Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704.Franckreich / der Heilige benannt / in solchem hohem Werth hielt / daß er auch allerdings den Ort Poissy, da er getaufft war / viel höher schätzete / als den Ort seiner Krönung / und sich offtmals unterschrieb Louis de Poissy. Zum andern / den Ehren-Tag einer erwünschten seegen-reichen Ehe / und denn drittens / den Ehren-Tag eines sanfften und seeligen Todes. Ist jemand / was diese drey Tage betrifft / hier auff der Welt glücklich / so wird er dort glückseelig seyn in alle Ewigkeit. Glückseeligst ist ja wol / was alle diese drey Tage betrifft / unsere Hochseeligste regierende Hertzogin gewesen; Denn betrachten wir erstlich / ihren Tauff-Tag / so war derselbe Ihr ja wol ein recht prächtiger Ehren-Tag / als an welchem die junge Fürsten-Braut / die holdseeligste Princesse von Holstein ELISABETH JULIANA, auff dem Hoch-Fürstlichem Hause Holstein-Norburg / Ihrem Himmlischem Bräutigam Christo JEsu / dem A und O, durch das hochseelige Wasserbad der Wiedergebuhrt und Erneuerung des Heil. Geistes / zum ersten mal zugeführet / und mit demselben vor siebentzig Jahren verbunden wurde. Die Königin Esther nahm ihren Eintritt zu dem grossem Ahasverus in dem Monat Sivan, das ist / nach unserer Monden-Rechnung / der Monat Majus oder der Mey-Monat. In eben diesem Mey-Monat nahm vormals die Hochseeligste Hertzogin / durch das Bad der Wiedergebuhrt / als eine junge Königin aus Königs-Stamm entsprossen / zum ersten mal ihren Eintritt zu dem grossem Himmels-Könige / da Sie zu ihm in das Reich seiner Gnaden / und in die Gemeinschafft seiner Heiligen / eingieng / gantz herrlich inwendig / mit güldenen Stücken des Glaubens gekleidet. Psalm 45. Da man Sie führete in gestickten Kleidern zum Könige / und / wie Ihres Himmlischen Bräutigams Leib-Farbe / weiß und roth / im Hohenl. Salom. am 5. Cap. so war auch weisse Seide und Purpur / in geistlicher Deutung / Ihr Braut-Kleid / da Sie in dem schneeweissem Kleide der vollenkommenen Gerechtigkeit / die vor GOtt gilt / mit dem Purpur des Blut-Würmleins Christi JEsu besprenget / und mit der schönen Ehren-Krone gezieret / den dargereichten richtigen Zepter des Gnaden-Reichs JEsu Christi / zum ersten mal anrührete / und dieser Himmels-König diese seine Königliche Princeßin zum ersten mal küssete / und Sie anredete: Nun / meine Tochter / ich will mich mit Franckreich / der Heilige benannt / in solchem hohem Werth hielt / daß er auch allerdings den Ort Poissy, da er getaufft war / viel höher schätzete / als den Ort seiner Krönung / und sich offtmals unterschrieb Louis de Poissy. Zum andern / den Ehren-Tag einer erwünschten seegen-reichen Ehe / und denn drittens / den Ehren-Tag eines sanfften und seeligen Todes. Ist jemand / was diese drey Tage betrifft / hier auff der Welt glücklich / so wird er dort glückseelig seyn in alle Ewigkeit. Glückseeligst ist ja wol / was alle diese drey Tage betrifft / unsere Hochseeligste regierende Hertzogin gewesen; Denn betrachten wir erstlich / ihren Tauff-Tag / so war derselbe Ihr ja wol ein recht prächtiger Ehren-Tag / als an welchem die junge Fürsten-Braut / die holdseeligste Princesse von Holstein ELISABETH JULIANA, auff dem Hoch-Fürstlichem Hause Holstein-Norburg / Ihrem Himmlischem Bräutigam