ducirend einwirken, welche ausserhalb der der Drehungsaxe pa- rallelen, durch den rotirenden Draht gelegten Ebene liegen, die senkrecht auf dem Drehungsradius des Drahtes steht, während die innerhalb dieser Ebene liegenden Theile der ausgehöhlten Pole eine entgegengesetzte Wirkung ausüben. Es muss daher bei beiden Maschinen zur Herbeiführung einer bestimmten In- ductionswirkung ein weit stärkerer Elektromagnet zur Wirkung kommen, wie unter günstigeren Bedingungen erforderlich wäre. Um diesen stärkeren Magnetismus zu erzeugen, muss ein grösserer Theil des zur Maschine verwendeten Leitungsdrahtes auf Kosten der Länge des inducirten Drahtes zur Magnetisirung des festen Magnetes verwendet werden.
Zur Beseitigung der Foucault'schen Ströme im rotirenden Eisenringe wird letzterer sowohl bei der Gramme'schen wie bei der v. Hefner'schen Maschine aus übersponnenen oder lackirten Eisendrähten gewickelt. Der Kreislauf dieser Ströme wird hier- durch auf den Umfang der Eisendrähte eingeschränkt, mithin auch der Wärmeverlust durch dieselben sehr klein gemacht. Dagegen bieten die ausgehöhlten Magnetpole diesen Strömen noch grössere geschlossene Strombahnen dar, welche Wärme- verluste bedingen.
Bei dem Pacinotti'schen Ringe der Gramme'schen Maschine liegt, wie schon hervorgehoben, ein grosser Kraftverlust, durch nutzlose Verlängerung des Umwindungsdrahtes, in dem Umstande, dass nur die äusseren Theile des Umwindungsdrahtes elektro- motorisch wirken, während die im Inneren des Ringes liegenden Theile desselben nur als Leiter auftreten und nutzlos erwärmt werden müssen. Bei dem nur äusserlich umwickelten v. Hefner- schen Eisencylinder ist dies Verhältniss wesentlich günstiger, doch bilden auch bei diesem die die Stirnflächen der Cylinder bedeckenden Drahtstücke todte Widerstände. Ist die Länge des Cylinders, wie gewöhnlich der Fall, ein Vielfaches des Durch- messers, so ist der durch die nicht inducirend wirksamen Drähte erzeugte Verlust an Leitungsfähigkeit allerdings weit geringer, wie bei der Gramme'schen Maschine. Dagegen hat diese aber den Vorzug einer einfacheren Drahtführung, welche die Möglich- keit gewährt, eine grössere Zahl kleinerer Windungsabtheilungen einzuführen, wodurch der Kraftverlust durch den beim Wechsel
ducirend einwirken, welche ausserhalb der der Drehungsaxe pa- rallelen, durch den rotirenden Draht gelegten Ebene liegen, die senkrecht auf dem Drehungsradius des Drahtes steht, während die innerhalb dieser Ebene liegenden Theile der ausgehöhlten Pole eine entgegengesetzte Wirkung ausüben. Es muss daher bei beiden Maschinen zur Herbeiführung einer bestimmten In- ductionswirkung ein weit stärkerer Elektromagnet zur Wirkung kommen, wie unter günstigeren Bedingungen erforderlich wäre. Um diesen stärkeren Magnetismus zu erzeugen, muss ein grösserer Theil des zur Maschine verwendeten Leitungsdrahtes auf Kosten der Länge des inducirten Drahtes zur Magnetisirung des festen Magnetes verwendet werden.
Zur Beseitigung der Foucault’schen Ströme im rotirenden Eisenringe wird letzterer sowohl bei der Gramme’schen wie bei der v. Hefner’schen Maschine aus übersponnenen oder lackirten Eisendrähten gewickelt. Der Kreislauf dieser Ströme wird hier- durch auf den Umfang der Eisendrähte eingeschränkt, mithin auch der Wärmeverlust durch dieselben sehr klein gemacht. Dagegen bieten die ausgehöhlten Magnetpole diesen Strömen noch grössere geschlossene Strombahnen dar, welche Wärme- verluste bedingen.
Bei dem Pacinotti’schen Ringe der Gramme’schen Maschine liegt, wie schon hervorgehoben, ein grosser Kraftverlust, durch nutzlose Verlängerung des Umwindungsdrahtes, in dem Umstande, dass nur die äusseren Theile des Umwindungsdrahtes elektro- motorisch wirken, während die im Inneren des Ringes liegenden Theile desselben nur als Leiter auftreten und nutzlos erwärmt werden müssen. Bei dem nur äusserlich umwickelten v. Hefner- schen Eisencylinder ist dies Verhältniss wesentlich günstiger, doch bilden auch bei diesem die die Stirnflächen der Cylinder bedeckenden Drahtstücke todte Widerstände. Ist die Länge des Cylinders, wie gewöhnlich der Fall, ein Vielfaches des Durch- messers, so ist der durch die nicht inducirend wirksamen Drähte erzeugte Verlust an Leitungsfähigkeit allerdings weit geringer, wie bei der Gramme’schen Maschine. Dagegen hat diese aber den Vorzug einer einfacheren Drahtführung, welche die Möglich- keit gewährt, eine grössere Zahl kleinerer Windungsabtheilungen einzuführen, wodurch der Kraftverlust durch den beim Wechsel
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[555/0583]
ducirend einwirken, welche ausserhalb der der Drehungsaxe pa-
rallelen, durch den rotirenden Draht gelegten Ebene liegen, die
senkrecht auf dem Drehungsradius des Drahtes steht, während
die innerhalb dieser Ebene liegenden Theile der ausgehöhlten
Pole eine entgegengesetzte Wirkung ausüben. Es muss daher
bei beiden Maschinen zur Herbeiführung einer bestimmten In-
ductionswirkung ein weit stärkerer Elektromagnet zur Wirkung
kommen, wie unter günstigeren Bedingungen erforderlich wäre.
Um diesen stärkeren Magnetismus zu erzeugen, muss ein grösserer
Theil des zur Maschine verwendeten Leitungsdrahtes auf Kosten
der Länge des inducirten Drahtes zur Magnetisirung des festen
Magnetes verwendet werden.
Zur Beseitigung der Foucault’schen Ströme im rotirenden
Eisenringe wird letzterer sowohl bei der Gramme’schen wie bei
der v. Hefner’schen Maschine aus übersponnenen oder lackirten
Eisendrähten gewickelt. Der Kreislauf dieser Ströme wird hier-
durch auf den Umfang der Eisendrähte eingeschränkt, mithin
auch der Wärmeverlust durch dieselben sehr klein gemacht.
Dagegen bieten die ausgehöhlten Magnetpole diesen Strömen
noch grössere geschlossene Strombahnen dar, welche Wärme-
verluste bedingen.
Bei dem Pacinotti’schen Ringe der Gramme’schen Maschine
liegt, wie schon hervorgehoben, ein grosser Kraftverlust, durch
nutzlose Verlängerung des Umwindungsdrahtes, in dem Umstande,
dass nur die äusseren Theile des Umwindungsdrahtes elektro-
motorisch wirken, während die im Inneren des Ringes liegenden
Theile desselben nur als Leiter auftreten und nutzlos erwärmt
werden müssen. Bei dem nur äusserlich umwickelten v. Hefner-
schen Eisencylinder ist dies Verhältniss wesentlich günstiger,
doch bilden auch bei diesem die die Stirnflächen der Cylinder
bedeckenden Drahtstücke todte Widerstände. Ist die Länge des
Cylinders, wie gewöhnlich der Fall, ein Vielfaches des Durch-
messers, so ist der durch die nicht inducirend wirksamen Drähte
erzeugte Verlust an Leitungsfähigkeit allerdings weit geringer,
wie bei der Gramme’schen Maschine. Dagegen hat diese aber
den Vorzug einer einfacheren Drahtführung, welche die Möglich-
keit gewährt, eine grössere Zahl kleinerer Windungsabtheilungen
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/583>, abgerufen am 22.11.2024.
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