rem geistlichen Seelen-Nutzen der empfangen- den Catholischen, nach zerschiedenen Umständen der Zeit, Personen, Ort und Gelegenheit ge- reicht. Und dieses gemäß des Spruchs Pauli zun Cor. 1. c. 4. Die Menschen sollen uns für Diener Christi und Ausspender der Gött- lichen Geheimnussen ansehen; Dann, wei- len, so man denen Layen den Kelch gebete, es gar leicht nicht wohl ausfallen möchte, deßwe- gen versagt die kluge Mutter-Kirch ihnen die- sen. Zweytens, weilen dieses Allerheiligste Geheimnus auch von denen Jüngeren Christi nur unter einer Gestalt mitgetheilt worden; wie es bezeugen Tertullianus L. 2. ad Uxor. der Heil. Augustinus Serm. de Temp. Clemens von Alexandria L. 1. Strom. der Heil. Cypria- nus, der Heil. Basilius, und andere.
Drittens/ weilen der HErr selbst Joan. am 6. sagt: So jemand von diesem Brod isset/ das ist, wie diese Wort der Kirchen-Rath zu Trident auslegt, Sess. 21. Can. 11. wer un- ter einer Gestalt Christum empfangt, wird in Ewigkeit leben. Man muß auch daher nicht jene Wort Christi verdrehen und mißbrauchen, da er zu seinen Jüngeren gesprochen: Trinckt alle daraus; Dann dieses Gebott gienge nur die Jünger an, die dort zugegen waren; mas- sen sie auch dortmalen zugleich von Christo den Gewalt empfangen, dieses heilige Geheimnus- Opffer zu wandlen, und unter beeden Gestal- ten zu opfferen; damit dieses Opffer vollkom-
men
Unterricht
rem geiſtlichen Seelen-Nutzen der empfangen- den Catholiſchen, nach zerſchiedenen Umſtänden der Zeit, Perſonen, Ort und Gelegenheit ge- reicht. Und dieſes gemäß des Spruchs Pauli zun Cor. 1. c. 4. Die Menſchen ſollen uns für Diener Chriſti und Ausſpender der Gött- lichen Geheimnuſſen anſehen; Dann, wei- len, ſo man denen Layen den Kelch gebete, es gar leicht nicht wohl ausfallen möchte, deßwe- gen verſagt die kluge Mutter-Kirch ihnen die- ſen. Zweytens, weilen dieſes Allerheiligſte Geheimnus auch von denen Jüngeren Chriſti nur unter einer Geſtalt mitgetheilt worden; wie es bezeugen Tertullianus L. 2. ad Uxor. der Heil. Auguſtinus Serm. de Temp. Clemens von Alexandria L. 1. Strom. der Heil. Cypria- nus, der Heil. Baſilius, und andere.
Drittens/ weilen der HErr ſelbſt Joan. am 6. ſagt: So jemand von dieſem Brod iſſet/ das iſt, wie dieſe Wort der Kirchen-Rath zu Trident auslegt, Seſſ. 21. Can. 11. wer un- ter einer Geſtalt Chriſtum empfangt, wird in Ewigkeit leben. Man muß auch daher nicht jene Wort Chriſti verdrehen und mißbrauchen, da er zu ſeinen Jüngeren geſprochen: Trinckt alle daraus; Dann dieſes Gebott gienge nur die Jünger an, die dort zugegen waren; maſ- ſen ſie auch dortmalen zugleich von Chriſto den Gewalt empfangen, dieſes heilige Geheimnus- Opffer zu wandlen, und unter beeden Geſtal- ten zu opfferen; damit dieſes Opffer vollkom-
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Unterricht
rem geiſtlichen Seelen-Nutzen der empfangen-
den Catholiſchen, nach zerſchiedenen Umſtänden
der Zeit, Perſonen, Ort und Gelegenheit ge-
reicht. Und dieſes gemäß des Spruchs Pauli
zun Cor. 1. c. 4. Die Menſchen ſollen uns
für Diener Chriſti und Ausſpender der Gött-
lichen Geheimnuſſen anſehen; Dann, wei-
len, ſo man denen Layen den Kelch gebete, es
gar leicht nicht wohl ausfallen möchte, deßwe-
gen verſagt die kluge Mutter-Kirch ihnen die-
ſen. Zweytens, weilen dieſes Allerheiligſte
Geheimnus auch von denen Jüngeren Chriſti
nur unter einer Geſtalt mitgetheilt worden;
wie es bezeugen Tertullianus L. 2. ad Uxor.
der Heil. Auguſtinus Serm. de Temp. Clemens
von Alexandria L. 1. Strom. der Heil. Cypria-
nus, der Heil. Baſilius, und andere.
Drittens/ weilen der HErr ſelbſt Joan.
am 6. ſagt: So jemand von dieſem Brod
iſſet/ das iſt, wie dieſe Wort der Kirchen-Rath
zu Trident auslegt, Seſſ. 21. Can. 11. wer un-
ter einer Geſtalt Chriſtum empfangt, wird in
Ewigkeit leben. Man muß auch daher nicht
jene Wort Chriſti verdrehen und mißbrauchen,
da er zu ſeinen Jüngeren geſprochen: Trinckt
alle daraus; Dann dieſes Gebott gienge nur
die Jünger an, die dort zugegen waren; maſ-
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/349>, abgerufen am 22.07.2024.
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