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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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bild und anzeigung des gemüths) geblie-
ben/ aber durch den heiligen Geist geheiliget/
und die warheit auffs gewisseste auszutru-
cken bequem gemacht worden ist: dahero der
unterscheid solches styli in der Schrifft
noch offenbarlich vor augen liget/ da er in
einem viel höher gehet/ in einem anern viel
nieberer/ in einem leichter und verständli-
cher/ in einem andern dunckeler und schweh-
rer/ in einem/ was das N. Testament an-
landt/ in viel reinerem und mit andern Grie-
chischen Autoren näher ubereinkommen-
dem Griechischen/ in andern in weniger zier-
lichkeit und reinlichkeit der sprache/ sich dar-
stellet. Welcher unterscheid/ wie er nicht
von dem heiligen Geist selbs kommet/ als
der in allen einer gewesen/ also muß er noch
aus der natur kommen/ und hat also die
gnade diese in den jenigen/ welche sie erfül-
let/ nicht auffgehoben/ sondern geheiliget/
und zu ihrem zweck kräfftig gebrauchet. So
sehen wir auch dergleichen an andern Christ-
lichen lehrern und männern GOttes/ wel-
che er seiner Kirche zum besten jeder zeit erwe-
cket hat/ die auch nach ihrer natürlichen
gabe/ welche gewißlich von ihw/ als dem
Schöpffer/ eben so wol gekommen/ von ihm

auff

bild und anzeigung des gemüths) geblie-
ben/ aber durch den heiligen Geiſt geheiliget/
und die warheit auffs gewiſſeſte auszutru-
cken bequem gemacht worden iſt: dahero der
unterſcheid ſolches ſtyli in der Schrifft
noch offenbarlich vor augen liget/ da er in
einem viel hoͤher gehet/ in einem anern viel
nieberer/ in einem leichter und verſtaͤndli-
cher/ in einem andern dunckeler und ſchweh-
rer/ in einem/ was das N. Teſtament an-
landt/ in viel reinerem und mit andern Grie-
chiſchen Autoren naͤher ũbereinkommen-
dem Griechiſchen/ in andern in weniger zier-
lichkeit und reinlichkeit der ſprache/ ſich dar-
ſtellet. Welcher unterſcheid/ wie er nicht
von dem heiligen Geiſt ſelbs kommet/ als
der in allen einer geweſen/ alſo muß er noch
aus der natur kommen/ und hat alſo die
gnade dieſe in den jenigen/ welche ſie erfül-
let/ nicht auffgehoben/ ſondern geheiliget/
und zu ihrem zweck kraͤfftig gebꝛauchet. So
ſehen wir auch dergleichen an andeꝛn Chriſt-
lichen lehrern und maͤnnern GOttes/ wel-
che er ſeiner Kirche zum beſten jeder zeit erwe-
cket hat/ die auch nach ihrer natürlichen
gabe/ welche gewißlich von ihw/ als dem
Schoͤpffer/ eben ſo wol gekommen/ von ihm

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[6/0068] bild und anzeigung des gemüths) geblie- ben/ aber durch den heiligen Geiſt geheiliget/ und die warheit auffs gewiſſeſte auszutru- cken bequem gemacht worden iſt: dahero der unterſcheid ſolches ſtyli in der Schrifft noch offenbarlich vor augen liget/ da er in einem viel hoͤher gehet/ in einem anern viel nieberer/ in einem leichter und verſtaͤndli- cher/ in einem andern dunckeler und ſchweh- rer/ in einem/ was das N. Teſtament an- landt/ in viel reinerem und mit andern Grie- chiſchen Autoren naͤher ũbereinkommen- dem Griechiſchen/ in andern in weniger zier- lichkeit und reinlichkeit der ſprache/ ſich dar- ſtellet. Welcher unterſcheid/ wie er nicht von dem heiligen Geiſt ſelbs kommet/ als der in allen einer geweſen/ alſo muß er noch aus der natur kommen/ und hat alſo die gnade dieſe in den jenigen/ welche ſie erfül- let/ nicht auffgehoben/ ſondern geheiliget/ und zu ihrem zweck kraͤfftig gebꝛauchet. So ſehen wir auch dergleichen an andeꝛn Chriſt- lichen lehrern und maͤnnern GOttes/ wel- che er ſeiner Kirche zum beſten jeder zeit erwe- cket hat/ die auch nach ihrer natürlichen gabe/ welche gewißlich von ihw/ als dem Schoͤpffer/ eben ſo wol gekommen/ von ihm auff

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/68>, abgerufen am 22.11.2024.