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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli fünfftes Buch
160. Der Mensch muß daß Leiden
Christi erfüllen.
Mensch du solst Paulus seyn/ und in dir selbst erfüllen/
Was Christus nicht gethan/ wo sich der zorn sol stillen.
161. Niemand liegt an der brust Christi
als Johannes.
Kind bilde dir nicht ein/ eb du Johannes bist/
Daß du ligst an der Brust deß Herren JEsu Christ.
162. Das Lob deß Sünders.
Das Lob das GOtt dem Herrn ein Ungerechter giebt.
Wird weniger von jhm als Hundsgebell geliebt.
163. GOtt hülfft dem grösten Sünder am
liebsken.
Die Sünder liegen krank/ jhr artzt ist JEsus Christ:
Am liebsten hilfft er dir wo du der gröste bist.
164. GOtt nimbt nur die Lämmer an.
GOtt wil daß alle solln zu seinem Sohne kommen:
Und dennoch werden nur die Lämmer angenommen.
165. Wer GOtt siehet.
GOtt ist ein ewger Blitz/ wer kan jhn sehn und leben?
Wer sich in seinen Sohn sein Ebenbild begeben.
166. Wer böse bleibt/ hat nichts an
Christo.
Mensch bleibestu verbost/ so ist dir nichts erworben:
GOtt ist nur für das Schaf nicht für den Bok gestorben.
167. Die Sünde bringt was Guttes.
Die Sünd bringt doch was gutts: Sie muß den Fromen
dienen/
Daß sie viel edeler für GOtt dem Herren grünen.
168. Der
Joh: Angeli fuͤnfftes Buch
160. Der Menſch muß daß Leiden
Chriſti erfuͤllen.
Menſch du ſolſt Paulus ſeyn/ und in dir ſelbſt erfuͤllen/
Was Chriſtus nicht gethan/ wo ſich der zorn ſol ſtillen.
161. Niemand liegt an der bruſt Chriſti
als Johannes.
Kind bilde dir nicht ein/ eb du Johannes biſt/
Daß du ligſt an der Bruſt deß Herren JEſu Chriſt.
162. Das Lob deß Suͤnders.
Das Lob das GOtt dem Herꝛn ein Ungerechter giebt.
Wird weniger von jhm als Hundsgebell geliebt.
163. GOtt huͤlfft dem groͤſten Suͤnder am
liebſken.
Die Suͤnder liegen krank/ jhr artzt iſt JEſus Chriſt:
Am liebſten hilfft er dir wo du der groͤſte biſt.
164. GOtt nimbt nur die Laͤmmer an.
GOtt wil daß alle ſolln zu ſeinem Sohne kommen:
Und dennoch werden nur die Laͤmmer angenommen.
165. Wer GOtt ſiehet.
GOtt iſt ein ewger Blitz/ wer kan jhn ſehn und leben?
Wer ſich in ſeinen Sohn ſein Ebenbild begeben.
166. Wer boͤſe bleibt/ hat nichts an
Chriſto.
Menſch bleibeſtu verboſt/ ſo iſt dir nichts erworben:
GOtt iſt nur fuͤr das Schaf nicht fuͤr den Bok geſtorben.
167. Die Sünde bringt was Guttes.
Die Suͤnd bringt doch was gutts: Sie muß den Fromen
dienen/
Daß ſie viel edeler fuͤr GOtt dem Herren gruͤnen.
168. Der
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[195[184]/0190] Joh: Angeli fuͤnfftes Buch 160. Der Menſch muß daß Leiden Chriſti erfuͤllen. Menſch du ſolſt Paulus ſeyn/ und in dir ſelbſt erfuͤllen/ Was Chriſtus nicht gethan/ wo ſich der zorn ſol ſtillen. 161. Niemand liegt an der bruſt Chriſti als Johannes. Kind bilde dir nicht ein/ eb du Johannes biſt/ Daß du ligſt an der Bruſt deß Herren JEſu Chriſt. 162. Das Lob deß Suͤnders. Das Lob das GOtt dem Herꝛn ein Ungerechter giebt. Wird weniger von jhm als Hundsgebell geliebt. 163. GOtt huͤlfft dem groͤſten Suͤnder am liebſken. Die Suͤnder liegen krank/ jhr artzt iſt JEſus Chriſt: Am liebſten hilfft er dir wo du der groͤſte biſt. 164. GOtt nimbt nur die Laͤmmer an. GOtt wil daß alle ſolln zu ſeinem Sohne kommen: Und dennoch werden nur die Laͤmmer angenommen. 165. Wer GOtt ſiehet. GOtt iſt ein ewger Blitz/ wer kan jhn ſehn und leben? Wer ſich in ſeinen Sohn ſein Ebenbild begeben. 166. Wer boͤſe bleibt/ hat nichts an Chriſto. Menſch bleibeſtu verboſt/ ſo iſt dir nichts erworben: GOtt iſt nur fuͤr das Schaf nicht fuͤr den Bok geſtorben. 167. Die Sünde bringt was Guttes. Die Suͤnd bringt doch was gutts: Sie muß den Fromen dienen/ Daß ſie viel edeler fuͤr GOtt dem Herren gruͤnen. 168. Der

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 195[184]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/190>, abgerufen am 23.11.2024.