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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
290. Die Liebe ist Feuer und Wasser.
Die Lieb ist Flutt und Glutt: kan sie dein Hertz emp-
finden/ (Sünden.
So lösch sie Gottes Zorn/ unnd brennt hinweg die
291. Die Würdigkeit komt von Liebe.
Ach lauf doch nicht nach witz und Weißheit über Meer:
Der Seelen Würdigkeit kombt bloß von Liebe her.
292. Die Schönheit komt von Liebe.
Die Schönheit komt von Lieb'; auch Gottes Angesicht
Hat seine Lieblichkeit von jhr: sonst gläntzt' es nicht.
293. Der Liebe belohnung.
Die Liebe hat Gott selbst zum wesentlichen Lohn/
Er bleibet ewiglich jhr Ruhm und Ehren Kron.
294. Weißheit ohne Liebe ist nichts.
Mensch wo du weise bist/ und liebst nicht Gott darbey:
So sag ich daß ein Narr dir vorzuziehen sey.
295. Je liebender je Seeliger.
Das Maß der Seeligkeit mist dir die Liebe ein:
Je Völler du von Lieb/ je Seelger wirstu seyn.
296. Die Liebe Gottes in unß/ ist der Hei.
lige Geist.
Die Liebe welche sich zu Gott in dir beweist/
Jst Gottes ewge Krafft/ sein Feur und Heilger Geist.
297. Man kan Gott nicht lieben ohne Gott.
Mensch liebete sich Gott nicht selbst durch dich in dir/
Du köntest nimmmermehr Jhn lieben nach gebühr.
298.
J 6
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
290. Die Liebe iſt Feuer und Waſſer.
Die Lieb iſt Flutt und Glutt: kan ſie dein Hertz emp-
finden/ (Suͤnden.
So loͤſch ſie Gottes Zorn/ unnd brennt hinweg die
291. Die Wuͤrdigkeit komt von Liebe.
Ach lauf doch nicht nach witz und Weißheit uͤber Meer:
Der Seelen Wuͤrdigkeit kombt bloß von Liebe her.
292. Die Schoͤnheit komt von Liebe.
Die Schoͤnheit komt von Lieb’; auch Gottes Angeſicht
Hat ſeine Lieblichkeit von jhr: ſonſt glaͤntzt’ es nicht.
293. Der Liebe belohnung.
Die Liebe hat Gott ſelbſt zum weſentlichen Lohn/
Er bleibet ewiglich jhr Ruhm und Ehren Kron.
294. Weißheit ohne Liebe iſt nichts.
Menſch wo du weiſe biſt/ und liebſt nicht Gott darbey:
So ſag ich daß ein Narr dir vorzuziehen ſey.
295. Je liebender je Seeliger.
Das Maß der Seeligkeit miſt dir die Liebe ein:
Je Voͤller du von Lieb/ je Seelger wirſtu ſeyn.
296. Die Liebe Gottes in unß/ iſt der Hei.
lige Geiſt.
Die Liebe welche ſich zu Gott in dir beweiſt/
Jſt Gottes ewge Krafft/ ſein Feur und Heilger Geiſt.
297. Man kan Gott nicht lieben ohne Gott.
Menſch liebete ſich Gott nicht ſelbſt durch dich in dir/
Du koͤnteſt nimm̄ermehr Jhn lieben nach gebuͤhr.
298.
J 6
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[216[201]/0207] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 290. Die Liebe iſt Feuer und Waſſer. Die Lieb iſt Flutt und Glutt: kan ſie dein Hertz emp- finden/ (Suͤnden. So loͤſch ſie Gottes Zorn/ unnd brennt hinweg die 291. Die Wuͤrdigkeit komt von Liebe. Ach lauf doch nicht nach witz und Weißheit uͤber Meer: Der Seelen Wuͤrdigkeit kombt bloß von Liebe her. 292. Die Schoͤnheit komt von Liebe. Die Schoͤnheit komt von Lieb’; auch Gottes Angeſicht Hat ſeine Lieblichkeit von jhr: ſonſt glaͤntzt’ es nicht. 293. Der Liebe belohnung. Die Liebe hat Gott ſelbſt zum weſentlichen Lohn/ Er bleibet ewiglich jhr Ruhm und Ehren Kron. 294. Weißheit ohne Liebe iſt nichts. Menſch wo du weiſe biſt/ und liebſt nicht Gott darbey: So ſag ich daß ein Narr dir vorzuziehen ſey. 295. Je liebender je Seeliger. Das Maß der Seeligkeit miſt dir die Liebe ein: Je Voͤller du von Lieb/ je Seelger wirſtu ſeyn. 296. Die Liebe Gottes in unß/ iſt der Hei. lige Geiſt. Die Liebe welche ſich zu Gott in dir beweiſt/ Jſt Gottes ewge Krafft/ ſein Feur und Heilger Geiſt. 297. Man kan Gott nicht lieben ohne Gott. Menſch liebete ſich Gott nicht ſelbſt durch dich in dir/ Du koͤnteſt nimm̄ermehr Jhn lieben nach gebuͤhr. 298. J 6

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 216[201]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/207>, abgerufen am 23.11.2024.