Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Tod.
Der ist von Gifft und Zauberey
Fast auff der Stelle blieben!
Den hat ein Fall hinweg gebracht/
Ein Becher den vergraben!
Eh sie sich einmal recht bedacht/
Und es vermeinet haben.

6.
Diß spielet er auch noch zur Zeit
Bey alten und bey jungen;
Die gantze Welt wirdt ihm zur Beut/
Und alls von ihm bezwungen;
Heut Abends wird er auch bey dir
Du volle Rose stehen/
Und deines Leibes gantze Zier
Mit ihme heissen gehen.
5.
Da wird dich gresse Traurigkeit
Und Schrökken überfallen:
Da wird die Furcht dir alle Freud/
Und alle Lust vergallen:
Da wird das lachen dich vergehn/
Das schertzen wird verschwinden:
Du wirst in lauter ängsten stehn/
Und kein Ergetzung finden.
8. Der

Der Tod.
Der iſt von Gifft und Zauberey
Faſt auff der Stelle blieben!
Den hat ein Fall hinweg gebracht/
Ein Becher den vergraben!
Eh ſie ſich einmal recht bedacht/
Und es vermeinet haben.

6.
Diß ſpielet er auch noch zur Zeit
Bey alten und bey jungen;
Die gantze Welt wirdt ihm zur Beut/
Und alls von ihm bezwungen;
Heut Abends wird er auch bey dir
Du volle Roſe ſtehen/
Und deines Leibes gantze Zier
Mit ihme heiſſen gehen.
5.
Da wird dich greſſe Traurigkeit
Und Schrökken überfallen:
Da wird die Furcht dir alle Freud/
Und alle Luſt vergallen:
Da wird das lachen dich vergehn/
Das ſchertzen wird verſchwinden:
Du wirſt in lauter ängſten ſtehn/
Und kein Ergetzung finden.
8. Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="5">
            <pb facs="#f0017" n="3"/>
            <fw place="top" type="header">Der Tod.</fw><lb/>
            <l>Der i&#x017F;t von Gifft und Zauberey</l><lb/>
            <l>Fa&#x017F;t auff der Stelle blieben!</l><lb/>
            <l>Den hat ein Fall hinweg gebracht/</l><lb/>
            <l>Ein Becher den vergraben!</l><lb/>
            <l>Eh &#x017F;ie &#x017F;ich einmal recht bedacht/</l><lb/>
            <l>Und es vermeinet haben.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <head>6.</head><lb/>
            <l>Diß &#x017F;pielet er auch noch zur Zeit</l><lb/>
            <l>Bey alten und bey jungen;</l><lb/>
            <l>Die gantze Welt wirdt ihm zur Beut/</l><lb/>
            <l>Und alls von ihm bezwungen;</l><lb/>
            <l>Heut Abends wird er auch bey dir</l><lb/>
            <l>Du volle Ro&#x017F;e &#x017F;tehen/</l><lb/>
            <l>Und deines Leibes gantze Zier</l><lb/>
            <l>Mit ihme hei&#x017F;&#x017F;en gehen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <head>5.</head><lb/>
            <l>Da wird dich gre&#x017F;&#x017F;e Traurigkeit</l><lb/>
            <l>Und Schrökken überfallen:</l><lb/>
            <l>Da wird die Furcht dir alle Freud/</l><lb/>
            <l>Und alle Lu&#x017F;t vergallen:</l><lb/>
            <l>Da wird das lachen dich vergehn/</l><lb/>
            <l>Das &#x017F;chertzen wird ver&#x017F;chwinden:</l><lb/>
            <l>Du wir&#x017F;t in lauter äng&#x017F;ten &#x017F;tehn/</l><lb/>
            <l>Und kein Ergetzung finden.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">8. Der</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[3/0017] Der Tod. Der iſt von Gifft und Zauberey Faſt auff der Stelle blieben! Den hat ein Fall hinweg gebracht/ Ein Becher den vergraben! Eh ſie ſich einmal recht bedacht/ Und es vermeinet haben. 6. Diß ſpielet er auch noch zur Zeit Bey alten und bey jungen; Die gantze Welt wirdt ihm zur Beut/ Und alls von ihm bezwungen; Heut Abends wird er auch bey dir Du volle Roſe ſtehen/ Und deines Leibes gantze Zier Mit ihme heiſſen gehen. 5. Da wird dich greſſe Traurigkeit Und Schrökken überfallen: Da wird die Furcht dir alle Freud/ Und alle Luſt vergallen: Da wird das lachen dich vergehn/ Das ſchertzen wird verſchwinden: Du wirſt in lauter ängſten ſtehn/ Und kein Ergetzung finden. 8. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/17
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/17>, abgerufen am 22.11.2024.