Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861.Augenblicks wäre, versteht sich ohnehin von selbst -- "Sie wird ihr Betragen ändern, sobald sie sieht, "Und wenn sie es nicht ändert?" "Nun, so sind wir Gott sei Dank noch nicht ver¬ "Dann können wir ja auch unser Gespräch ab¬ "Aber, theuerste Tante," sagte Felix aufspringend Augenblicks wäre, verſteht ſich ohnehin von ſelbſt — „Sie wird ihr Betragen ändern, ſobald ſie ſieht, „Und wenn ſie es nicht ändert?“ „Nun, ſo ſind wir Gott ſei Dank noch nicht ver¬ „Dann können wir ja auch unſer Geſpräch ab¬ „Aber, theuerſte Tante,“ ſagte Felix aufſpringend <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0150" n="140"/> Augenblicks wäre, verſteht ſich ohnehin von ſelbſt —<lb/> ſind Sie denn mit ihrem Betragen, Ihnen gegen¬<lb/> über, zufrieden?“</p><lb/> <p>„Sie wird ihr Betragen ändern, ſobald ſie ſieht,<lb/> daß wir Ernſt machen.“</p><lb/> <p>„Und wenn ſie es nicht ändert?“</p><lb/> <p>„Nun, ſo ſind wir Gott ſei Dank noch nicht ver¬<lb/> heiratet;“ ſagte Felix in der Bewunderung ſeiner<lb/> Stiefel verloren, wahrſcheinlich nicht genau wiſſend,<lb/> was er ſagte.</p><lb/> <p>„Dann können wir ja auch unſer Geſpräch ab¬<lb/> brechen,“ ſagte die Baronin ſich erhebend; „wenn<lb/> Sie mit einer ſolchen Gleichgültigkeit von dem Schei¬<lb/> tern eines Planes ſprechen können, an deſſen Aus¬<lb/> führung, ſollte ich denken, uns Beiden beinahe<lb/> gleichviel gelegen ſein muß, ſo verlohnt es ſich auch<lb/> nicht der Mühe, weiter darüber zu ſprechen.“</p><lb/> <p>„Aber, theuerſte Tante,“ ſagte Felix aufſpringend<lb/> und der Baronin die Hand küſſend; „Sie ſind auch<lb/> wahrlich heute in einer ſchauerlichen Laune. Wie<lb/> können Sie ein Wort, bei dem ich mir, auf Ehre,<lb/> nicht das Mindeſte gedacht habe, ſo übel nehmen?<lb/> Es fuhr mir ſo heraus. Sie wiſſen ja, daß meine<lb/> Zunge Vieles ſpricht, was ich bei Leibe nicht ver¬<lb/> antworten möchte. Setzen Sie ſich wieder, ich bitte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0150]
Augenblicks wäre, verſteht ſich ohnehin von ſelbſt —
ſind Sie denn mit ihrem Betragen, Ihnen gegen¬
über, zufrieden?“
„Sie wird ihr Betragen ändern, ſobald ſie ſieht,
daß wir Ernſt machen.“
„Und wenn ſie es nicht ändert?“
„Nun, ſo ſind wir Gott ſei Dank noch nicht ver¬
heiratet;“ ſagte Felix in der Bewunderung ſeiner
Stiefel verloren, wahrſcheinlich nicht genau wiſſend,
was er ſagte.
„Dann können wir ja auch unſer Geſpräch ab¬
brechen,“ ſagte die Baronin ſich erhebend; „wenn
Sie mit einer ſolchen Gleichgültigkeit von dem Schei¬
tern eines Planes ſprechen können, an deſſen Aus¬
führung, ſollte ich denken, uns Beiden beinahe
gleichviel gelegen ſein muß, ſo verlohnt es ſich auch
nicht der Mühe, weiter darüber zu ſprechen.“
„Aber, theuerſte Tante,“ ſagte Felix aufſpringend
und der Baronin die Hand küſſend; „Sie ſind auch
wahrlich heute in einer ſchauerlichen Laune. Wie
können Sie ein Wort, bei dem ich mir, auf Ehre,
nicht das Mindeſte gedacht habe, ſo übel nehmen?
Es fuhr mir ſo heraus. Sie wiſſen ja, daß meine
Zunge Vieles ſpricht, was ich bei Leibe nicht ver¬
antworten möchte. Setzen Sie ſich wieder, ich bitte
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