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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
men seye. Allein derley Gebott lißt man nicht,
daß der HErr denen Layen gegeben, welche,
weilen sie nicht durch die heilige Priester-Wey-
he, als geistliche Kirchen - Diener dem Göttli-
chen Opffer-Tisch gewidmet seyn, dieses Aller-
heiligste Geheimnus nur als ein Sacrament
empfangen. Dahero ist es genug, sie unter
einer Gestalt zu speisen; weilen sie jedoch so-
wohl das Sacrament, als dessen Würckung
empfangen.

Sechster Unterricht/
Ob Christus in dem letzten Abend-
mahl sich selbst gespeißt, auch seine
Jungfräuliche Mutter, und die
Jünger.

Den ersten Zweifel hat der Heil. Thomas
1. p. q. 81. Art.
1. auf die Bahn ge-
bracht; und scheint dem ersten Ansehen
nach, daß dieses nicht werde geschehen seyn:
Denn, da die eigenthumliche Würckung des
Sacraments in dem bestehet, daß die heilig-
machende Gnad in jenem, der das Sacrament
empfangt, eine Zunahm und Wachsthum be-
komme; da dann nun Christus eine ohnendli-
che Gnad besessen, die nicht mehr wachsen kun-
te, so folgt, daß er keine Ursach gehabt, sich
selbst zu speisen. Allein er antwortet ih[m]

selbst
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Von dem H. Altars-Sacrament.
men ſeye. Allein derley Gebott lißt man nicht,
daß der HErr denen Layen gegeben, welche,
weilen ſie nicht durch die heilige Prieſter-Wey-
he, als geiſtliche Kirchen – Diener dem Göttli-
chen Opffer-Tiſch gewidmet ſeyn, dieſes Aller-
heiligſte Geheimnus nur als ein Sacrament
empfangen. Dahero iſt es genug, ſie unter
einer Geſtalt zu ſpeiſen; weilen ſie jedoch ſo-
wohl das Sacrament, als deſſen Würckung
empfangen.

Sechſter Unterricht/
Ob Chriſtus in dem letzten Abend-
mahl ſich ſelbſt geſpeißt, auch ſeine
Jungfräuliche Mutter, und die
Jünger.

Den erſten Zweifel hat der Heil. Thomas
1. p. q. 81. Art.
1. auf die Bahn ge-
bracht; und ſcheint dem erſten Anſehen
nach, daß dieſes nicht werde geſchehen ſeyn:
Denn, da die eigenthumliche Würckung des
Sacraments in dem beſtehet, daß die heilig-
machende Gnad in jenem, der das Sacrament
empfangt, eine Zunahm und Wachsthum be-
komme; da dann nun Chriſtus eine ohnendli-
che Gnad beſeſſen, die nicht mehr wachſen kun-
te, ſo folgt, daß er keine Urſach gehabt, ſich
ſelbſt zu ſpeiſen. Allein er antwortet ih[m]

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[313/0350] Von dem H. Altars-Sacrament. men ſeye. Allein derley Gebott lißt man nicht, daß der HErr denen Layen gegeben, welche, weilen ſie nicht durch die heilige Prieſter-Wey- he, als geiſtliche Kirchen – Diener dem Göttli- chen Opffer-Tiſch gewidmet ſeyn, dieſes Aller- heiligſte Geheimnus nur als ein Sacrament empfangen. Dahero iſt es genug, ſie unter einer Geſtalt zu ſpeiſen; weilen ſie jedoch ſo- wohl das Sacrament, als deſſen Würckung empfangen. Sechſter Unterricht/ Ob Chriſtus in dem letzten Abend- mahl ſich ſelbſt geſpeißt, auch ſeine Jungfräuliche Mutter, und die Jünger. Den erſten Zweifel hat der Heil. Thomas 1. p. q. 81. Art. 1. auf die Bahn ge- bracht; und ſcheint dem erſten Anſehen nach, daß dieſes nicht werde geſchehen ſeyn: Denn, da die eigenthumliche Würckung des Sacraments in dem beſtehet, daß die heilig- machende Gnad in jenem, der das Sacrament empfangt, eine Zunahm und Wachsthum be- komme; da dann nun Chriſtus eine ohnendli- che Gnad beſeſſen, die nicht mehr wachſen kun- te, ſo folgt, daß er keine Urſach gehabt, ſich ſelbſt zu ſpeiſen. Allein er antwortet ihm ſelbſt U 5

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/350>, abgerufen am 23.11.2024.