bespannt, daher kommen, welche, ohne eintzige Ehrentbietigkeit gegen GOtt zu gebrauchen, vermessentlich die Ordnung der Proceßion trennen wolte, ihren Weeg weiters zu machen; da entbrannte in ihme ein heiliger Eyfer; geht auf die Pferd zu, und haltet sie mit Erstaunung aller Gegenwärtigen mitten in dem Lauff, also zwar, daß sie, wie ein Stein, ohnbeweglich da stunden. Auf welches hin jene, so in der Kut- schen sassen, gezwungen worden, dem Hoch- würdigen Gut ihre schuldige Dienst zu erzei- gen, selbes anzubetten, und so lang zu warten, bis die gantze Volcks-Menge vorbey ware. Aus diesem haben wir zu erlernen, daß wir GOtt mit möglicher Andacht in offentlichen Umgängen begleiden sollen.
Achte Andacht. Das Hochwürdige Gut zu denen Krancken andächtig begleiden.
Eine der grösten Gutthaten des Allerhei- ligsten Altars-Geheimnus ist, daß es uns GOtt, wann wir sterben, als eine Weeg-Zehrung geben laßt. Dardurch gibt er uns eine grosse Hülff, und zeigt gegen uns eine grosse Liebe. Eine grosse Hülff zwar zur Zeit, da wir es höchst nöthig haben, nemlich in denen letzten Zügen; dann, da ist der Mensch
mit
Betrachtungen
beſpannt, daher kommen, welche, ohne eintzige Ehrentbietigkeit gegen GOtt zu gebrauchen, vermeſſentlich die Ordnung der Proceßion trennen wolte, ihren Weeg weiters zu machen; da entbrannte in ihme ein heiliger Eyfer; geht auf die Pferd zu, und haltet ſie mit Erſtaunung aller Gegenwärtigen mitten in dem Lauff, alſo zwar, daß ſie, wie ein Stein, ohnbeweglich da ſtunden. Auf welches hin jene, ſo in der Kut- ſchen ſaſſen, gezwungen worden, dem Hoch- würdigen Gut ihre ſchuldige Dienſt zu erzei- gen, ſelbes anzubetten, und ſo lang zu warten, bis die gantze Volcks-Menge vorbey ware. Aus dieſem haben wir zu erlernen, daß wir GOtt mit möglicher Andacht in offentlichen Umgängen begleiden ſollen.
Achte Andacht. Das Hochwürdige Gut zu denen Krancken andächtig begleiden.
Eine der gröſten Gutthaten des Allerhei- ligſten Altars-Geheimnus iſt, daß es uns GOtt, wann wir ſterben, als eine Weeg-Zehrung geben laßt. Dardurch gibt er uns eine groſſe Hülff, und zeigt gegen uns eine groſſe Liebe. Eine groſſe Hülff zwar zur Zeit, da wir es höchſt nöthig haben, nemlich in denen letzten Zügen; dann, da iſt der Menſch
mit
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Betrachtungen
beſpannt, daher kommen, welche, ohne eintzige
Ehrentbietigkeit gegen GOtt zu gebrauchen,
vermeſſentlich die Ordnung der Proceßion
trennen wolte, ihren Weeg weiters zu machen;
da entbrannte in ihme ein heiliger Eyfer; geht
auf die Pferd zu, und haltet ſie mit Erſtaunung
aller Gegenwärtigen mitten in dem Lauff, alſo
zwar, daß ſie, wie ein Stein, ohnbeweglich da
ſtunden. Auf welches hin jene, ſo in der Kut-
ſchen ſaſſen, gezwungen worden, dem Hoch-
würdigen Gut ihre ſchuldige Dienſt zu erzei-
gen, ſelbes anzubetten, und ſo lang zu warten,
bis die gantze Volcks-Menge vorbey ware.
Aus dieſem haben wir zu erlernen, daß wir
GOtt mit möglicher Andacht in offentlichen
Umgängen begleiden ſollen.
Achte Andacht.
Das Hochwürdige Gut zu denen
Krancken andächtig begleiden.
Eine der gröſten Gutthaten des Allerhei-
ligſten Altars-Geheimnus iſt, daß es
uns GOtt, wann wir ſterben, als eine
Weeg-Zehrung geben laßt. Dardurch gibt
er uns eine groſſe Hülff, und zeigt gegen uns
eine groſſe Liebe. Eine groſſe Hülff zwar zur
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/299>, abgerufen am 16.02.2025.
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