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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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für seine Gesundheit.
Lähmigkeit der Glieder und ein ungesunder Leib
einfinden könne, 6) er mißbrauchet derhalben in
gesunden Tagen seiner Gesundheit nicht zu Muth-
willen, Verwegenheit und Boßheit, damit, wenn
die Kranckheit und Schmertzens-Tage kommen,
das Gewissen nicht sage: das ist eine Straffe
GOttes wegen des Mißbrauchs deiner Gesund-
heit; wie denn also GOTT manchem gesun-
den, aber unbändigen Menschen Zaum und Ge-
biß durch Zuschickung eines ungesunden Leibes
muß anlegen, damit er aufhöre zu sündigen. 7)
Ein frommer Christ betet auch fleißig in gesunden
Tagen, weil er nicht weiß, ob er in der Kranck-
heit dazu Krafft haben werde, und so wird die
Gesundheit heilsamlich angewendet.



Gebet.

O Du gnädiger und barmhertziger
GOtt! wie groß ist deine Lie-
be und Güte, die du an mir erweisest,
indem du mich nicht allein in deinem
Schutz und Gnade erhältest, sondern
auch ein Jahr nach dem andern in gu-
ter Gesundheit vollenden und wieder
anfangen lässest. Nun, mein GOtt!
ich erkenne, daß dieses ist eine der

guten
E 2

fuͤr ſeine Geſundheit.
Laͤhmigkeit der Glieder und ein ungeſunder Leib
einfinden koͤnne, 6) er mißbrauchet derhalben in
geſunden Tagen ſeiner Geſundheit nicht zu Muth-
willen, Verwegenheit und Boßheit, damit, wenn
die Kranckheit und Schmertzens-Tage kommen,
das Gewiſſen nicht ſage: das iſt eine Straffe
GOttes wegen des Mißbrauchs deiner Geſund-
heit; wie denn alſo GOTT manchem geſun-
den, aber unbaͤndigen Menſchen Zaum und Ge-
biß durch Zuſchickung eines ungeſunden Leibes
muß anlegen, damit er aufhoͤre zu ſuͤndigen. 7)
Ein frommer Chriſt betet auch fleißig in geſunden
Tagen, weil er nicht weiß, ob er in der Kranck-
heit dazu Krafft haben werde, und ſo wird die
Geſundheit heilſamlich angewendet.



Gebet.

O Du gnaͤdiger und barmhertziger
GOtt! wie groß iſt deine Lie-
be und Guͤte, die du an mir erweiſeſt,
indem du mich nicht allein in deinem
Schutz und Gnade erhaͤlteſt, ſondern
auch ein Jahr nach dem andern in gu-
ter Geſundheit vollenden und wieder
anfangen laͤſſeſt. Nun, mein GOtt!
ich erkenne, daß dieſes iſt eine der

guten
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[67/0091] fuͤr ſeine Geſundheit. Laͤhmigkeit der Glieder und ein ungeſunder Leib einfinden koͤnne, 6) er mißbrauchet derhalben in geſunden Tagen ſeiner Geſundheit nicht zu Muth- willen, Verwegenheit und Boßheit, damit, wenn die Kranckheit und Schmertzens-Tage kommen, das Gewiſſen nicht ſage: das iſt eine Straffe GOttes wegen des Mißbrauchs deiner Geſund- heit; wie denn alſo GOTT manchem geſun- den, aber unbaͤndigen Menſchen Zaum und Ge- biß durch Zuſchickung eines ungeſunden Leibes muß anlegen, damit er aufhoͤre zu ſuͤndigen. 7) Ein frommer Chriſt betet auch fleißig in geſunden Tagen, weil er nicht weiß, ob er in der Kranck- heit dazu Krafft haben werde, und ſo wird die Geſundheit heilſamlich angewendet. Gebet. O Du gnaͤdiger und barmhertziger GOtt! wie groß iſt deine Lie- be und Guͤte, die du an mir erweiſeſt, indem du mich nicht allein in deinem Schutz und Gnade erhaͤlteſt, ſondern auch ein Jahr nach dem andern in gu- ter Geſundheit vollenden und wieder anfangen laͤſſeſt. Nun, mein GOtt! ich erkenne, daß dieſes iſt eine der guten E 2

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/91>, abgerufen am 13.06.2024.