Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.Das sechste Capitel. nicht ermangelet. Welche anderwertlich hinkommen/ und in ihrer flucht ihr auf-enthalt suchen/ erkenne gern/ daß wir ihnen zu allem vorschub verbunden seyen/ und hoffe/ daß man sich auch darinnen nicht säumig finden werde lassen. Sonsten kan ich nichts weiter erdencken. Dann zum exempel mit offentlichen schrifften/ die grosse/ welche solche ar- Ach der HErr reinige unser aller hertzen von eigenem willen/ meistens wo der- SECTIO XLV. Uber den seligen todt Hertzog Moritz zu Sachsen ES war mir des seligsten Fürsten unverhofftes ableiben wenige stunden vor- thesten
Das ſechſte Capitel. nicht ermangelet. Welche anderwertlich hinkommen/ und in ihrer flucht ihr auf-enthalt ſuchen/ erkenne gern/ daß wir ihnen zu allem vorſchub verbunden ſeyen/ und hoffe/ daß man ſich auch darinnen nicht ſaͤumig finden werde laſſen. Sonſten kan ich nichts weiter erdencken. Dann zum exempel mit offentlichen ſchrifften/ die groſſe/ welche ſolche ar- Ach der HErr reinige unſer aller hertzen von eigenem willen/ meiſtens wo der- SECTIO XLV. Uber den ſeligen todt Hertzog Moritz zu Sachſen ES war mir des ſeligſten Fuͤrſten unverhofftes ableiben wenige ſtunden vor- theſten
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Das ſechſte Capitel.
nicht ermangelet. Welche anderwertlich hinkommen/ und in ihrer flucht ihr auf-
enthalt ſuchen/ erkenne gern/ daß wir ihnen zu allem vorſchub verbunden ſeyen/ und
hoffe/ daß man ſich auch darinnen nicht ſaͤumig finden werde laſſen. Sonſten
kan ich nichts weiter erdencken.
Dann zum exempel mit offentlichen ſchrifften/ die groſſe/ welche ſolche ar-
me drucken und verfolgen/ und die Roͤmiſche cleriſey, ſo ſie dazu anſtifftet/ hefftig
und nach dem verdienſt dero grauſamkeit angreiffen/ wird ſolchem elenden ſo gar
nichts nutzen/ daß es vielmehr jene deſto mehr erbittern/ und dieſer leiden ſo viel
ſchwehrer machen wird. Das ihnen alſo damit eine ſchlechte oder vielmehr keine
liebe eꝛzeiget wuͤrde. Hiemit ſiehet er/ mein geliebter Herr und freund/ daß wie er
ſeine liebe und aufrichtigkeit gegen mich bezeuget/ ich auch meines orts vor dem
HErren HErren nicht anders verlange erfunden zu werden/ als der es mit ihm
redlich meine. Jſts/ daß ihm GOtt einige gaben gegeben hat/ dadurch mir und
andern geholffen werden mag/ ſo nehme ich ſolche nicht nur willig an/ ſo fern ich ſol-
ches als goͤttlich in meinem gewiſſen erkennen mag/ ſondern bete viel mehr darum.
Er richte es aber dahin/ daß es nicht bloſſe oder unbegreiffliche wort ſeyen/ da man
nach allem uͤberleſen nichts richtiges davon weiſt/ ſondern gebe ſeinem rath deutlich
und vornehmlich/ wo er ſiehet daß zur beſſerung etwas geſchehen kan. Dann wie
dieſe mein einiger zweck iſt/ und ich nichts anders goͤttlichem willen gemaͤß erkennen
kan/ alſo mag auch von nichts anders wiſſen oder hoͤren/ als daß gelegenheit gutes
zu thun und den willen des HErren zu vollbringen gegeben werde. Findet er aber
auch aus dieſem einfaͤltigem einigs/ ſo ihm zum nachdencken/ auff was wege er ſtehe/
dienlich ſeyn mag/ ſo gebe er auch ſolcher warheit platz.
Ach der HErr reinige unſer aller hertzen von eigenem willen/ meiſtens wo der-
ſelbe einen goͤttlichen ſchein abzeucht/ und er gebe folgſame gemuͤther/ verbinde auch/
mit hinwegraͤumung aller hindernuͤſſen dieſelbe in wahrer einigkeit des geiſtes mit
dem bande des friedens. 1681.
SECTIO XLV.
Uber den ſeligen todt Hertzog Moritz zu Sachſen
Zeitz.
ES war mir des ſeligſten Fuͤrſten unverhofftes ableiben wenige ſtunden vor-
her/ als durch Herr Primen aus deroſelben ordre mir notificiret worden/
von Herrn Reichs Hoffrath von Hiuͤnefeld wiſſend worden; welches mich
auch ſo viel mehr perplex gemacht/ als weniger an dergleichen gedacht/ und noch
einmal gehoffet haͤtte/ die gnade und ehr zu haben/ etwada ſichs zu einer be-
quemen zeit gefuͤget haͤtte/ in dem Hennebergiſchen uns naͤheren landen/ den wer-
theſten
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