Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861.Stirn sich so gutwillig unter ihre Beschlüsse beugen Oswald hatte sich in der letzten Zeit so ausschlie߬ Stirn ſich ſo gutwillig unter ihre Beſchlüſſe beugen Oswald hatte ſich in der letzten Zeit ſo ausſchlie߬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0154" n="144"/> Stirn ſich ſo gutwillig unter ihre Beſchlüſſe beugen<lb/> wird; ausgezeichneter Baron Felix, Sie müſſen Ihrem<lb/> Namen wahrhaftig Ehre machen, wenn Sie in dieſem<lb/> Falle reüſſiren wollen! Der Morgen iſt in der That köſt¬<lb/> lich, und man ſollte wirklich, wenn man den Himmel ſo<lb/> blau ſieht, ſchlechtes Wetter für ein Märchen halten</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Oswald hatte ſich in der letzten Zeit ſo ausſchlie߬<lb/> lich mit ſeinen eigenen Angelegenheiten beſchäftigt, daß<lb/> es ihm jetzt ein Bedürfniß ſchien, ſich zur Abwechſe¬<lb/> lung einmal auch um die anderer Leute zu bekümmern.<lb/> Die Baronin war erſtaunt über das Intereſſe, mit<lb/> welchem er heute bei Tiſch, und mehr noch in einer<lb/> längeren Unterredung, die ſie nach der Mahlzeit hatten,<lb/> auf ihre Gedanken einging und verſchiedene von ihr<lb/> aufgeworfene Fragen betreffs des Unterrichts erörterte:<lb/> ob es nicht bei der großen Hitze zweckmäßiger ſei, die<lb/> Lectionen um ſieben, ſtatt wie bisher um acht zu be¬<lb/> ginnen? ob man die Nachmittagsſtunden nicht lieber<lb/> ganz ausfallen laſſen wolle? ob die Bücher, aus wel¬<lb/> chen Helene bis jetzt Geſchichte und Literatur ſtudirt<lb/> habe, für ſie noch brauchbar ſeien? ob zwei Lectionen<lb/> wöchentlich für Helenen's Fortbildung hinreichten? und<lb/> ob er den Morgen oder den Abend für die geeignetere<lb/> Zeit halte?</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [144/0154]
Stirn ſich ſo gutwillig unter ihre Beſchlüſſe beugen
wird; ausgezeichneter Baron Felix, Sie müſſen Ihrem
Namen wahrhaftig Ehre machen, wenn Sie in dieſem
Falle reüſſiren wollen! Der Morgen iſt in der That köſt¬
lich, und man ſollte wirklich, wenn man den Himmel ſo
blau ſieht, ſchlechtes Wetter für ein Märchen halten
Oswald hatte ſich in der letzten Zeit ſo ausſchlie߬
lich mit ſeinen eigenen Angelegenheiten beſchäftigt, daß
es ihm jetzt ein Bedürfniß ſchien, ſich zur Abwechſe¬
lung einmal auch um die anderer Leute zu bekümmern.
Die Baronin war erſtaunt über das Intereſſe, mit
welchem er heute bei Tiſch, und mehr noch in einer
längeren Unterredung, die ſie nach der Mahlzeit hatten,
auf ihre Gedanken einging und verſchiedene von ihr
aufgeworfene Fragen betreffs des Unterrichts erörterte:
ob es nicht bei der großen Hitze zweckmäßiger ſei, die
Lectionen um ſieben, ſtatt wie bisher um acht zu be¬
ginnen? ob man die Nachmittagsſtunden nicht lieber
ganz ausfallen laſſen wolle? ob die Bücher, aus wel¬
chen Helene bis jetzt Geſchichte und Literatur ſtudirt
habe, für ſie noch brauchbar ſeien? ob zwei Lectionen
wöchentlich für Helenen's Fortbildung hinreichten? und
ob er den Morgen oder den Abend für die geeignetere
Zeit halte?
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