Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.Unten am Wagen reichte Herr Sesemann dem Kinde die Denn es hatte sich wohl gemerkt, wie er gestern Abend Jetzt wurde das Kind in den Wagen gehoben und der Bald nachher saß Heidi in der Eisenbahn und hielt Unten am Wagen reichte Herr Seſemann dem Kinde die Denn es hatte ſich wohl gemerkt, wie er geſtern Abend Jetzt wurde das Kind in den Wagen gehoben und der Bald nachher ſaß Heidi in der Eiſenbahn und hielt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0212" n="202"/> Unten am Wagen reichte Herr Seſemann dem Kinde die<lb/> Hand und ſagte ihm mit freundlichen Worten, ſie <choice><sic>wurden</sic><corr>würden</corr></choice><lb/> ſeiner gedenken, er und ſeine Tochter Klara; er wünſchte<lb/> ihm alles Gute auf den Weg, und Heidi dankte recht ſchön<lb/> für alle Gutthaten, die ihm zu Theil geworden waren, und<lb/> zum Schluß ſagte es: „Und den Herrn Doktor laſſe ich<lb/> tauſendmal grüßen und ihm auch vielmals danken.“</p><lb/> <p>Denn es hatte ſich wohl gemerkt, wie er geſtern Abend<lb/> geſagt hatte: „Und morgen wird Alles gut.“ Nun war<lb/> es ſo gekommen, und Heidi dachte, er habe dazu geholfen.</p><lb/> <p>Jetzt wurde das Kind in den Wagen gehoben und der<lb/> Korb und die Provianttaſche und der Sebaſtian kamen nach.<lb/> Herr Seſemann rief noch einmal freundlich: „Glückliche<lb/> Reiſe!“ und der Wagen rollte davon.</p><lb/> <p>Bald nachher ſaß Heidi in der Eiſenbahn und hielt<lb/> unbeweglich ſeinen Korb auf dem Schooße feſt, denn es<lb/> wollte ihn nicht einen Augenblick aus den Händen laſſen,<lb/> ſeine koſtbaren Brödchen für die Großmutter waren ja<lb/> darin, die mußte es ſorglich hüten und von Zeit zu Zeit<lb/> einmal wieder anſehen und ſich freuen darüber. Heidi ſaß<lb/> mäuschenſtille während mehrerer Stunden, denn erſt jetzt<lb/> kam es recht zum Bewußtſein, daß es auf dem Wege ſei<lb/> heim zum Großvater, auf die Alm, zur Großmutter, zum<lb/> Gaißen-Peter, und nun kam ihm Alles vor Augen, Eins<lb/> nach dem Andern, was es wiederſehen werde, und wie Alles<lb/> ausſehen werde daheim, und dabei ſtiegen ihm wieder neue<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [202/0212]
Unten am Wagen reichte Herr Seſemann dem Kinde die
Hand und ſagte ihm mit freundlichen Worten, ſie würden
ſeiner gedenken, er und ſeine Tochter Klara; er wünſchte
ihm alles Gute auf den Weg, und Heidi dankte recht ſchön
für alle Gutthaten, die ihm zu Theil geworden waren, und
zum Schluß ſagte es: „Und den Herrn Doktor laſſe ich
tauſendmal grüßen und ihm auch vielmals danken.“
Denn es hatte ſich wohl gemerkt, wie er geſtern Abend
geſagt hatte: „Und morgen wird Alles gut.“ Nun war
es ſo gekommen, und Heidi dachte, er habe dazu geholfen.
Jetzt wurde das Kind in den Wagen gehoben und der
Korb und die Provianttaſche und der Sebaſtian kamen nach.
Herr Seſemann rief noch einmal freundlich: „Glückliche
Reiſe!“ und der Wagen rollte davon.
Bald nachher ſaß Heidi in der Eiſenbahn und hielt
unbeweglich ſeinen Korb auf dem Schooße feſt, denn es
wollte ihn nicht einen Augenblick aus den Händen laſſen,
ſeine koſtbaren Brödchen für die Großmutter waren ja
darin, die mußte es ſorglich hüten und von Zeit zu Zeit
einmal wieder anſehen und ſich freuen darüber. Heidi ſaß
mäuschenſtille während mehrerer Stunden, denn erſt jetzt
kam es recht zum Bewußtſein, daß es auf dem Wege ſei
heim zum Großvater, auf die Alm, zur Großmutter, zum
Gaißen-Peter, und nun kam ihm Alles vor Augen, Eins
nach dem Andern, was es wiederſehen werde, und wie Alles
ausſehen werde daheim, und dabei ſtiegen ihm wieder neue
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |