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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

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peinlich regelmässige Fütterungszeiten. Man
hüte sich davor, das Fohlen, wie es häufig
geschieht, mit einer gemischten Heerde von
alten Pferden, Kühen, Kälbern und wer
weiss was noch, auszutreiben; es gibt dies zu
mancherlei Uebelständen Anlass. Von dem
Zeitpunkte an, wo das Fohlen abgesetzt
wurde, kann man ihm manchmal warmes
Mash (mit heissem Wasser abgebrühte
Weizenkleie) mit darunter gemischtem Hafer
verabreichen. Dies ist von bestem Einflusse
auf die Verdauung. Man darf nicht fürchten,
dass die Wirkung des Mash eine abführende
sei, im Gegentheile wird man oft finden,
dass ein Durchfall durch Mash-Fütterung ge-
heilt wird. Im Uebrigen hüte man sich davor,
unnöthigerweise an den Fohlen herum zu
doctorn und reiche ihnen Medicamente nur,
wenn ihnen wirklich etwas fehlt. Arznei-
mittel sind dazu da, um Krankheiten zu curiren;
verhindern kann man diese blos durch sorg-
fältige Beobachtung einer regelmässigen
Lebensweise.

Ist das Fohlen ein Jährling geworden,
so kann man ihm etwas Hafer zulegen; das
übrige Futter muss gut und reichlich sein.
Man spare mit dem Hafer, so lange man
von dem Pferde keine Arbeit verlangt; da-

peinlich regelmässige Fütterungszeiten. Man
hüte sich davor, das Fohlen, wie es häufig
geschieht, mit einer gemischten Heerde von
alten Pferden, Kühen, Kälbern und wer
weiss was noch, auszutreiben; es gibt dies zu
mancherlei Uebelständen Anlass. Von dem
Zeitpunkte an, wo das Fohlen abgesetzt
wurde, kann man ihm manchmal warmes
Mash (mit heissem Wasser abgebrühte
Weizenkleie) mit darunter gemischtem Hafer
verabreichen. Dies ist von bestem Einflusse
auf die Verdauung. Man darf nicht fürchten,
dass die Wirkung des Mash eine abführende
sei, im Gegentheile wird man oft finden,
dass ein Durchfall durch Mash-Fütterung ge-
heilt wird. Im Uebrigen hüte man sich davor,
unnöthigerweise an den Fohlen herum zu
doctorn und reiche ihnen Medicamente nur,
wenn ihnen wirklich etwas fehlt. Arznei-
mittel sind dazu da, um Krankheiten zu curiren;
verhindern kann man diese blos durch sorg-
fältige Beobachtung einer regelmässigen
Lebensweise.

Ist das Fohlen ein Jährling geworden,
so kann man ihm etwas Hafer zulegen; das
übrige Futter muss gut und reichlich sein.
Man spare mit dem Hafer, so lange man
von dem Pferde keine Arbeit verlangt; da-

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[8/0024] peinlich regelmässige Fütterungszeiten. Man hüte sich davor, das Fohlen, wie es häufig geschieht, mit einer gemischten Heerde von alten Pferden, Kühen, Kälbern und wer weiss was noch, auszutreiben; es gibt dies zu mancherlei Uebelständen Anlass. Von dem Zeitpunkte an, wo das Fohlen abgesetzt wurde, kann man ihm manchmal warmes Mash (mit heissem Wasser abgebrühte Weizenkleie) mit darunter gemischtem Hafer verabreichen. Dies ist von bestem Einflusse auf die Verdauung. Man darf nicht fürchten, dass die Wirkung des Mash eine abführende sei, im Gegentheile wird man oft finden, dass ein Durchfall durch Mash-Fütterung ge- heilt wird. Im Uebrigen hüte man sich davor, unnöthigerweise an den Fohlen herum zu doctorn und reiche ihnen Medicamente nur, wenn ihnen wirklich etwas fehlt. Arznei- mittel sind dazu da, um Krankheiten zu curiren; verhindern kann man diese blos durch sorg- fältige Beobachtung einer regelmässigen Lebensweise. Ist das Fohlen ein Jährling geworden, so kann man ihm etwas Hafer zulegen; das übrige Futter muss gut und reichlich sein. Man spare mit dem Hafer, so lange man von dem Pferde keine Arbeit verlangt; da-

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Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/24>, abgerufen am 24.04.2024.