Soden, Julius von: Alethia. Leipzig, 1796.tentheils die Quelle des Unglüks wird, liegt Nach dem oben angegebenen Geiste die- Aber wie, um aller Götter willen, sollen tentheils die Quelle des Ungluͤks wird, liegt Nach dem oben angegebenen Geiſte die- Aber wie, um aller Goͤtter willen, ſollen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0126" n="114"/> tentheils die Quelle des Ungluͤks wird, liegt<lb/> einzig in <hi rendition="#g">unſern Sitten</hi>.</p><lb/> <p>Nach dem oben angegebenen Geiſte die-<lb/> ſes Bunds heiſcht er ſchlechterdings zwei We-<lb/> ſen, die ſich <hi rendition="#g">lieben,</hi> — im vollen und rich-<lb/> tigen Sinn dieſes Worts, in dem es auch<lb/> den Wechſel der Neigung ausſchließt — die<lb/> ſich wechſelſeitig begluͤken, die zuſammen-<lb/> ſchmelzen <hi rendition="#g">koͤnnen</hi>.</p><lb/> <p>Aber wie, um aller Goͤtter willen, ſollen<lb/> denn nach <hi rendition="#g">unſern Sitten</hi> dieſe Weſen<lb/><hi rendition="#g">ſich finden</hi>? Zugegeben, daß bei der je-<lb/> zigen Stufe der Kultur, die Erhoͤhung des<lb/> Luxus unvermeidlich mit ſich fuͤhren muß,<lb/> daß die Wahl des Gatten durch tauſend aͤußre<lb/> Verhaͤltniſſe eingeengt wird; ſo iſt dieß nur<lb/> ein Grund mehr fuͤr den Beweiß, daß, ſo<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0126]
tentheils die Quelle des Ungluͤks wird, liegt
einzig in unſern Sitten.
Nach dem oben angegebenen Geiſte die-
ſes Bunds heiſcht er ſchlechterdings zwei We-
ſen, die ſich lieben, — im vollen und rich-
tigen Sinn dieſes Worts, in dem es auch
den Wechſel der Neigung ausſchließt — die
ſich wechſelſeitig begluͤken, die zuſammen-
ſchmelzen koͤnnen.
Aber wie, um aller Goͤtter willen, ſollen
denn nach unſern Sitten dieſe Weſen
ſich finden? Zugegeben, daß bei der je-
zigen Stufe der Kultur, die Erhoͤhung des
Luxus unvermeidlich mit ſich fuͤhren muß,
daß die Wahl des Gatten durch tauſend aͤußre
Verhaͤltniſſe eingeengt wird; ſo iſt dieß nur
ein Grund mehr fuͤr den Beweiß, daß, ſo
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