Woche dich erfreut: wer ist, der erzehlen kan, wie viel GOtt ihm Guts gethan? Schau, wie GOttes Brünnlein fliessen, die sich reichlich auf dich giessen.
3. Preise seine grosse Güte nun bey diesem Wochen-Schluß, und ermuntre dein Gemüthe, da du noch in dem Genuß seiner vielen Wohl- that stehst, und noch täglich mehr empfähst; ist doch keine Stund vergangen, da du nicht hast guts empfangen.
4. Bitte, daß dir GOtt verzeihe alle deiner Sünden Schuld, und aus Gnaden dir verlei- he ferner seine Vaters-Huld, sprich: mein Va- ter, sieh nicht an, was ich Böses hab gethan, laß die Sünd und Straff der Sünden auch mit dieser Woch verschwinden.
5. Laß mich deine Gnad auch spüren, wenn die neue Woch anbricht, ach! du wollest selbst mich führen, o du meiner Seelen-Licht! Leib und Seel, und was ist mein, laß dir stets empfoh- len seyn, deine Gnad laß bey mir bleiben, und das Unglück von mir treiben.
6. Solt auch mit der neuen Wochen, meine letzte Woch und Tag seyn zugleich mit angebro- chen, oder daß ein Creutz und Plag mich em- pfindlich treffen soll, ach so mache alles wohl, bey dir kan ich nicht verderben, in dir kan ich selig sterben.
Der
Danck-Lied am Schluß der Wochen.
Woche dich erfreut: wer iſt, der erzehlen kan, wie viel GOtt ihm Guts gethan? Schau, wie GOttes Bruͤnnlein flieſſen, die ſich reichlich auf dich gieſſen.
3. Preiſe ſeine groſſe Guͤte nun bey dieſem Wochen-Schluß, und ermuntre dein Gemuͤthe, da du noch in dem Genuß ſeiner vielen Wohl- that ſtehſt, und noch taͤglich mehr empfaͤhſt; iſt doch keine Stund vergangen, da du nicht haſt guts empfangen.
4. Bitte, daß dir GOtt verzeihe alle deiner Suͤnden Schuld, und aus Gnaden dir verlei- he ferner ſeine Vaters-Huld, ſprich: mein Va- ter, ſieh nicht an, was ich Boͤſes hab gethan, laß die Suͤnd und Straff der Suͤnden auch mit dieſer Woch verſchwinden.
5. Laß mich deine Gnad auch ſpuͤren, wenn die neue Woch anbricht, ach! du wolleſt ſelbſt mich fuͤhren, o du meiner Seelen-Licht! Leib und Seel, und was iſt mein, laß dir ſtets empfoh- len ſeyn, deine Gnad laß bey mir bleiben, und das Ungluͤck von mir treiben.
6. Solt auch mit der neuen Wochen, meine letzte Woch und Tag ſeyn zugleich mit angebro- chen, oder daß ein Creutz und Plag mich em- pfindlich treffen ſoll, ach ſo mache alles wohl, bey dir kan ich nicht verderben, in dir kan ich ſelig ſterben.
Der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0228"n="204"/><fwplace="top"type="header">Danck-Lied am Schluß der Wochen.</fw><lb/>
Woche dich erfreut: wer iſt, der erzehlen kan, wie<lb/>
viel GOtt ihm Guts gethan? Schau, wie<lb/>
GOttes Bruͤnnlein flieſſen, die ſich reichlich auf<lb/>
dich gieſſen.</p><lb/><p>3. Preiſe ſeine groſſe Guͤte nun bey dieſem<lb/>
Wochen-Schluß, und ermuntre dein Gemuͤthe,<lb/>
da du noch in dem Genuß ſeiner vielen Wohl-<lb/>
that ſtehſt, und noch taͤglich mehr empfaͤhſt; iſt<lb/>
doch keine Stund vergangen, da du nicht haſt<lb/>
guts empfangen.</p><lb/><p>4. Bitte, daß dir GOtt verzeihe alle deiner<lb/>
Suͤnden Schuld, und aus Gnaden dir verlei-<lb/>
he ferner ſeine Vaters-Huld, ſprich: mein Va-<lb/>
ter, ſieh nicht an, was ich Boͤſes hab gethan, laß<lb/>
die Suͤnd und Straff der Suͤnden auch mit dieſer<lb/>
Woch verſchwinden.</p><lb/><p>5. Laß mich deine Gnad auch ſpuͤren, wenn<lb/>
die neue Woch anbricht, ach! du wolleſt ſelbſt<lb/>
mich fuͤhren, o du meiner Seelen-Licht! Leib<lb/>
und Seel, und was iſt mein, laß dir ſtets empfoh-<lb/>
len ſeyn, deine Gnad laß bey mir bleiben, und<lb/>
das Ungluͤck von mir treiben.</p><lb/><p>6. Solt auch mit der neuen Wochen, meine<lb/>
letzte Woch und Tag ſeyn zugleich mit angebro-<lb/>
chen, oder daß ein Creutz und Plag mich em-<lb/>
pfindlich treffen ſoll, ach ſo mache alles wohl, bey<lb/>
dir kan ich nicht verderben, in dir kan ich ſelig<lb/>ſterben.</p></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Der</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[204/0228]
Danck-Lied am Schluß der Wochen.
Woche dich erfreut: wer iſt, der erzehlen kan, wie
viel GOtt ihm Guts gethan? Schau, wie
GOttes Bruͤnnlein flieſſen, die ſich reichlich auf
dich gieſſen.
3. Preiſe ſeine groſſe Guͤte nun bey dieſem
Wochen-Schluß, und ermuntre dein Gemuͤthe,
da du noch in dem Genuß ſeiner vielen Wohl-
that ſtehſt, und noch taͤglich mehr empfaͤhſt; iſt
doch keine Stund vergangen, da du nicht haſt
guts empfangen.
4. Bitte, daß dir GOtt verzeihe alle deiner
Suͤnden Schuld, und aus Gnaden dir verlei-
he ferner ſeine Vaters-Huld, ſprich: mein Va-
ter, ſieh nicht an, was ich Boͤſes hab gethan, laß
die Suͤnd und Straff der Suͤnden auch mit dieſer
Woch verſchwinden.
5. Laß mich deine Gnad auch ſpuͤren, wenn
die neue Woch anbricht, ach! du wolleſt ſelbſt
mich fuͤhren, o du meiner Seelen-Licht! Leib
und Seel, und was iſt mein, laß dir ſtets empfoh-
len ſeyn, deine Gnad laß bey mir bleiben, und
das Ungluͤck von mir treiben.
6. Solt auch mit der neuen Wochen, meine
letzte Woch und Tag ſeyn zugleich mit angebro-
chen, oder daß ein Creutz und Plag mich em-
pfindlich treffen ſoll, ach ſo mache alles wohl, bey
dir kan ich nicht verderben, in dir kan ich ſelig
ſterben.
Der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/228>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.