Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

Pferde dazu beitrage, ihren Rippen jene
Tonnenform zu geben, welche man bei
Pferden so gerne sieht. Masse ist also in
der Jugend nöthig und concentrirtes Futter
soll erst in grösserer Menge gegeben werden,
wenn von dem Pferde eine Leistung ver-
langt wird.

Wird das Fohlen abgesetzt, so gebe
man ihm Hafer, jedoch nie so viel, als es
fressen möchte, denn hat es sich damit ge-
sättigt, so wird es die Weide nicht berühren.
Man sorge dafür, dass die Weide möglichst
lange in den Herbst hinein vorhalte. Liefert
die Weide keine genügende Nahrung mehr,
so gebe man den Fohlen so viel gutes Heu,
als sie fressen wollen, und lasse den Hafer,
den man ihnen verabreicht, von bester Qua-
lität sein. Die zu verabreichende Quantität
des Hafers richtet sich natürlich nach der
Grösse und dem Wachsthum des Thieres;
man kann und muss einem solchen, das
sehr rasch wächst, mehr davon geben, als
einem Anderen, das in kleinerem Rahmen
geschnitten ist. Anderes Körnerfutter, als
Hafer zu geben, ist nicht rathsam. In seinem
ersten Winter braucht das Fohlen einen
guten, luftigen, trockenen Stall, mit geräu-
migem Auslaufe in der Nähe und vor Allem

Pferde dazu beitrage, ihren Rippen jene
Tonnenform zu geben, welche man bei
Pferden so gerne sieht. Masse ist also in
der Jugend nöthig und concentrirtes Futter
soll erst in grösserer Menge gegeben werden,
wenn von dem Pferde eine Leistung ver-
langt wird.

Wird das Fohlen abgesetzt, so gebe
man ihm Hafer, jedoch nie so viel, als es
fressen möchte, denn hat es sich damit ge-
sättigt, so wird es die Weide nicht berühren.
Man sorge dafür, dass die Weide möglichst
lange in den Herbst hinein vorhalte. Liefert
die Weide keine genügende Nahrung mehr,
so gebe man den Fohlen so viel gutes Heu,
als sie fressen wollen, und lasse den Hafer,
den man ihnen verabreicht, von bester Qua-
lität sein. Die zu verabreichende Quantität
des Hafers richtet sich natürlich nach der
Grösse und dem Wachsthum des Thieres;
man kann und muss einem solchen, das
sehr rasch wächst, mehr davon geben, als
einem Anderen, das in kleinerem Rahmen
geschnitten ist. Anderes Körnerfutter, als
Hafer zu geben, ist nicht rathsam. In seinem
ersten Winter braucht das Fohlen einen
guten, luftigen, trockenen Stall, mit geräu-
migem Auslaufe in der Nähe und vor Allem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0023" n="7"/>
Pferde dazu beitrage, ihren Rippen jene<lb/>
Tonnenform zu geben, welche man bei<lb/>
Pferden so gerne sieht. Masse ist also in<lb/>
der Jugend nöthig und concentrirtes Futter<lb/>
soll erst in grösserer Menge gegeben werden,<lb/>
wenn von dem Pferde eine Leistung ver-<lb/>
langt wird.</p><lb/>
        <p>Wird das Fohlen abgesetzt, so gebe<lb/>
man ihm Hafer, jedoch nie so viel, als es<lb/>
fressen möchte, denn hat es sich damit ge-<lb/>
sättigt, so wird es die Weide nicht berühren.<lb/>
Man sorge dafür, dass die Weide möglichst<lb/>
lange in den Herbst hinein vorhalte. Liefert<lb/>
die Weide keine genügende Nahrung mehr,<lb/>
so gebe man den Fohlen so viel gutes Heu,<lb/>
als sie fressen wollen, und lasse den Hafer,<lb/>
den man ihnen verabreicht, von bester Qua-<lb/>
lität sein. Die zu verabreichende Quantität<lb/>
des Hafers richtet sich natürlich nach der<lb/>
Grösse und dem Wachsthum des Thieres;<lb/>
man kann und muss einem solchen, das<lb/>
sehr rasch wächst, mehr davon geben, als<lb/>
einem Anderen, das in kleinerem Rahmen<lb/>
geschnitten ist. Anderes Körnerfutter, als<lb/>
Hafer zu geben, ist nicht rathsam. In seinem<lb/>
ersten Winter braucht das Fohlen einen<lb/>
guten, luftigen, trockenen Stall, mit geräu-<lb/>
migem Auslaufe in der Nähe und vor Allem<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0023] Pferde dazu beitrage, ihren Rippen jene Tonnenform zu geben, welche man bei Pferden so gerne sieht. Masse ist also in der Jugend nöthig und concentrirtes Futter soll erst in grösserer Menge gegeben werden, wenn von dem Pferde eine Leistung ver- langt wird. Wird das Fohlen abgesetzt, so gebe man ihm Hafer, jedoch nie so viel, als es fressen möchte, denn hat es sich damit ge- sättigt, so wird es die Weide nicht berühren. Man sorge dafür, dass die Weide möglichst lange in den Herbst hinein vorhalte. Liefert die Weide keine genügende Nahrung mehr, so gebe man den Fohlen so viel gutes Heu, als sie fressen wollen, und lasse den Hafer, den man ihnen verabreicht, von bester Qua- lität sein. Die zu verabreichende Quantität des Hafers richtet sich natürlich nach der Grösse und dem Wachsthum des Thieres; man kann und muss einem solchen, das sehr rasch wächst, mehr davon geben, als einem Anderen, das in kleinerem Rahmen geschnitten ist. Anderes Körnerfutter, als Hafer zu geben, ist nicht rathsam. In seinem ersten Winter braucht das Fohlen einen guten, luftigen, trockenen Stall, mit geräu- migem Auslaufe in der Nähe und vor Allem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/23
Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/23>, abgerufen am 22.12.2024.