Christo JEsu / dem A und O, durch das hochseelige Wasserbad der Wiedergebuhrt und Erneuerung des Heil. Geistes / zum ersten mal zugeführet / und mit demselben vor siebentzig Jahren verbunden wurde. Die Königin Esther nahm ihren Eintritt zu dem grossem Ahasverus in dem Monat Sivan, das ist / nach unserer Monden-Rechnung / der Monat Majus oder der Mey-Monat. In eben diesem Mey-Monat nahm vormals die Hochseeligste Hertzogin / durch das Bad der Wiedergebuhrt / als eine junge Königin aus Königs-Stamm entsprossen / zum ersten mal ihren Eintritt zu dem grossem Himmels-Könige / da Sie zu ihm in das Reich seiner Gnaden / und in die Gemeinschafft seiner Heiligen / eingieng / gantz herrlich inwendig / mit güldenen Stücken des Glaubens gekleidet. Psalm 45. Da man Sie führete in gestickten Kleidern zum Könige / und / wie Ihres Himmlischen Bräutigams Leib-Farbe / weiß und roth / im Hohenl. Salom. am 5. Cap. so war auch weisse Seide und Purpur / in geistlicher Deutung / Ihr Braut-Kleid / da Sie in dem schneeweissem Kleide der vollenkommenen Gerechtigkeit / die vor GOtt gilt / mit dem Purpur des Blut-Würmleins Christi JEsu besprenget / und mit der schönen Ehren-Krone gezieret / den dargereichten richtigen Zepter des Gnaden-Reichs JEsu Christi / zum ersten mal anrührete / und dieser Himmels-König diese seine Königliche Princeßin zum ersten mal küssete / und Sie anredete: Nun / meine Tochter / ich will mich mit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0017" n="13"/> Franckreich / der Heilige benannt / in solchem hohem Werth hielt / daß er auch allerdings den Ort Poissy, da er getaufft war / viel höher schätzete / als den Ort seiner Krönung / und sich offtmals unterschrieb Louis de Poissy. Zum andern / den Ehren-Tag einer erwünschten seegen-reichen Ehe / und denn drittens / den Ehren-Tag eines sanfften und seeligen Todes. Ist jemand / was diese drey Tage betrifft / hier auff der Welt glücklich / so wird er dort glückseelig seyn in alle Ewigkeit.</p> <p>Glückseeligst ist ja wol / was alle diese drey Tage betrifft / unsere Hochseeligste regierende Hertzogin gewesen; Denn betrachten wir erstlich / ihren Tauff-Tag / so war derselbe Ihr ja wol ein recht prächtiger Ehren-Tag / als an welchem die junge Fürsten-Braut / die holdseeligste Princesse von Holstein ELISABETH JULIANA, auff dem Hoch-Fürstlichem Hause Holstein-Norburg / Ihrem Himmlischem Bräutigam Christo JEsu / dem A und O, durch das hochseelige Wasserbad der Wiedergebuhrt und Erneuerung des Heil. Geistes / zum ersten mal zugeführet / und mit demselben vor siebentzig Jahren verbunden wurde. Die Königin Esther nahm ihren Eintritt zu dem grossem Ahasverus in dem Monat Sivan, das ist / nach unserer Monden-Rechnung / der Monat Majus oder der Mey-Monat. In eben diesem Mey-Monat nahm vormals die Hochseeligste Hertzogin / durch das Bad der Wiedergebuhrt / als eine junge Königin aus Königs-Stamm entsprossen / zum ersten mal ihren Eintritt zu dem grossem Himmels-Könige / da Sie zu ihm in das Reich seiner Gnaden / und in die Gemeinschafft seiner Heiligen / eingieng / gantz herrlich inwendig / mit güldenen Stücken des Glaubens gekleidet. Psalm 45. Da man Sie führete in gestickten Kleidern zum Könige / und / wie Ihres Himmlischen Bräutigams Leib-Farbe / weiß