glänzend verlaufen. Auch ist die Verschie- denheit in der Constitution der beiden Pferde- Gattungen zu beachten und vor Allem zu bedenken, dass das Traber- Pferd in den seltensten Fällen Vollblut ist; das Vollblut-Pferd ist schon von Natur aus besser als jedes andere dazu befähigt, frühzeitig concentrirte Nahrung zu verwerthen; sein ganzer trocke- ner Bau ist hiezu schon besser geeignet als der des Halbblut-Trabers.
Es gibt aber auch andere Gründe, welche gegen das viele Körnerfüttern bei jungen Pferden sprechen. Die Physiologen sagen alle, dass ein Pferd, ob jung oder alt, um zu gedeihen, nicht blos eine genügende Menge von Nährstoff braucht, sondern dass man ihm auch eine gewisse Masse von weniger nahrhaften Stoffen zuführen muss, welche den Magen mehr ausfüllen, als sie zur Er- nährung beitragen. Ein Pferd oder ein Fohlen, dem man blos Körnerfutter gäbe, würde verkümmern; dies weist sicher darauf hin, dass man das junge Pferd nicht mit solchem Futter überladen soll. Hiram Woodruff führt über diesen Gegenstand an, er halte es für sehr möglich, dass eine ordentliche Füllung des Magens junger
glänzend verlaufen. Auch ist die Verschie- denheit in der Constitution der beiden Pferde- Gattungen zu beachten und vor Allem zu bedenken, dass das Traber- Pferd in den seltensten Fällen Vollblut ist; das Vollblut-Pferd ist schon von Natur aus besser als jedes andere dazu befähigt, frühzeitig concentrirte Nahrung zu verwerthen; sein ganzer trocke- ner Bau ist hiezu schon besser geeignet als der des Halbblut-Trabers.
Es gibt aber auch andere Gründe, welche gegen das viele Körnerfüttern bei jungen Pferden sprechen. Die Physiologen sagen alle, dass ein Pferd, ob jung oder alt, um zu gedeihen, nicht blos eine genügende Menge von Nährstoff braucht, sondern dass man ihm auch eine gewisse Masse von weniger nahrhaften Stoffen zuführen muss, welche den Magen mehr ausfüllen, als sie zur Er- nährung beitragen. Ein Pferd oder ein Fohlen, dem man blos Körnerfutter gäbe, würde verkümmern; dies weist sicher darauf hin, dass man das junge Pferd nicht mit solchem Futter überladen soll. Hiram Woodruff führt über diesen Gegenstand an, er halte es für sehr möglich, dass eine ordentliche Füllung des Magens junger
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glänzend verlaufen. Auch ist die Verschie-
denheit in der Constitution der beiden Pferde-
Gattungen zu beachten und vor Allem
zu bedenken, dass das Traber-
Pferd in den seltensten Fällen
Vollblut ist; das Vollblut-Pferd ist
schon von Natur aus besser als jedes
andere dazu befähigt, frühzeitig concentrirte
Nahrung zu verwerthen; sein ganzer trocke-
ner Bau ist hiezu schon besser geeignet als
der des Halbblut-Trabers.
Es gibt aber auch andere Gründe,
welche gegen das viele Körnerfüttern bei
jungen Pferden sprechen. Die Physiologen
sagen alle, dass ein Pferd, ob jung oder alt,
um zu gedeihen, nicht blos eine genügende
Menge von Nährstoff braucht, sondern dass
man ihm auch eine gewisse Masse von weniger
nahrhaften Stoffen zuführen muss, welche
den Magen mehr ausfüllen, als sie zur Er-
nährung beitragen. Ein Pferd oder ein
Fohlen, dem man blos Körnerfutter gäbe,
würde verkümmern; dies weist sicher darauf
hin, dass man das junge Pferd nicht mit
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Woodruff führt über diesen Gegenstand
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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/22>, abgerufen am 20.04.2024.
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