gethan, ach, ach! nimm doch dein Kind in Gna- den wieder an.
2. Ich beuge meine Knie, und meine Augen weinen, daß ich so gar befleckt jetzt muß vor dir erscheinen. Ach Vater! sieh nicht an die grosse Missethat, ach! ich verhehl sie nicht, ich bitt dich um Genad.
3. O wehe! daß ich hab, o Vater! dein ver- gessen, und bey der Sünder Schwarm mit Lust und Freud gesessen! o wehe! daß die Sünd mich hat gantz blind gemacht, und dadurch meine Seel in diesen Stand gebracht.
4. Ach! laß in JEsu Blut mich Gnade, Gna- de finden, laß deines Zornes Grimm durch ihn getilgt verschwinden, schau mich in JEsu an, und schenck mir deine Huld, vergib mir meine Sünd, erlaß mir alle Schuld.
5. O werther guter Geist! der du mir Krafft gegeben zur Buß und Besserung, ach! ändre gantz mein Leben, daß ich mit solchem Fleiß GOtt dien nun immerdar, wie ich ein Sünden-Knecht mit grossem Eifer war.
6. Ich will durch deine Gnad der Sünden-Lust absterben, ich will durch JEsu Blut die Selig- keit ererben: So lang der Athem-Hauch noch gehet aus und ein, so lang soll Hertz und Geist nur dir gewidmet seyn.
Ein
O
und bittet GOtt ſeine Suͤnden ab.
gethan, ach, ach! nimm doch dein Kind in Gna- den wieder an.
2. Ich beuge meine Knie, und meine Augen weinen, daß ich ſo gar befleckt jetzt muß vor dir erſcheinen. Ach Vater! ſieh nicht an die groſſe Miſſethat, ach! ich verhehl ſie nicht, ich bitt dich um Genad.
3. O wehe! daß ich hab, o Vater! dein ver- geſſen, und bey der Suͤnder Schwarm mit Luſt und Freud geſeſſen! o wehe! daß die Suͤnd mich hat gantz blind gemacht, und dadurch meine Seel in dieſen Stand gebracht.
4. Ach! laß in JEſu Blut mich Gnade, Gna- de finden, laß deines Zornes Grimm durch ihn getilgt verſchwinden, ſchau mich in JEſu an, und ſchenck mir deine Huld, vergib mir meine Suͤnd, erlaß mir alle Schuld.
5. O werther guter Geiſt! der du mir Krafft gegeben zur Buß und Beſſerung, ach! aͤndre gantz mein Leben, daß ich mit ſolchem Fleiß GOtt dien nun immerdar, wie ich ein Suͤnden-Knecht mit groſſem Eifer war.
6. Ich will durch deine Gnad der Suͤnden-Luſt abſterben, ich will durch JEſu Blut die Selig- keit ererben: So lang der Athem-Hauch noch gehet aus und ein, ſo lang ſoll Hertz und Geiſt nur dir gewidmet ſeyn.
Ein
O
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0233"n="209"/><fwplace="top"type="header">und bittet GOtt ſeine Suͤnden ab.</fw><lb/>
gethan, ach, ach! nimm doch dein Kind in Gna-<lb/>
den wieder an.</p><lb/><p>2. Ich beuge meine Knie, und meine Augen<lb/>
weinen, daß ich ſo gar befleckt jetzt muß vor dir<lb/>
erſcheinen. Ach Vater! ſieh nicht an die groſſe<lb/>
Miſſethat, ach! ich verhehl ſie nicht, ich bitt dich<lb/>
um Genad.</p><lb/><p>3. O wehe! daß ich hab, o Vater! dein ver-<lb/>
geſſen, und bey der Suͤnder Schwarm mit Luſt<lb/>
und Freud geſeſſen! o wehe! daß die Suͤnd mich<lb/>
hat gantz blind gemacht, und dadurch meine Seel<lb/>
in dieſen Stand gebracht.</p><lb/><p>4. Ach! laß in JEſu Blut mich Gnade, Gna-<lb/>
de finden, laß deines Zornes Grimm durch ihn<lb/>
getilgt verſchwinden, ſchau mich in JEſu an, und<lb/>ſchenck mir deine Huld, vergib mir meine Suͤnd,<lb/>
erlaß mir alle Schuld.</p><lb/><p>5. O werther guter Geiſt! der du mir Krafft<lb/>
gegeben zur Buß und Beſſerung, ach! aͤndre gantz<lb/>
mein Leben, daß ich mit ſolchem Fleiß GOtt dien<lb/>
nun immerdar, wie ich ein Suͤnden-Knecht mit<lb/>
groſſem Eifer war.</p><lb/><p>6. Ich will durch deine Gnad der Suͤnden-Luſt<lb/>
abſterben, ich will durch JEſu Blut die Selig-<lb/>
keit ererben: So lang der Athem-Hauch noch<lb/>
gehet aus und ein, ſo lang ſoll Hertz und Geiſt<lb/>
nur dir gewidmet ſeyn.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">O</fw><fwplace="bottom"type="catch">Ein</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[209/0233]
und bittet GOtt ſeine Suͤnden ab.
gethan, ach, ach! nimm doch dein Kind in Gna-
den wieder an.
2. Ich beuge meine Knie, und meine Augen
weinen, daß ich ſo gar befleckt jetzt muß vor dir
erſcheinen. Ach Vater! ſieh nicht an die groſſe
Miſſethat, ach! ich verhehl ſie nicht, ich bitt dich
um Genad.
3. O wehe! daß ich hab, o Vater! dein ver-
geſſen, und bey der Suͤnder Schwarm mit Luſt
und Freud geſeſſen! o wehe! daß die Suͤnd mich
hat gantz blind gemacht, und dadurch meine Seel
in dieſen Stand gebracht.
4. Ach! laß in JEſu Blut mich Gnade, Gna-
de finden, laß deines Zornes Grimm durch ihn
getilgt verſchwinden, ſchau mich in JEſu an, und
ſchenck mir deine Huld, vergib mir meine Suͤnd,
erlaß mir alle Schuld.
5. O werther guter Geiſt! der du mir Krafft
gegeben zur Buß und Beſſerung, ach! aͤndre gantz
mein Leben, daß ich mit ſolchem Fleiß GOtt dien
nun immerdar, wie ich ein Suͤnden-Knecht mit
groſſem Eifer war.
6. Ich will durch deine Gnad der Suͤnden-Luſt
abſterben, ich will durch JEſu Blut die Selig-
keit ererben: So lang der Athem-Hauch noch
gehet aus und ein, ſo lang ſoll Hertz und Geiſt
nur dir gewidmet ſeyn.
Ein
O
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/233>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.