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Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.

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ARTIC. V. SECT. VI.
hart lautende/ formuln gebrauchen/ oder da die einführung dergleichen formuln
mehr autorität bedörffte/ derjenige Prediger/ welcher dergleichen furcht hätte/
mit kurtzer anrede an die bey der tauff gegenwärtige/ ehe der actus selbs angienge/
unsrer kirchen wahre lehr von der krafft der erbsünde vortragen. Dazu 5. kom-
met/ daß obgedachter massen fast an allen orten/ auch da der exorcismus nicht
üblich/ solche gebete bey dem actu geschehen/ welche dasjenige in sich fassen/
was der exorcismus sagen solle: So dann 6. zeiget die dispositio des edicts an
sich selbs/ daß das fundament dessen nicht seye die auctorisirung einer der unsri-
gen entgegen stehenden lehre/ sondern denen zufügen/ welche sich in ihrem gewis-
sen wegen dieser nicht aller orten bey den Lutherischen übliche ceremonie beschwe-
ret befinden. Dazu ich 7. setze/ daß wir bey der tauff noch unterschiedliche andere
fragen und antworten haben/ welche in dem verstand/ wie wir sie gebrauchen/
den Reformirten nicht angenehm sind/ noch von ihnen insgemein gebraucht wer-
den: Wann dann wider diese fragen nichts verordnet wird/ so ists klar/ daß die
absicht nicht seye/ uns in unsrer lehr zu kräncken/ oder unsre tauffe mit der ihri-
gen allerdings zu vergleichen/ sondern den eltern die gewünschete freyheit zu ge-
ben. Aus welchem allen gnug erhellet/ daß die reinigkeit der lehre durch diese
verordnung weder directe noch indirecte angegriffen werde.

2. Mag auch eingewendet werden/ daß darmit die freyheit der gewissen
gekräncket würde/ da man gleichwol nach Gal. 2/ 4. 5. denjenigen/ welche solche
freyheit in Christo JEsu verkundschafften und uns gefangen nehmen
wolten/ keine stunde weichen solte/ darmit die wahrheit des Evangelii
bestünde.
Es hat aber dieser einwurff auch nicht einmal ziemlichen schein/ noch
schicket sich das exempel der falschen Apostel im geringsten hieher: dann es ist der
freyheit in Christo freylich entgegen/ sich eine rechtswegen bereits abgeschaffte und
nur noch geduldete ceremonie (als damal die beschneidung war)/ da man sie
anfangen als nöthig anmuthen/ auffdringen zu lassen: ihr ist aber nicht entgegen/
sondern vielmehr gemäß/ mit einer zwar tolerirten/ an sich aber selbs nicht gros-
ses lobes würdigen/ ceremonie diejenige zu verschonen/ welche den gebrauch ih-
rer freyheit fordern. Daher ich sorge/ daß diejenige vielmehr der freyheit der
gewissen eintrag thun/ welche eine freye ceremonie denjenigen wider ihren wil-
len auffdringen wolten/ die ein mißfallen und gewissens scrupel dabey haben: da
man doch sonsten den schwachen in dergleichen fällen/ da sie sich etwa stossen möch-
ten/ willig sich zu beqvemen pfleget/ ja wol seine eigne freyheit drüber beyseit se-
tzet/ so viel eher dann andern die ihrige lässet.

3. Einen grössern schein hat der vorwurff des ärgernüsses der schwachen; wo
er aber recht in dem grunde eingesehen wird/ ists abermal ein blosser schein. Zwar
wo gehandelt würde von der völligen abschaffung der ceremonie, läugne ich nicht/
daß ich solches ärgernüß billig fürchtete/ und solches die ursach ist/ warum ich in
die abstellung dieser ceremonie, dero unterlassung als gebrauch ich der kirchen

