Staiger, Emil: Grundbegriffe der Poetik. Zürich, 1946.pst_113.001 pst_113.001 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg> <pb facs="#f0117" n="113"/> <lb n="pst_113.001"/> <l>Vormals; aber anjetzt erhebst du dich weit vor den</l> <lb n="pst_113.002"/> <l> <hi rendition="#et">andern,</hi> </l> <lb n="pst_113.003"/> <l>Kühnen Muts, da du meiner gewaltigen Lanze dich</l> <lb n="pst_113.004"/> <l> <hi rendition="#et">darstellst.</hi> </l> <lb n="pst_113.005"/> <l>Meiner Kraft begegnen nur Söhn' unglücklicher Eltern!</l> <lb n="pst_113.006"/> <l>Aber wofern du, ein Gott, herabgekommen vom</l> <lb n="pst_113.007"/> <l> <hi rendition="#et">Himmel,</hi> </l> <lb n="pst_113.008"/> <l>Nimmer alsdann begehr ich, mit himmlischen Mächten</l> <lb n="pst_113.009"/> <l> <hi rendition="#et">zu kämpfen.</hi> </l> <lb n="pst_113.010"/> <l>Nicht des Dryas Erzeugter einmal, der starke Lykurgos,</l> <lb n="pst_113.011"/> <l>Lebete lang, als gegen des Himmels Mächt' er ge<hi rendition="#et">strebet:</hi></l> <lb n="pst_113.012"/> <lb n="pst_113.013"/> <l>Welcher vordem Dionysos des Rasenden Ammen ver<hi rendition="#et">folgend</hi></l> <lb n="pst_113.014"/> <lb n="pst_113.015"/> <l>Scheucht' auf dem heiligen Berge Nyseion; alle zugleich</l> <lb n="pst_113.016"/> <l> <hi rendition="#et">nun</hi> </l> <lb n="pst_113.017"/> <l>Warfen die laubigen Stäbe dahin, da der Mörder</l> <lb n="pst_113.018"/> <l> <hi rendition="#et">Lykurgos</hi> </l> <lb n="pst_113.019"/> <l>Wild mit dem Stachel sie schlug; auch selbst Dionysos</l> <lb n="pst_113.020"/> <l> <hi rendition="#et">voll Schreckens</hi> </l> <lb n="pst_113.021"/> <l>Taucht' in die Woge des Meers, und Thetis nahm in</l> <lb n="pst_113.022"/> <l> <hi rendition="#et">den Schoß ihn,</hi> </l> <lb n="pst_113.023"/> <l>Welcher erbebt', angstvoll vor der drohenden Stimme</l> <lb n="pst_113.024"/> <l> <hi rendition="#et">des Mannes.</hi> </l> <lb n="pst_113.025"/> <l>Jenem zürnten darauf die ruhig waltenden Götter,</l> <lb n="pst_113.026"/> <l>Und ihn blendete Zeus der Donnerer; auch nicht lange</l> <lb n="pst_113.027"/> <l>Lebt' er hinfort, denn verhaßt war er allen unsterblichen</l> <lb n="pst_113.028"/> <l> <hi rendition="#et">Göttern.</hi> </l> <lb n="pst_113.029"/> <l>Nicht mit seligen Göttern daher verlang ich zu kämpfen.</l> <lb n="pst_113.030"/> <l>Wenn du ein Sterblicher bist und genährt von Früchten</l> <lb n="pst_113.031"/> <l> <hi rendition="#et">des Feldes;</hi> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [113/0117]
pst_113.001
Vormals; aber anjetzt erhebst du dich weit vor den pst_113.002
andern, pst_113.003
Kühnen Muts, da du meiner gewaltigen Lanze dich pst_113.004
darstellst. pst_113.005
Meiner Kraft begegnen nur Söhn' unglücklicher Eltern! pst_113.006
Aber wofern du, ein Gott, herabgekommen vom pst_113.007
Himmel, pst_113.008
Nimmer alsdann begehr ich, mit himmlischen Mächten pst_113.009
zu kämpfen. pst_113.010
Nicht des Dryas Erzeugter einmal, der starke Lykurgos, pst_113.011
Lebete lang, als gegen des Himmels Mächt' er gestrebet: pst_113.012
pst_113.013
Welcher vordem Dionysos des Rasenden Ammen verfolgend pst_113.014
pst_113.015
Scheucht' auf dem heiligen Berge Nyseion; alle zugleich pst_113.016
nun pst_113.017
Warfen die laubigen Stäbe dahin, da der Mörder pst_113.018
Lykurgos pst_113.019
Wild mit dem Stachel sie schlug; auch selbst Dionysos pst_113.020
voll Schreckens pst_113.021
Taucht' in die Woge des Meers, und Thetis nahm in pst_113.022
den Schoß ihn, pst_113.023
Welcher erbebt', angstvoll vor der drohenden Stimme pst_113.024
des Mannes. pst_113.025
Jenem zürnten darauf die ruhig waltenden Götter, pst_113.026
Und ihn blendete Zeus der Donnerer; auch nicht lange pst_113.027
Lebt' er hinfort, denn verhaßt war er allen unsterblichen pst_113.028
Göttern. pst_113.029
Nicht mit seligen Göttern daher verlang ich zu kämpfen. pst_113.030
Wenn du ein Sterblicher bist und genährt von Früchten pst_113.031
des Feldes;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |