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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli fünfftes Buch
130. Der geistliche Magnet und Stahl.
GOtt der ist ein Magnet/ mein Hertz das ist der Sthal:
Eß kehrt sich stäts nach jhm/ wenn ers berührt einmahl.
131. Der Mensch ist etwas grosses.
Der Mensch muß doch was seyn! GOtt niembt sein we
sen an:
Umb aller Engel willn hätt' er solchs nicht gethan.
132. Der gelassene leidet keinen schaden.
Wer nichts mit eigenthum besitzet in der Welt/
Der leidet nicht verlust wann jhm gleich's Hauß ein-
fällt.
133. Der Weise grämt sich nie.
Der Weise wird sich nie in Pein und Unglük grämen:
Er bitt GOtt nicht einmahl/ daß ers von jhm soll neh-
men.
Er bettet nur Herr dein Wille geschehe.
134. Ein König und ein knecht ist GOtt
gerecht.
Mensch allererst bistu für GOtt geschikt und recht:
Wenn du zugleiche bist ein König und ein Knecht.
135. Vorbereitung macht weniger emp-
findligkeit.
Wie daß den Weisen nie betrübet Weh und Leid?
Er hat sich laug zuvor auf solchen Gast bereit.
136. Dem Weisen gilt alles gleiche.
Alls gilt dem Weisen gleich; er sitzt in ruh und stille:
Geht es nach seinem nicht/ so gehts nach GOttes wille.
137. GOtt
Joh: Angeli fuͤnfftes Buch
130. Der geiſtliche Magnet und Stahl.
GOtt der iſt ein Magnet/ mein Hertz das iſt der Sthal:
Eß kehrt ſich ſtaͤts nach jhm/ wenn ers beruͤhrt einmahl.
131. Der Menſch iſt etwas groſſes.
Der Menſch muß doch was ſeyn! GOtt niembt ſein we
ſen an:
Umb aller Engel willn haͤtt’ er ſolchs nicht gethan.
132. Der gelaſſene leidet keinen ſchaden.
Wer nichts mit eigenthum beſitzet in der Welt/
Der leidet nicht verluſt wann jhm gleich’s Hauß ein-
faͤllt.
133. Der Weiſe graͤmt ſich nie.
Der Weiſe wird ſich nie in Pein und Ungluͤk graͤmen:
Er bitt GOtt nicht einmahl/ daß ers von jhm ſoll neh-
men.
Er bettet nur Herꝛ dein Wille geſchehe.
134. Ein Koͤnig und ein knecht iſt GOtt
gerecht.
Menſch allererſt biſtu fuͤr GOtt geſchikt und recht:
Wenn du zugleiche biſt ein Koͤnig und ein Knecht.
135. Vorbereitung macht weniger emp-
findligkeit.
Wie daß den Weiſen nie betruͤbet Weh und Leid?
Er hat ſich laug zuvor auf ſolchen Gaſt bereit.
136. Dem Weiſen gilt alles gleiche.
Alls gilt dem Weiſen gleich; er ſitzt in ruh und ſtille:
Geht es nach ſeinem nicht/ ſo gehts nach GOttes wille.
137. GOtt
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[191[180]/0186] Joh: Angeli fuͤnfftes Buch 130. Der geiſtliche Magnet und Stahl. GOtt der iſt ein Magnet/ mein Hertz das iſt der Sthal: Eß kehrt ſich ſtaͤts nach jhm/ wenn ers beruͤhrt einmahl. 131. Der Menſch iſt etwas groſſes. Der Menſch muß doch was ſeyn! GOtt niembt ſein we ſen an: Umb aller Engel willn haͤtt’ er ſolchs nicht gethan. 132. Der gelaſſene leidet keinen ſchaden. Wer nichts mit eigenthum beſitzet in der Welt/ Der leidet nicht verluſt wann jhm gleich’s Hauß ein- faͤllt. 133. Der Weiſe graͤmt ſich nie. Der Weiſe wird ſich nie in Pein und Ungluͤk graͤmen: Er bitt GOtt nicht einmahl/ daß ers von jhm ſoll neh- men. Er bettet nur Herꝛ dein Wille geſchehe. 134. Ein Koͤnig und ein knecht iſt GOtt gerecht. Menſch allererſt biſtu fuͤr GOtt geſchikt und recht: Wenn du zugleiche biſt ein Koͤnig und ein Knecht. 135. Vorbereitung macht weniger emp- findligkeit. Wie daß den Weiſen nie betruͤbet Weh und Leid? Er hat ſich laug zuvor auf ſolchen Gaſt bereit. 136. Dem Weiſen gilt alles gleiche. Alls gilt dem Weiſen gleich; er ſitzt in ruh und ſtille: Geht es nach ſeinem nicht/ ſo gehts nach GOttes wille. 137. GOtt

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 191[180]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/186>, abgerufen am 23.11.2024.