zwar

ARTIC. V. SECT. VI.
hart lautende/ formuln gebrauchen/ oder da die einfuͤhrung dergleichen formuln
mehr autoritaͤt bedoͤrffte/ derjenige Prediger/ welcher dergleichen furcht haͤtte/
mit kurtzer anrede an die bey der tauff gegenwaͤrtige/ ehe der actus ſelbs angienge/
unſrer kirchen wahre lehr von der krafft der erbſuͤnde vortragen. Dazu 5. kom-
met/ daß obgedachter maſſen faſt an allen orten/ auch da der exorciſmus nicht
uͤblich/ ſolche gebete bey dem actu geſchehen/ welche dasjenige in ſich faſſen/
was der exorciſmus ſagen ſolle: So dann 6. zeiget die diſpoſitio des edicts an
ſich ſelbs/ daß das fundament deſſen nicht ſeye die auctoriſirung einer der unſri-
gen entgegen ſtehenden lehre/ ſondern denen zufuͤgen/ welche ſich in ihrem gewiſ-
ſen wegen dieſer nicht aller orten bey den Lutheriſchen uͤbliche ceremonie beſchwe-
ret befinden. Dazu ich 7. ſetze/ daß wir bey der tauff noch unterſchiedliche andere
fragen und antworten haben/ welche in dem verſtand/ wie wir ſie gebrauchen/
den Reformirten nicht angenehm ſind/ noch von ihnen insgemein gebraucht wer-
den: Wann dann wider dieſe fragen nichts verordnet wird/ ſo iſts klar/ daß die
abſicht nicht ſeye/ uns in unſrer lehr zu kraͤncken/ oder unſre tauffe mit der ihri-
gen allerdings zu vergleichen/ ſondern den eltern die gewuͤnſchete freyheit zu ge-
ben. Aus welchem allen gnug erhellet/ daß die reinigkeit der lehre durch dieſe
verordnung weder directè noch indirectè angegriffen werde.

2. Mag auch eingewendet werden/ daß darmit die freyheit der gewiſſen
gekraͤncket wuͤrde/ da man gleichwol nach Gal. 2/ 4. 5. denjenigen/ welche ſolche
freyheit in Chriſto JEſu verkundſchafften und uns gefangen nehmen
wolten/ keine ſtunde weichen ſolte/ darmit die wahrheit des Evangelii
beſtuͤnde.
Es hat aber dieſer einwurff auch nicht einmal ziemlichen ſchein/ noch
ſchicket ſich das exempel der falſchen Apoſtel im geringſten hieher: dann es iſt der
freyheit in Chriſto freylich entgegen/ ſich eine rechtswegen bereits abgeſchaffte und
nur noch geduldete ceremonie (als damal die beſchneidung war)/ da man ſie
anfangen als noͤthig anmuthen/ auffdringen zu laſſen: ihr iſt aber nicht entgegen/
ſondern vielmehr gemaͤß/ mit einer zwar tolerirten/ an ſich aber ſelbs nicht groſ-
ſes lobes wuͤrdigen/ ceremonie diejenige zu verſchonen/ welche den gebrauch ih-
rer freyheit fordern. Daher ich ſorge/ daß diejenige vielmehr der freyheit der
gewiſſen eintrag thun/ welche eine freye ceremonie denjenigen wider ihren wil-
len auffdringen wolten/ die ein mißfallen und gewiſſens ſcrupel dabey haben: da
man doch ſonſten den ſchwachen in dergleichen faͤllen/ da ſie ſich etwa ſtoſſen moͤch-
ten/ willig ſich zu beqvemen pfleget/ ja wol ſeine eigne freyheit druͤber beyſeit ſe-
tzet/ ſo viel eher dann andern die ihrige laͤſſet.

