"Warum leider? ich versichere Sie, daß mir an der guten oder schlechten Meinung dieser Herren sehr wenig gelegen ist."
"Ohne Zweifel; aber Sie sind, so lange Sie in dieser Gegend bleiben, genöthigt, mit diesen Leuten zu verkehren, und es ist eine Regel der allergewöhnlichsten Klugheit, daß man seinen Mitreisenden nicht geflissent¬ lich auf die Hühneraugen tritt. -- Wer zum Teufel kommt denn da querfeldein von Cona her?"
Dieser Ausruf des Barons galt dem geheimni߬ vollen Reiter, welchen Oswald bei seiner Ankunft be¬ merkt hatte, und der jetzt wieder quer über die Haide herantrabte, und ungefähr vierhundert Schritte vor ihnen auf den Weg gelangte.
Oswald erzählte dem Baron, was ihm mit dem Reiter begegnet war.
"Das müssen wir doch untersuchen," sagte der Baron; "lassen Sie uns einmal Trab reiten."
Sie hatten kaum ein paar Schritte zurückgelegt, als der Reiter vor ihnen, wie auf Verabredung, sein Pferd ebenfalls in Trab setzte. Es schien, als ob er sich einige Male verstohlen umschaute; doch war dies bei dem Dämmerlichte, das jetzt herrschte, nicht mehr deutlich zu erkennen.
„Warum leider? ich verſichere Sie, daß mir an der guten oder ſchlechten Meinung dieſer Herren ſehr wenig gelegen iſt.“
„Ohne Zweifel; aber Sie ſind, ſo lange Sie in dieſer Gegend bleiben, genöthigt, mit dieſen Leuten zu verkehren, und es iſt eine Regel der allergewöhnlichſten Klugheit, daß man ſeinen Mitreiſenden nicht gefliſſent¬ lich auf die Hühneraugen tritt. — Wer zum Teufel kommt denn da querfeldein von Cona her?“
Dieſer Ausruf des Barons galt dem geheimni߬ vollen Reiter, welchen Oswald bei ſeiner Ankunft be¬ merkt hatte, und der jetzt wieder quer über die Haide herantrabte, und ungefähr vierhundert Schritte vor ihnen auf den Weg gelangte.
Oswald erzählte dem Baron, was ihm mit dem Reiter begegnet war.
„Das müſſen wir doch unterſuchen,“ ſagte der Baron; „laſſen Sie uns einmal Trab reiten.“
Sie hatten kaum ein paar Schritte zurückgelegt, als der Reiter vor ihnen, wie auf Verabredung, ſein Pferd ebenfalls in Trab ſetzte. Es ſchien, als ob er ſich einige Male verſtohlen umſchaute; doch war dies bei dem Dämmerlichte, das jetzt herrſchte, nicht mehr deutlich zu erkennen.
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„Warum leider? ich verſichere Sie, daß mir an
der guten oder ſchlechten Meinung dieſer Herren ſehr
wenig gelegen iſt.“
„Ohne Zweifel; aber Sie ſind, ſo lange Sie in
dieſer Gegend bleiben, genöthigt, mit dieſen Leuten zu
verkehren, und es iſt eine Regel der allergewöhnlichſten
Klugheit, daß man ſeinen Mitreiſenden nicht gefliſſent¬
lich auf die Hühneraugen tritt. — Wer zum Teufel
kommt denn da querfeldein von Cona her?“
Dieſer Ausruf des Barons galt dem geheimni߬
vollen Reiter, welchen Oswald bei ſeiner Ankunft be¬
merkt hatte, und der jetzt wieder quer über die Haide
herantrabte, und ungefähr vierhundert Schritte vor
ihnen auf den Weg gelangte.
Oswald erzählte dem Baron, was ihm mit dem
Reiter begegnet war.
„Das müſſen wir doch unterſuchen,“ ſagte der
Baron; „laſſen Sie uns einmal Trab reiten.“
Sie hatten kaum ein paar Schritte zurückgelegt,
als der Reiter vor ihnen, wie auf Verabredung, ſein
Pferd ebenfalls in Trab ſetzte. Es ſchien, als ob er
ſich einige Male verſtohlen umſchaute; doch war dies
bei dem Dämmerlichte, das jetzt herrſchte, nicht mehr
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische03_1861/55>, abgerufen am 16.07.2024.
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