Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861.Sie . . . Sie sagten, wenn Helene ihr Betragen "Genug!" sagte die Baronin, "Sie sind ein un¬ "Ueberall da hingelangt, wo er hingelangen will. "Nicht so schnell!" sagte die Baronin; "wozu "Wozu ich immer gerathen habe. Sagen Sie He¬ "Ist das Ihr Ernst?" "Mein wohlerwogener Ernst. Wann wollen Sie "Uebermorgen." "Gut. Das ist eine vortreffliche Gelegenheit, der Sie . . . Sie ſagten, wenn Helene ihr Betragen „Genug!“ ſagte die Baronin, „Sie ſind ein un¬ „Ueberall da hingelangt, wo er hingelangen will. „Nicht ſo ſchnell!“ ſagte die Baronin; „wozu „Wozu ich immer gerathen habe. Sagen Sie He¬ „Iſt das Ihr Ernſt?“ „Mein wohlerwogener Ernſt. Wann wollen Sie „Uebermorgen.“ „Gut. Das iſt eine vortreffliche Gelegenheit, der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0151" n="141"/> Sie . . . Sie ſagten, wenn Helene ihr Betragen<lb/> nicht ändert? meine ernſte Antwort iſt: ſo heirathe<lb/> ich ſie doch. So etwas findet ſich, wenn man nur<lb/> erſt im Wagen ſitzt; auf der erſten Station wird ge¬<lb/> weint; auf der zweiten geſchmollt; auf der dritten<lb/> fängt man an zu lächeln; auf der vierten —“</p><lb/> <p>„Genug!“ ſagte die Baronin, „Sie ſind ein un¬<lb/> verbeſſerlicher Leichtfuß, der —“</p><lb/> <p>„Ueberall da hingelangt, wo er hingelangen will.<lb/> Und deshalb laſſen Sie Ihre Bedenken fahren und<lb/> uns zum Kaffee gehen, der ſonſt wahrlich kalt wird.“</p><lb/> <p>„Nicht ſo ſchnell!“ ſagte die Baronin; „wozu<lb/> rathen Sie denn nun?“</p><lb/> <p>„Wozu ich immer gerathen habe. Sagen Sie He¬<lb/> lene'n — da ich ja doch einmal auf keinen Fall mich<lb/> direct in die Sache miſchen ſoll — Du heiratheſt<lb/> Deinen Vetter, Baron Felix von Grenwitz, und zwar<lb/> binnen hier und irgend einer beliebigen Zeit. Ab¬<lb/> gemacht, Sela.“</p><lb/> <p>„Iſt das Ihr Ernſt?“</p><lb/> <p>„Mein wohlerwogener Ernſt. Wann wollen Sie<lb/> den großen Ball geben?“</p><lb/> <p>„Uebermorgen.“</p><lb/> <p>„Gut. Das iſt eine vortreffliche Gelegenheit, der<lb/> Geſellſchaft unſere Verlobung anzukündigen. Sagen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [141/0151]
Sie . . . Sie ſagten, wenn Helene ihr Betragen
nicht ändert? meine ernſte Antwort iſt: ſo heirathe
ich ſie doch. So etwas findet ſich, wenn man nur
erſt im Wagen ſitzt; auf der erſten Station wird ge¬
weint; auf der zweiten geſchmollt; auf der dritten
fängt man an zu lächeln; auf der vierten —“
„Genug!“ ſagte die Baronin, „Sie ſind ein un¬
verbeſſerlicher Leichtfuß, der —“
„Ueberall da hingelangt, wo er hingelangen will.
Und deshalb laſſen Sie Ihre Bedenken fahren und
uns zum Kaffee gehen, der ſonſt wahrlich kalt wird.“
„Nicht ſo ſchnell!“ ſagte die Baronin; „wozu
rathen Sie denn nun?“
„Wozu ich immer gerathen habe. Sagen Sie He¬
lene'n — da ich ja doch einmal auf keinen Fall mich
direct in die Sache miſchen ſoll — Du heiratheſt
Deinen Vetter, Baron Felix von Grenwitz, und zwar
binnen hier und irgend einer beliebigen Zeit. Ab¬
gemacht, Sela.“
„Iſt das Ihr Ernſt?“
„Mein wohlerwogener Ernſt. Wann wollen Sie
den großen Ball geben?“
„Uebermorgen.“
„Gut. Das iſt eine vortreffliche Gelegenheit, der
Geſellſchaft unſere Verlobung anzukündigen. Sagen
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