Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.5. Sollen die Waaren keines wegs ver- Wie
5. Sollen die Waaren keines wegs ver- Wie
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5. Sollen die Waaren keines wegs ver-
faͤlſchet/ vermiſchet/ ſondern ſo gut als im-
mer moͤglich ihrer Natur nach verkauffet
werden. Und dann ſollen Chriſtliche Kauff-
leute denen nothduͤrfftigen das nichtswerthe
nicht einſchwaͤtzen/ mit vielem verſchweren
vor gut verkauffen/ auch nicht mit Luͤgen
und ſchweren vorhalten/ ob koſtete es ſie
ſo und ſoviel/ darunter ſie es nicht laſſen
koͤnnten; Welches/ wie gemein es iſt bey
Kauffleuten/ ſo groſſe ſuͤnde iſt es auch/
welche doch von den wenigſten ihre gantze
Lebens - zeit bereuet worden. Wer Schaͤtze
ſamlet mit Luͤgen/ der wird fehlen/ und fallen
unter die ſo ſeinen todt ſuchen/ ſagt Salomo
Prov. 20. 6. Jſt wider alle Chriſtliche
billichkeit/ von denen nicht gleich bezahlten
Waaren dem nothduͤrfftigen Kaͤuffer zinß
abzufordern/ weilen was allen Menſchen
gebotten/ ja auch Kauffleute thun/ und denen
nothduͤrfftigen umbſonſt leyhen ſollen/ auch
ohne das der obbenannte erlaubte gewinn
ſchon in Waaren ſtecket: Hab gedult mit
deinen Naͤchſten in der noth/ und thue das
Allmoſen darzu/ daß du ihm zeit laſſeſt/ er-
mahnet Sirach im 29. Capitel.
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