Stirn sich so gutwillig unter ihre Beschlüsse beugen wird; ausgezeichneter Baron Felix, Sie müssen Ihrem Namen wahrhaftig Ehre machen, wenn Sie in diesem Falle reüssiren wollen! Der Morgen ist in der That köst¬ lich, und man sollte wirklich, wenn man den Himmel so blau sieht, schlechtes Wetter für ein Märchen halten
Oswald hatte sich in der letzten Zeit so ausschlie߬ lich mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, daß es ihm jetzt ein Bedürfniß schien, sich zur Abwechse¬ lung einmal auch um die anderer Leute zu bekümmern. Die Baronin war erstaunt über das Interesse, mit welchem er heute bei Tisch, und mehr noch in einer längeren Unterredung, die sie nach der Mahlzeit hatten, auf ihre Gedanken einging und verschiedene von ihr aufgeworfene Fragen betreffs des Unterrichts erörterte: ob es nicht bei der großen Hitze zweckmäßiger sei, die Lectionen um sieben, statt wie bisher um acht zu be¬ ginnen? ob man die Nachmittagsstunden nicht lieber ganz ausfallen lassen wolle? ob die Bücher, aus wel¬ chen Helene bis jetzt Geschichte und Literatur studirt habe, für sie noch brauchbar seien? ob zwei Lectionen wöchentlich für Helenen's Fortbildung hinreichten? und ob er den Morgen oder den Abend für die geeignetere Zeit halte?
Stirn ſich ſo gutwillig unter ihre Beſchlüſſe beugen wird; ausgezeichneter Baron Felix, Sie müſſen Ihrem Namen wahrhaftig Ehre machen, wenn Sie in dieſem Falle reüſſiren wollen! Der Morgen iſt in der That köſt¬ lich, und man ſollte wirklich, wenn man den Himmel ſo blau ſieht, ſchlechtes Wetter für ein Märchen halten
Oswald hatte ſich in der letzten Zeit ſo ausſchlie߬ lich mit ſeinen eigenen Angelegenheiten beſchäftigt, daß es ihm jetzt ein Bedürfniß ſchien, ſich zur Abwechſe¬ lung einmal auch um die anderer Leute zu bekümmern. Die Baronin war erſtaunt über das Intereſſe, mit welchem er heute bei Tiſch, und mehr noch in einer längeren Unterredung, die ſie nach der Mahlzeit hatten, auf ihre Gedanken einging und verſchiedene von ihr aufgeworfene Fragen betreffs des Unterrichts erörterte: ob es nicht bei der großen Hitze zweckmäßiger ſei, die Lectionen um ſieben, ſtatt wie bisher um acht zu be¬ ginnen? ob man die Nachmittagsſtunden nicht lieber ganz ausfallen laſſen wolle? ob die Bücher, aus wel¬ chen Helene bis jetzt Geſchichte und Literatur ſtudirt habe, für ſie noch brauchbar ſeien? ob zwei Lectionen wöchentlich für Helenen's Fortbildung hinreichten? und ob er den Morgen oder den Abend für die geeignetere Zeit halte?
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Stirn ſich ſo gutwillig unter ihre Beſchlüſſe beugen
wird; ausgezeichneter Baron Felix, Sie müſſen Ihrem
Namen wahrhaftig Ehre machen, wenn Sie in dieſem
Falle reüſſiren wollen! Der Morgen iſt in der That köſt¬
lich, und man ſollte wirklich, wenn man den Himmel ſo
blau ſieht, ſchlechtes Wetter für ein Märchen halten
Oswald hatte ſich in der letzten Zeit ſo ausſchlie߬
lich mit ſeinen eigenen Angelegenheiten beſchäftigt, daß
es ihm jetzt ein Bedürfniß ſchien, ſich zur Abwechſe¬
lung einmal auch um die anderer Leute zu bekümmern.
Die Baronin war erſtaunt über das Intereſſe, mit
welchem er heute bei Tiſch, und mehr noch in einer
längeren Unterredung, die ſie nach der Mahlzeit hatten,
auf ihre Gedanken einging und verſchiedene von ihr
aufgeworfene Fragen betreffs des Unterrichts erörterte:
ob es nicht bei der großen Hitze zweckmäßiger ſei, die
Lectionen um ſieben, ſtatt wie bisher um acht zu be¬
ginnen? ob man die Nachmittagsſtunden nicht lieber
ganz ausfallen laſſen wolle? ob die Bücher, aus wel¬
chen Helene bis jetzt Geſchichte und Literatur ſtudirt
habe, für ſie noch brauchbar ſeien? ob zwei Lectionen
wöchentlich für Helenen's Fortbildung hinreichten? und
ob er den Morgen oder den Abend für die geeignetere
Zeit halte?
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische03_1861/154>, abgerufen am 21.07.2024.
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