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Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.

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Anspruch.
auch nicht haben kan/ daß ich dieselbe alle/
oder auch nur die meiste/ hier in diesem le-
ben/ dem fleisch nach/ werde kennen lernen/
damit ich mein gemüth gegen sie alle münd-
lich bezeugen könte; so habe bald anfangs
eine gelegenheit verlangt/ gegen dieselbe ins
gemein/ weil es gegen jeden besonders nicht
geschehen kan/ vor dem angesicht des HEr-
ren mein hertz in Christlicher einfalt und
Theologischer aufrichtigkeit auszuschüt-
ten: deßwegen auch/ da ich dieses tractät-
lein/ als das erste an diesem orte/ auffgesetzt/
heraus geben wollen/ solche meine absicht in
einem vertraulichen und brüderlichen an-
spruch ins werck zu setzen mir in dem Nah-
men des HErrn vorgenommen habe.

Daher ich dieselbe hit mit samt und son-
ders vor den augen unsers grossen GOttes
hertzlich angeredet haben will/ und durch
diese gelegenheit meine seele mit den ihrigen
so viel genauer zu verbinden verlange/ dabey
den HERRN HERRN/ dessen ehr ich
auch in diesem stück warhafftig zum zweck
unserer vertraulichen freundschafft/ nach
dero ich begierde trage/ um seine gnade an-
ruffe/ daß/ was aus treuem hertzen gehet/
auch wieder bey ihnen allen treue hertzen fin-
de.

An-

Anſpruch.
auch nicht haben kan/ daß ich dieſelbe alle/
oder auch nur die meiſte/ hier in dieſem le-
ben/ dem fleiſch nach/ werde kennen lernen/
damit ich mein gemüth gegen ſie alle münd-
lich bezeugen koͤnte; ſo habe bald anfangs
eine gelegenheit verlangt/ gegen dieſelbe ins
gemein/ weil es gegen jeden beſonders nicht
geſchehen kan/ vor dem angeſicht des HEr-
ren mein hertz in Chriſtlicher einfalt und
Theologiſcher aufrichtigkeit auszuſchüt-
ten: deßwegen auch/ da ich dieſes tractaͤt-
lein/ als das erſte an dieſem orte/ auffgeſetzt/
heraus geben wollen/ ſolche meine abſicht in
einem vertraulichen und brüderlichen an-
ſpruch ins werck zu ſetzen mir in dem Nah-
men des HErrn vorgenommen habe.

Daher ich dieſelbe hit mit ſamt und ſon-
ders vor den augen unſers groſſen GOttes
hertzlich angeredet haben will/ und durch
dieſe gelegenheit meine ſeele mit den ihrigen
ſo viel genauer zu verbinden verlange/ dabey
den HERRN HERRN/ deſſen ehr ich
auch in dieſem ſtück warhafftig zum zweck
unſerer vertraulichen freundſchafft/ nach
dero ich begierde trage/ um ſeine gnade an-
ruffe/ daß/ was aus treuem hertzen gehet/
auch wieder bey ihnen allen treue hertzen fin-
de.

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[0010] Anſpruch. auch nicht haben kan/ daß ich dieſelbe alle/ oder auch nur die meiſte/ hier in dieſem le- ben/ dem fleiſch nach/ werde kennen lernen/ damit ich mein gemüth gegen ſie alle münd- lich bezeugen koͤnte; ſo habe bald anfangs eine gelegenheit verlangt/ gegen dieſelbe ins gemein/ weil es gegen jeden beſonders nicht geſchehen kan/ vor dem angeſicht des HEr- ren mein hertz in Chriſtlicher einfalt und Theologiſcher aufrichtigkeit auszuſchüt- ten: deßwegen auch/ da ich dieſes tractaͤt- lein/ als das erſte an dieſem orte/ auffgeſetzt/ heraus geben wollen/ ſolche meine abſicht in einem vertraulichen und brüderlichen an- ſpruch ins werck zu ſetzen mir in dem Nah- men des HErrn vorgenommen habe. Daher ich dieſelbe hit mit ſamt und ſon- ders vor den augen unſers groſſen GOttes hertzlich angeredet haben will/ und durch dieſe gelegenheit meine ſeele mit den ihrigen ſo viel genauer zu verbinden verlange/ dabey den HERRN HERRN/ deſſen ehr ich auch in dieſem ſtück warhafftig zum zweck unſerer vertraulichen freundſchafft/ nach dero ich begierde trage/ um ſeine gnade an- ruffe/ daß/ was aus treuem hertzen gehet/ auch wieder bey ihnen allen treue hertzen fin- de. An-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_natur_1687/10>, abgerufen am 02.05.2024.