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Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676.

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Wie aber an GOttes Segen alles ge-
legen/ als hat sich der Kauffmann darumb
sonderlich zu bemühen. Gottseligkeit halte
Jch vor das vornehmste stück/ das den Ge-
winn nach sich ziehet; Da ingegen in dem
einkommen deß gottlosen eitel verderben ist/
nach Salomons lehr/ Prov. 15. Daher Jch
Kauffleuten hertzlich rathe/ fleissig zu beten/
vor alles gute deß Herren jederzeit mit
geistlichen lieblichen Liedern zu dancken/ vor
schweren sünden sich zu hüten/ ihrem Hauß
wol vorzustehen/ sonderlich aber denen Ar-
men und Nothleidenden gutes zu thun;
Und wie das gebet der Gerechten viel ver-
mag/ als sollen sie sich sonderlich angelegen
seyn lassen gerechte Prediger/ fromme
Studiosos, und etwa beträngte Christen/
selben wo nicht alles umbsonst doch ohne
eintzigen Gewinn was zu ihrer Nothdurfft
dienet/ zu überlassen/ welches in ihrer Hand-
lung handgreiflichen Segen bringen wird.
Thue den Frommen gutes/ so wird dirs
reich vergolten/ wo nicht von ihnen/
so geschiehet es gewißlich vom Herren/
bezeuget und rathet Sirach/ Capitel 12.
vers. 2.

Die
J 5

Wie aber an GOttes Segen alles ge-
legen/ als hat ſich der Kauffmann darumb
ſonderlich zu bemuͤhen. Gottſeligkeit halte
Jch vor das vornehmſte ſtuͤck/ das den Ge-
winn nach ſich ziehet; Da ingegen in dem
einkommen deß gottloſen eitel verderben iſt/
nach Salomons lehr/ Prov. 15. Daher Jch
Kauffleuten hertzlich rathe/ fleiſſig zu beten/
vor alles gute deß Herren jederzeit mit
geiſtlichen lieblichen Liedern zu dancken/ vor
ſchweren ſuͤnden ſich zu huͤten/ ihrem Hauß
wol vorzuſtehen/ ſonderlich aber denen Ar-
men und Nothleidenden gutes zu thun;
Und wie das gebet der Gerechten viel ver-
mag/ als ſollen ſie ſich ſonderlich angelegen
ſeyn laſſen gerechte Prediger/ fromme
Studioſos, und etwa betraͤngte Chriſten/
ſelben wo nicht alles umbſonſt doch ohne
eintzigen Gewinn was zu ihrer Nothdurfft
dienet/ zu uͤberlaſſen/ welches in ihrer Hand-
lung handgreiflichen Segen bringen wird.
Thue den Frommen gutes/ ſo wird dirs
reich vergolten/ wo nicht von ihnen/
ſo geſchiehet es gewißlich vom Herren/
bezeuget und rathet Sirach/ Capitel 12.
verſ. 2.

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[201/0227] Wie aber an GOttes Segen alles ge- legen/ als hat ſich der Kauffmann darumb ſonderlich zu bemuͤhen. Gottſeligkeit halte Jch vor das vornehmſte ſtuͤck/ das den Ge- winn nach ſich ziehet; Da ingegen in dem einkommen deß gottloſen eitel verderben iſt/ nach Salomons lehr/ Prov. 15. Daher Jch Kauffleuten hertzlich rathe/ fleiſſig zu beten/ vor alles gute deß Herren jederzeit mit geiſtlichen lieblichen Liedern zu dancken/ vor ſchweren ſuͤnden ſich zu huͤten/ ihrem Hauß wol vorzuſtehen/ ſonderlich aber denen Ar- men und Nothleidenden gutes zu thun; Und wie das gebet der Gerechten viel ver- mag/ als ſollen ſie ſich ſonderlich angelegen ſeyn laſſen gerechte Prediger/ fromme Studioſos, und etwa betraͤngte Chriſten/ ſelben wo nicht alles umbſonſt doch ohne eintzigen Gewinn was zu ihrer Nothdurfft dienet/ zu uͤberlaſſen/ welches in ihrer Hand- lung handgreiflichen Segen bringen wird. Thue den Frommen gutes/ ſo wird dirs reich vergolten/ wo nicht von ihnen/ ſo geſchiehet es gewißlich vom Herren/ bezeuget und rathet Sirach/ Capitel 12. verſ. 2. Die J 5

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Pia Desideria. Frankfurt (Main), 1676, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_piadesideria_1676/227>, abgerufen am 29.11.2024.