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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
II. Mit zerschiedenen Tugenden.
III. Mit geistlichem Trost.

I.

Es erfüllt die Seel mit der heiligma-
chenden Gnad.
Nicht ohne Ge-
heimnus ware jenes, so der Alt-Te-
stamentische Joseph mit seinen ohndanckbaren
Bürdern ausgeübt. Er befahle nemlichen sei-
nem Hauß-Meister Gen. 44. Lege einem je-
den sein Geld zu obertst in den Sack; mei-
nen sillbernen Becher aber/ und den Werth
des verkaufften Getrayds lege dem Jüngsten
zu oberst in den Sack.
Nach diesem liesse
er seine Brüder vor sich führen; beschuldigte
sie eines Diebstahls, dann beschenckte er sie,
und erwiese ihnen ausserordentliche Gutthaten.
Diese Begebenheit ist ein Sinn-Bild des ohn-
ermessenen Schatzes, den JEsus in dem ver-
wandelten Brod verborgen. Dahero können
wir billich mit Jeremia am 14. sagen: Wir
haben Schätz des Getrayds.
Uud da wird
wahr, was Chrysostomus hom. 14. in 1. Cor.
schreibt: Wann ich das Wort Nachtmahl
ausspriche/ so eröffne ich den Schatz GOt-
tes und erzehle seine grosse Schanckungen.

Dann erstens ertheilt diß heilige Sacrament
der Selen den Schatz der heiligmachenden
Gnad, vor allen andern heiligen Sacramen-
ten, massen solche nach Maas, und mit einer
eingeschränckten Freygebigkeit die Gnaden mit-
theilen, und nur dahin verordnet, und einge-

setzt
G 4

Von dem H. Altars-Sacrament.
II. Mit zerſchiedenen Tugenden.
III. Mit geiſtlichem Troſt.

I.

Es erfüllt die Seel mit der heiligma-
chenden Gnad.
Nicht ohne Ge-
heimnus ware jenes, ſo der Alt-Te-
ſtamentiſche Joſeph mit ſeinen ohndanckbaren
Bürdern ausgeübt. Er befahle nemlichen ſei-
nem Hauß-Meiſter Gen. 44. Lege einem je-
den ſein Geld zu obertſt in den Sack; mei-
nen ſillbernen Becher aber/ und den Werth
des verkaufften Getrayds lege dem Jüngſten
zu oberſt in den Sack.
Nach dieſem lieſſe
er ſeine Brüder vor ſich führen; beſchuldigte
ſie eines Diebſtahls, dann beſchenckte er ſie,
und erwieſe ihnen auſſerordentliche Gutthaten.
Dieſe Begebenheit iſt ein Sinn-Bild des ohn-
ermeſſenen Schatzes, den JEſus in dem ver-
wandelten Brod verborgen. Dahero können
wir billich mit Jeremia am 14. ſagen: Wir
haben Schätz des Getrayds.
Uud da wird
wahr, was Chryſoſtomus hom. 14. in 1. Cor.
ſchreibt: Wann ich das Wort Nachtmahl
ausſpriche/ ſo eröffne ich den Schatz GOt-
tes und erzehle ſeine groſſe Schanckungen.

Dann erſtens ertheilt diß heilige Sacrament
der Selen den Schatz der heiligmachenden
Gnad, vor allen andern heiligen Sacramen-
ten, maſſen ſolche nach Maas, und mit einer
eingeſchränckten Freygebigkeit die Gnaden mit-
theilen, und nur dahin verordnet, und einge-

ſetzt
G 4
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[103/0140] Von dem H. Altars-Sacrament. II. Mit zerſchiedenen Tugenden. III. Mit geiſtlichem Troſt. I. Es erfüllt die Seel mit der heiligma- chenden Gnad. Nicht ohne Ge- heimnus ware jenes, ſo der Alt-Te- ſtamentiſche Joſeph mit ſeinen ohndanckbaren Bürdern ausgeübt. Er befahle nemlichen ſei- nem Hauß-Meiſter Gen. 44. Lege einem je- den ſein Geld zu obertſt in den Sack; mei- nen ſillbernen Becher aber/ und den Werth des verkaufften Getrayds lege dem Jüngſten zu oberſt in den Sack. Nach dieſem lieſſe er ſeine Brüder vor ſich führen; beſchuldigte ſie eines Diebſtahls, dann beſchenckte er ſie, und erwieſe ihnen auſſerordentliche Gutthaten. Dieſe Begebenheit iſt ein Sinn-Bild des ohn- ermeſſenen Schatzes, den JEſus in dem ver- wandelten Brod verborgen. Dahero können wir billich mit Jeremia am 14. ſagen: Wir haben Schätz des Getrayds. Uud da wird wahr, was Chryſoſtomus hom. 14. in 1. Cor. ſchreibt: Wann ich das Wort Nachtmahl ausſpriche/ ſo eröffne ich den Schatz GOt- tes und erzehle ſeine groſſe Schanckungen. Dann erſtens ertheilt diß heilige Sacrament der Selen den Schatz der heiligmachenden Gnad, vor allen andern heiligen Sacramen- ten, maſſen ſolche nach Maas, und mit einer eingeſchränckten Freygebigkeit die Gnaden mit- theilen, und nur dahin verordnet, und einge- ſetzt G 4

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/140>, abgerufen am 24.11.2024.