Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.sie: "Sicher, es ist das Heidi, wie kann auch das Heidi stand auf und gab ihr die Hand und die Brigitte "Nein, ich will nicht", erklärte Heidi, "du kannst es 14*
ſie: „Sicher, es iſt das Heidi, wie kann auch das Heidi ſtand auf und gab ihr die Hand und die Brigitte „Nein, ich will nicht“, erklärte Heidi, „du kannſt es 14*
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ſie: „Sicher, es iſt das Heidi, wie kann auch das
ſein!“
Heidi ſtand auf und gab ihr die Hand und die Brigitte
konnte ſich gar nicht genug verwundern darüber, wie Heidi
ausſehe, und ging um das Kind herum und ſagte: „Gro߬
mutter, wenn du doch nur ſehen könnteſt, was für ein
ſchönes Röcklein das Heidi hat, und wie es ausſieht, man
kennt es faſt nicht mehr. Und das Federnhütlein auf dem
Tiſch gehört dir auch noch? Setz' es doch einmal auf, ſo
kann ich ſehen, wie du drin ausſiehſt.“
„Nein, ich will nicht“, erklärte Heidi, „du kannſt es
haben, ich brauche es nicht mehr, ich habe ſchon noch mein
eigenes.“ Damit machte Heidi ſein rothes Bündelchen auf
und nahm ſein altes Hütchen daraus hervor, das auf der
Reiſe zu den Knicken, die es ſchon vorher gehabt, noch
einige bekommen hatte. Aber das kümmerte das Heidi
wenig; dagegen hatte es nicht vergeſſen, wie der Großvater
beim Abſchied nachgerufen hatte, in einem Federnhut wolle
er es niemals ſehen, darum hatte Heidi ſein Hütchen ſo
ſorgfältig aufgehoben, denn es dachte ja immer an's Heim¬
gehen zum Großvater. Aber die Brigitte ſagte, ſo einfältig
müſſe es nicht ſein, es ſei ja ein prächtiges Hütchen, das
nehme ſie nicht, man könnte es ja etwa dem Töchterlein
vom Lehrer im Dörfli verkaufen und noch viel Geld be¬
kommen, wenn es das Hütlein nicht tragen wolle. Aber
Heidi blieb bei ſeinem Vorhaben und legte das Hütchen
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