Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861.tete, ermahnte zu größerer Eile; Oswald bemerkte "Du wirst Dir den Schnupfen holen, lieber Gren¬ "Nein," ich werde bei den Anderen bleiben," sagte Er gab seiner Tochter den Arm, blieb aber in "Ich befinde mich wohl, ganz wohl," versicherte Sie kamen, lange nach den Anderen, auf dem tete, ermahnte zu größerer Eile; Oswald bemerkte „Du wirſt Dir den Schnupfen holen, lieber Gren¬ „Nein,“ ich werde bei den Anderen bleiben,“ ſagte Er gab ſeiner Tochter den Arm, blieb aber in „Ich befinde mich wohl, ganz wohl,“ verſicherte Sie kamen, lange nach den Anderen, auf dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="32"/> tete, ermahnte zu größerer Eile; Oswald bemerkte<lb/> trocken, er wolle die übrige Geſellſchaft nicht aufhalten,<lb/> man möge ihm indeſſen erlauben, mit Bruno langſam<lb/> zu folgen. Helene erklärte, daß ſie bei Bruno bleiben<lb/> würde; der alte Baron, der bei dem ganzen Vorfall<lb/> eine große, wenn auch thatloſe Theilnahme an den<lb/> Tag gelegt hatte, ſchlug vor, die Geſellſchaft ſolle ſich<lb/> in einen Vortrab und einen Nachtrab theilen, er ſelbſt<lb/> wolle den letzteren führen.</p><lb/> <p>„Du wirſt Dir den Schnupfen holen, lieber Gren¬<lb/> witz,“ ſagte die Baronin; „ich dächte, Du kämeſt<lb/> mit uns.“</p><lb/> <p>„Nein,“ ich werde bei den Anderen bleiben,“ ſagte<lb/> der alte Baron mit einer Beſtimmtheit, die Alle, viel¬<lb/> leicht ihn ſelbſt, überraſchte.</p><lb/> <p>Er gab ſeiner Tochter den Arm, blieb aber in<lb/> der Nähe Oswald's und Bruno's, eine harmloſe<lb/> Unterhaltung, wie er ſie liebte, mit ihnen führend<lb/> und ſich von Zeit zu Zeit nach des Patienten Be¬<lb/> finden erkundigend.</p><lb/> <p>„Ich befinde mich wohl, ganz wohl,“ verſicherte<lb/> dieſer ein Mal über das andere; doch fühlte Oswald,<lb/> daß er ſich feſt auf ſeinen Arm ſtützte und daß ſeine<lb/> Hände kalt waren.</p><lb/> <p>Sie kamen, lange nach den Anderen, auf dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0042]
tete, ermahnte zu größerer Eile; Oswald bemerkte
trocken, er wolle die übrige Geſellſchaft nicht aufhalten,
man möge ihm indeſſen erlauben, mit Bruno langſam
zu folgen. Helene erklärte, daß ſie bei Bruno bleiben
würde; der alte Baron, der bei dem ganzen Vorfall
eine große, wenn auch thatloſe Theilnahme an den
Tag gelegt hatte, ſchlug vor, die Geſellſchaft ſolle ſich
in einen Vortrab und einen Nachtrab theilen, er ſelbſt
wolle den letzteren führen.
„Du wirſt Dir den Schnupfen holen, lieber Gren¬
witz,“ ſagte die Baronin; „ich dächte, Du kämeſt
mit uns.“
„Nein,“ ich werde bei den Anderen bleiben,“ ſagte
der alte Baron mit einer Beſtimmtheit, die Alle, viel¬
leicht ihn ſelbſt, überraſchte.
Er gab ſeiner Tochter den Arm, blieb aber in
der Nähe Oswald's und Bruno's, eine harmloſe
Unterhaltung, wie er ſie liebte, mit ihnen führend
und ſich von Zeit zu Zeit nach des Patienten Be¬
finden erkundigend.
„Ich befinde mich wohl, ganz wohl,“ verſicherte
dieſer ein Mal über das andere; doch fühlte Oswald,
daß er ſich feſt auf ſeinen Arm ſtützte und daß ſeine
Hände kalt waren.
Sie kamen, lange nach den Anderen, auf dem
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