zuerst eine Kritik der bisherigen Sprachclassi- ficationen und damit der heutigen Sprachwissenschaft überhaupt. Be- sonders ausführlich wird Wilhelm v. Humboldt nach seiner genialen, wie nach seiner mangelhaften Seite dargestellt. Darauf giebt der Verfasser nach einer neuen Auffassungsweise des Wesens der Sprache eine Ein- theilung der Sprachen in dreizehn Classen nach einer den natürlichen Pflan- zen- und Thiersystemen analogen Methode.
DER URSPRUNG DER SPRACHE im Zusammenhange mit den letzten Fragen alles Wissens. Eine Darstel- lung der Ansichten Wilhelm von Humboldts, ver- glichen mit denen Herders und Hamanns von Dr. H. Steinthal. 1851. gr. 8. geh. 15 Sgr.
Es lag dem Verfasser vorzüglich daran, die Gebildeten überhaupt, besonders aber die Metaphysiker und Psychologen auf die hohe Wich- tigkeit der Frage nach dem Ursprunge der Sprache dadurch aufmerksam zu machen, daß er den Zusammenhang derselben mit dem Verhältniß von Gott und Menschen, Unendlichem und Endlichem, Leben und Tod, Allgemeinem und Einzelnem nachwies. Außerdem hat er seine früheren Arbeiten über W. v. Humboldt hiermit ergänzen gewollt.
DIE ENTWICKLUNG DER SCHRIFT. Nebst einem offenen Sendschreiben an Herrn Prof. Pott. Von Dr. H. Steinthal. 1852. gr. 8. geh. 22½ Sgr.
Diese Abhandlung zerfällt in einen allgemeinen und einen besondern Theil. Im erstern wird der Begriff der Schrift erörtert, wobei der Verf. in seiner bekannten Weise an W. v. Humboldt anknüpft, ihn kritisirend, begründend und weiterführend. Sein Gesichtspunkt ist der psychologi- sche, von welchem aus im andern Theile der Abhandlung die verschiede- nen Schriftarten als die Entwicklungsstufen des Begriffes der Schrift in folgender Reihenfolge dargestellt werden: Die Schriftmalerei der wilden Nordamerikaner und der Mexikaner; die Bilderschrift der Chinesen und Ae- gypter, welche mit einander verglichen werden. Den übrigen bekannteren Schriftarten, welche leichter erledigt werden konnten, wird in der Ent- wicklungsreihe, die endlich mit den Runen schließt, die ihnen gebüh- rende Stelle angewiesen. — Das Sendschreiben stellt des Verf. Verhält- niß zu Humboldt dar und bespricht die innere Form und die Classi- fication der Sprachen.
<TEI><text><back><divtype="advertisement"><pbfacs="#f0432"n="2"/><fwplace="top"type="header">VERZEICHNISS SPRACHWISSENSCHAFTLICHER WERKE.</fw><lb/><p>DIE CLASSIFICATION DER SPRACHEN dargestellt<lb/>
als die Entwickelung der Sprachidee von Dr. H. <hirendition="#k">Stein-<lb/>
thal</hi>. 1850. gr. 8. geh. 15 Sgr.</p><lb/><p>Diese Schrift enthält zuerst eine Kritik der bisherigen Sprachclassi-<lb/>
ficationen und damit der heutigen Sprachwissenschaft überhaupt. Be-<lb/>
sonders ausführlich wird Wilhelm v. Humboldt nach seiner genialen, wie<lb/>
nach seiner mangelhaften Seite dargestellt. Darauf giebt der Verfasser<lb/>
nach einer neuen Auffassungsweise des <hirendition="#g">Wesens</hi> der Sprache eine Ein-<lb/>
theilung der Sprachen in dreizehn Classen nach einer den natürlichen Pflan-<lb/>
zen- und Thiersystemen analogen Methode.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p>DER URSPRUNG DER SPRACHE im Zusammenhange<lb/>
mit den letzten Fragen alles Wissens. Eine Darstel-<lb/>
lung der Ansichten <hirendition="#g">Wilhelm von Humboldts,</hi> ver-<lb/>
glichen mit denen <hirendition="#g">Herders</hi> und <hirendition="#g">Hamanns</hi> von Dr.<lb/>
H. <hirendition="#k">Steinthal</hi>. 1851. gr. 8. geh. 15 Sgr.</p><lb/><p>Es lag dem Verfasser vorzüglich daran, die Gebildeten überhaupt,<lb/>
besonders aber die Metaphysiker und Psychologen auf die hohe Wich-<lb/>
tigkeit der Frage nach dem Ursprunge der Sprache dadurch aufmerksam<lb/>
zu machen, daß er den Zusammenhang derselben mit dem Verhältniß<lb/>
von Gott und Menschen, Unendlichem und Endlichem, Leben und Tod,<lb/>
Allgemeinem und Einzelnem nachwies. Außerdem hat er seine früheren<lb/>
Arbeiten über W. v. Humboldt hiermit ergänzen gewollt.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p>DIE ENTWICKLUNG DER SCHRIFT. Nebst einem<lb/>
offenen Sendschreiben an Herrn Prof. <hirendition="#g">Pott</hi>. Von Dr.<lb/>
H. <hirendition="#k">Steinthal</hi>. 1852. gr. 8. geh. 22½ Sgr.</p><lb/><p>Diese Abhandlung zerfällt in einen allgemeinen und einen besondern<lb/>
Theil. Im erstern wird der Begriff der Schrift erörtert, wobei der Verf.<lb/>
in seiner bekannten Weise an W. v. <hirendition="#g">Humboldt</hi> anknüpft, ihn kritisirend,<lb/>
begründend und weiterführend. Sein Gesichtspunkt ist der psychologi-<lb/>
sche, von welchem aus im andern Theile der Abhandlung die verschiede-<lb/>
nen Schriftarten als die Entwicklungsstufen des Begriffes der Schrift in<lb/>
folgender Reihenfolge dargestellt werden: Die Schriftmalerei der wilden<lb/>
Nordamerikaner und der Mexikaner; die Bilderschrift der Chinesen und Ae-<lb/>
gypter, welche mit einander verglichen werden. Den übrigen bekannteren<lb/>
Schriftarten, welche leichter erledigt werden konnten, wird in der Ent-<lb/>
wicklungsreihe, die endlich mit den Runen schließt, die ihnen gebüh-<lb/>
rende Stelle angewiesen. — Das Sendschreiben stellt des Verf. Verhält-<lb/>
niß zu <hirendition="#g">Humboldt</hi> dar und bespricht die innere Form und die Classi-<lb/>
fication der Sprachen.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></back></text></TEI>
[2/0432]
VERZEICHNISS SPRACHWISSENSCHAFTLICHER WERKE.
DIE CLASSIFICATION DER SPRACHEN dargestellt
als die Entwickelung der Sprachidee von Dr. H. Stein-
thal. 1850. gr. 8. geh. 15 Sgr.
Diese Schrift enthält zuerst eine Kritik der bisherigen Sprachclassi-
ficationen und damit der heutigen Sprachwissenschaft überhaupt. Be-
sonders ausführlich wird Wilhelm v. Humboldt nach seiner genialen, wie
nach seiner mangelhaften Seite dargestellt. Darauf giebt der Verfasser
nach einer neuen Auffassungsweise des Wesens der Sprache eine Ein-
theilung der Sprachen in dreizehn Classen nach einer den natürlichen Pflan-
zen- und Thiersystemen analogen Methode.
DER URSPRUNG DER SPRACHE im Zusammenhange
mit den letzten Fragen alles Wissens. Eine Darstel-
lung der Ansichten Wilhelm von Humboldts, ver-
glichen mit denen Herders und Hamanns von Dr.
H. Steinthal. 1851. gr. 8. geh. 15 Sgr.
Es lag dem Verfasser vorzüglich daran, die Gebildeten überhaupt,
besonders aber die Metaphysiker und Psychologen auf die hohe Wich-
tigkeit der Frage nach dem Ursprunge der Sprache dadurch aufmerksam
zu machen, daß er den Zusammenhang derselben mit dem Verhältniß
von Gott und Menschen, Unendlichem und Endlichem, Leben und Tod,
Allgemeinem und Einzelnem nachwies. Außerdem hat er seine früheren
Arbeiten über W. v. Humboldt hiermit ergänzen gewollt.
DIE ENTWICKLUNG DER SCHRIFT. Nebst einem
offenen Sendschreiben an Herrn Prof. Pott. Von Dr.
H. Steinthal. 1852. gr. 8. geh. 22½ Sgr.
Diese Abhandlung zerfällt in einen allgemeinen und einen besondern
Theil. Im erstern wird der Begriff der Schrift erörtert, wobei der Verf.
in seiner bekannten Weise an W. v. Humboldt anknüpft, ihn kritisirend,
begründend und weiterführend. Sein Gesichtspunkt ist der psychologi-
sche, von welchem aus im andern Theile der Abhandlung die verschiede-
nen Schriftarten als die Entwicklungsstufen des Begriffes der Schrift in
folgender Reihenfolge dargestellt werden: Die Schriftmalerei der wilden
Nordamerikaner und der Mexikaner; die Bilderschrift der Chinesen und Ae-
gypter, welche mit einander verglichen werden. Den übrigen bekannteren
Schriftarten, welche leichter erledigt werden konnten, wird in der Ent-
wicklungsreihe, die endlich mit den Runen schließt, die ihnen gebüh-
rende Stelle angewiesen. — Das Sendschreiben stellt des Verf. Verhält-
niß zu Humboldt dar und bespricht die innere Form und die Classi-
fication der Sprachen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Steinthal, Heymann: Grammatik, Logik und Psychologie. Ihre Principien und ihr Verhältniss zu einander. Berlin, 1855, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinthal_grammatik_1855/432>, abgerufen am 01.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.