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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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sollen mit ihren augen/ und von seiner glo-
rie also durchleuchtet werden/ daß dieselbe
in ihnen leuchte/ als das liecht der Son-
nen/ so einen crystall/ der drinnen hänget/
durchscheinet: Wie sie nun gantz vollkom-
men ohne sünde seyn/ und in dem herrlich-
sten bilde Gottes an seel und leib gläntzen/
wie die verklärten leiber/ als so zureden/ lau-
ter Sonnen scheinen; wie sie von den rei-
chen gütern deß hauses der Majestät gantz
erfüllet/ und von der himmlischen wonne
als gleichsam truncken werden sollen: und
was dergleichen güter sind/ die wir so gar
nicht begreiffen/ daß wir auch die wort/ die
wir darvon gebrauchen/ nicht nach dero
tieffe und höhe verstehen können. Daher
es auch bedarff/ daß wir stäts den Vatter
vornehmlich in dem stück anruffen/ daß er
uns gebe den Geist der weißheit/ und
der offenbahrung zu seiner selbs er-
käntnüs/ und erleuchtete augen un-
sers verständnüsses/ daß wir erken-
nen möchten/ welche da seye die
hoffnung unsers beruffs/ und wel-
cher seye der reichthum seines herrli-
chen erbes an seinen Heiligen.
Ephes.
1/ 17. 18. Wie zwar solche erkantnuß eine

gnaden-

ſollen mit ihren augen/ und von ſeiner glo-
rie alſo durchleuchtet werden/ daß dieſelbe
in ihnen leuchte/ als das liecht der Son-
nen/ ſo einen cryſtall/ der drinnen haͤnget/
durchſcheinet: Wie ſie nun gantz vollkom-
men ohne ſuͤnde ſeyn/ und in dem herrlich-
ſten bilde Gottes an ſeel und leib glaͤntzen/
wie die verklaͤrten leiber/ als ſo zureden/ lau-
ter Sonnen ſcheinen; wie ſie von den rei-
chen guͤtern deß hauſes der Majeſtaͤt gantz
erfuͤllet/ und von der himmliſchen wonne
als gleichſam truncken werden ſollen: und
was dergleichen guͤter ſind/ die wir ſo gar
nicht begreiffen/ daß wir auch die wort/ die
wir darvon gebrauchen/ nicht nach dero
tieffe und hoͤhe verſtehen koͤnnen. Daher
es auch bedarff/ daß wir ſtaͤts den Vatter
vornehmlich in dem ſtuͤck anruffen/ daß er
uns gebe den Geiſt der weißheit/ und
der offenbahrung zu ſeiner ſelbs er-
kaͤntnuͤs/ und erleuchtete augen un-
ſers verſtaͤndnuͤſſes/ daß wir erken-
nen moͤchten/ welche da ſeye die
hoffnung unſers beruffs/ und wel-
cher ſeye der reichthum ſeines herrli-
chen erbes an ſeinen Heiligen.
Epheſ.
1/ 17. 18. Wie zwar ſolche erkantnuß eine

gnaden-
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[142/0154] ſollen mit ihren augen/ und von ſeiner glo- rie alſo durchleuchtet werden/ daß dieſelbe in ihnen leuchte/ als das liecht der Son- nen/ ſo einen cryſtall/ der drinnen haͤnget/ durchſcheinet: Wie ſie nun gantz vollkom- men ohne ſuͤnde ſeyn/ und in dem herrlich- ſten bilde Gottes an ſeel und leib glaͤntzen/ wie die verklaͤrten leiber/ als ſo zureden/ lau- ter Sonnen ſcheinen; wie ſie von den rei- chen guͤtern deß hauſes der Majeſtaͤt gantz erfuͤllet/ und von der himmliſchen wonne als gleichſam truncken werden ſollen: und was dergleichen guͤter ſind/ die wir ſo gar nicht begreiffen/ daß wir auch die wort/ die wir darvon gebrauchen/ nicht nach dero tieffe und hoͤhe verſtehen koͤnnen. Daher es auch bedarff/ daß wir ſtaͤts den Vatter vornehmlich in dem ſtuͤck anruffen/ daß er uns gebe den Geiſt der weißheit/ und der offenbahrung zu ſeiner ſelbs er- kaͤntnuͤs/ und erleuchtete augen un- ſers verſtaͤndnuͤſſes/ daß wir erken- nen moͤchten/ welche da ſeye die hoffnung unſers beruffs/ und wel- cher ſeye der reichthum ſeines herrli- chen erbes an ſeinen Heiligen. Epheſ. 1/ 17. 18. Wie zwar ſolche erkantnuß eine gnaden-

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/154>, abgerufen am 28.04.2024.