3. Einen groͤſſern ſchein hat der vorwurff des aͤrgernuͤſſes der ſchwachen; wo
er aber recht in dem grunde eingeſehen wird/ iſts abermal ein bloſſer ſchein. Zwar
wo gehandelt wuͤrde von der voͤlligen abſchaffung der ceremonie, laͤugne ich nicht/
daß ich ſolches aͤrgernuͤß billig fuͤrchtete/ und ſolches die urſach iſt/ warum ich in
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zwar
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[167/0967] ARTIC. V. SECT. VI. hart lautende/ formuln gebrauchen/ oder da die einfuͤhrung dergleichen formuln mehr autoritaͤt bedoͤrffte/ derjenige Prediger/ welcher dergleichen furcht haͤtte/ mit kurtzer anrede an die bey der tauff gegenwaͤrtige/ ehe der actus ſelbs angienge/ unſrer kirchen wahre lehr von der krafft der erbſuͤnde vortragen. Dazu 5. kom- met/ daß obgedachter maſſen faſt an allen orten/ auch da der exorciſmus nicht uͤblich/ ſolche gebete bey dem actu geſchehen/ welche dasjenige in ſich faſſen/ was der exorciſmus ſagen ſolle: So dann 6. zeiget die diſpoſitio des edicts an ſich ſelbs/ daß das fundament deſſen nicht ſeye die auctoriſirung einer der unſri- gen entgegen ſtehenden lehre/ ſondern denen zufuͤgen/ welche ſich in ihrem gewiſ- ſen wegen dieſer nicht aller orten bey den Lutheriſchen uͤbliche ceremonie beſchwe- ret befinden. Dazu ich 7. ſetze/ daß wir bey der tauff noch unterſchiedliche andere fragen und antworten haben/ welche in dem verſtand/ wie wir ſie gebrauchen/ den Reformirten nicht angenehm ſind/ noch von ihnen insgemein gebraucht wer- den: Wann dann wider dieſe fragen nichts verordnet wird/ ſo iſts klar/ daß die abſicht nicht ſeye/ uns in unſrer lehr zu kraͤncken/ oder unſre tauffe mit der ihri- gen allerdings zu vergleichen/ ſondern den eltern die gewuͤnſchete freyheit zu ge- ben. Aus welchem allen gnug erhellet/ daß die reinigkeit der lehre durch dieſe verordnung weder directè noch indirectè angegriffen werde. 2. Mag auch eingewendet werden/ daß darmit die freyheit der gewiſſen gekraͤncket wuͤrde/ da man gleichwol nach Gal. 2/ 4. 5. denjenigen/ welche ſolche freyheit in Chriſto JEſu verkundſchafften und uns gefangen nehmen wolten/ keine ſtunde weichen ſolte/ darmit die wahrheit des Evangelii beſtuͤnde. Es hat aber dieſer einwurff auch nicht einmal ziemlichen ſchein/ noch ſchicket ſich das exempel der falſchen Apoſtel im geringſten hieher: dann es iſt der freyheit in Chriſto freylich entgegen/ ſich eine rechtswegen bereits abgeſchaffte und nur noch geduldete ceremonie (als damal die beſchneidung war)/ da man ſie anfangen als noͤthig anmuthen/ auffdringen zu laſſen: ihr iſt aber nicht entgegen/ ſondern vielmehr gemaͤß/ mit einer zwar tolerirten/ an ſich aber ſelbs nicht groſ- ſes lobes wuͤrdigen/ ceremonie diejenige zu verſchonen/ welche den gebrauch ih- rer freyheit fordern. Daher ich ſorge/ daß diejenige vielmehr der freyheit der gewiſſen eintrag thun/ welche eine freye ceremonie denjenigen wider ihren wil- len auffdringen wolten/ die ein mißfallen und gewiſſens ſcrupel dabey haben: da man doch ſonſten den ſchwachen in dergleichen faͤllen/ da ſie ſich etwa ſtoſſen moͤch- ten/ willig ſich zu beqvemen pfleget/ ja wol ſeine eigne freyheit druͤber beyſeit ſe- tzet/ ſo viel eher dann andern die ihrige laͤſſet. 3. Einen groͤſſern ſchein hat der vorwurff des aͤrgernuͤſſes der ſchwachen; wo er aber recht in dem grunde eingeſehen wird/ iſts abermal ein bloſſer ſchein. Zwar wo gehandelt wuͤrde von der voͤlligen abſchaffung der ceremonie, laͤugne ich nicht/ daß ich ſolches aͤrgernuͤß billig fuͤrchtete/ und ſolches die urſach iſt/ warum ich in die abſtellung dieſer ceremonie, dero unterlaſſung als gebrauch ich der kirchen zwar

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken01_1700/967>, abgerufen am 18.05.2024.