Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.und ist die materie des einen so wol als des zu K
und iſt die materie des einen ſo wol als des zu K
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und iſt die materie des einen ſo wol als des
andern kleides ein geſchoͤpff GOttes zum
gebrauch der menſchen/ ferner keine gewiſ-
ſe form derſelben vorgeſchrieben oder ver-
boten/ daher bleiben ſie mittel dinge/ die aus
dem gemüth deſſen/ der ſich ihrer gebrauchet
oder aus andern umſtaͤnden/ gut oder boͤſe
werden: daher der gehorſam in ſolcher ſacht
den/ der gehorchet/ das jenige erlaubt macht/
und er dabey demüthig bleibenkan/ was ei-
nem andern auſſer dieſer urſach warhafftig
zur ſünde und hochmuth gereichte. Dahin
auch gehoͤꝛet/ wo zum exempel eineꝛ in pꝛaͤch-
tig gebautem hauſe oder gemaͤchern woh-
net/ die er weder dazu gebauet/ noch auff ſol-
che weiſe verlangte/ indeſſen ſich brauchen
muß/ was er findet: Nicht weniger mag ich
auch hieher ziehen den zuſtand derer/ welche
auf unterſchiedliche art mit leuten umgehen
müſſen/ und ohne etwas denſelben in dem
euſſerlichen gleich foͤrmiges ſolches nicht/ o-
der nicht mit nachtruck/ zu thun veꝛmoͤchten/
da die liebe/ damit ſie ihrem nechſten in dem
jenigen/ wo zu ihnen GOtt ſonſten gelegen-
heit gibet/ zu dienẽ vermoͤchtẽ/ ſie dahin wei-
ſet/ ſich in mittel-dingen anderer ſchwach-
heit zu beqvemen/ und alſo nicht zwar übels
zu
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/279>, abgerufen am 18.06.2024. |