und roth / im Hohenl. Salom. am 5. Cap. so war auch weisse Seide und Purpur / in geistlicher Deutung / Ihr Braut-Kleid / da Sie in dem schneeweissem Kleide der vollenkommenen Gerechtigkeit / die vor GOtt gilt / mit dem Purpur des Blut-Würmleins Christi JEsu besprenget / und mit der schönen Ehren-Krone gezieret / den dargereichten richtigen Zepter des Gnaden-Reichs JEsu Christi / zum ersten mal anrührete / und dieser Himmels-König diese seine Königliche Princeßin zum ersten mal küssete / und Sie anredete: Nun / meine Tochter / ich will mich mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0017]
Franckreich / der Heilige benannt / in solchem hohem Werth hielt / daß er auch allerdings den Ort Poissy, da er getaufft war / viel höher schätzete / als den Ort seiner Krönung / und sich offtmals unterschrieb Louis de Poissy. Zum andern / den Ehren-Tag einer erwünschten seegen-reichen Ehe / und denn drittens / den Ehren-Tag eines sanfften und seeligen Todes. Ist jemand / was diese drey Tage betrifft / hier auff der Welt glücklich / so wird er dort glückseelig seyn in alle Ewigkeit.
Glückseeligst ist ja wol / was alle diese drey Tage betrifft / unsere Hochseeligste regierende Hertzogin gewesen; Denn betrachten wir erstlich / ihren Tauff-Tag / so war derselbe Ihr ja wol ein recht prächtiger Ehren-Tag / als an welchem die junge Fürsten-Braut / die holdseeligste Princesse von Holstein ELISABETH JULIANA, auff dem Hoch-Fürstlichem Hause Holstein-Norburg / Ihrem Himmlischem Bräutigam Christo JEsu / dem A und O, durch das hochseelige Wasserbad der Wiedergebuhrt und Erneuerung des Heil. Geistes / zum ersten mal zugeführet / und mit demselben vor siebentzig Jahren verbunden wurde. Die Königin Esther nahm ihren Eintritt zu dem grossem Ahasverus in dem Monat Sivan, das ist / nach unserer Monden-Rechnung / der Monat Majus oder der Mey-Monat. In eben diesem Mey-Monat nahm vormals die Hochseeligste Hertzogin / durch das Bad der Wiedergebuhrt / als eine junge Königin aus Königs-Stamm entsprossen / zum ersten mal ihren Eintritt zu dem grossem Himmels-Könige / da Sie zu ihm in das Reich seiner Gnaden / und in die Gemeinschafft seiner Heiligen / eingieng / gantz herrlich inwendig / mit güldenen Stücken des Glaubens gekleidet. Psalm 45. Da man Sie führete in gestickten Kleidern zum Könige / und / wie Ihres Himmlischen Bräutigams Leib-Farbe / weiß und roth / im Hohenl. Salom. am 5. Cap. so war auch weisse Seide und Purpur / in geistlicher Deutung / Ihr Braut-Kleid / da Sie in dem schneeweissem Kleide der vollenkommenen Gerechtigkeit / die vor GOtt gilt / mit dem Purpur des Blut-Würmleins Christi JEsu besprenget / und mit der schönen Ehren-Krone gezieret / den dargereichten richtigen Zepter des Gnaden-Reichs JEsu Christi / zum ersten mal anrührete / und dieser Himmels-König diese seine Königliche Princeßin zum ersten mal küssete / und Sie anredete: Nun / meine Tochter / ich will mich mit
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Zitationshilfe: | Specht, Christian: Die von dem grossen Himmels-Könige in das Freuden-volle Jubiläum der ewigen Vermählung ... aufgenommene Himmels Braut. Wolfenbüttel, 1704, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/specht_jubilaeum_1704/17>, abgerufen am 27.07.2024. |