welche nothwendig Fehlerquellen mit sich führten, und zweitens darin, dass die Erregung des Magnetismus nicht momentan mit der des Stromes erfolgt, und dass seine Intensität von der Stärke desselben abhängt und daher nie vollkommen constant ist. Die Bewegung des Ankers wird daher auch nicht immer in dem- selben Zeitabschnitt nach der Erregung des Stromes beginnen, und ausserdem die zur Durchlaufung seines Weges erforderliche Zeit verschieden sein.
Dies veranlasste mich schon damals zu dem Vorschlage zur Engagirung und Arretirung des Beobachtungszeigers anstatt des Elektromagnetismus den elektrischen Funken zu benutzen. Dies liess sich auf verschiedene Weise ausführen. Die Federn, durch deren Freiwerden der Zeiger engagirt und arretirt wurde, konnten durch äusserst fein gezogene Platindrähte gespannt werden, welche durch hindurchschlagende Funken nach einander geschmolzen wurden; oder dies konnte durch Seidenfäden ge- schehen, welche durch einen permanenten Strom von Wasserstoff oder einen mit Knallgas gefüllten Raum hindurch gingen und durch die Entzündung des Gases durch den elektrischen Funken verbrannt wurden. Auch konnten die die Engagirung und Arre- tirung des Zeigers bewirkenden Hebel durch die mechanische Wirkung der Explosion des Knallgases direct in Bewegung ge- setzt werden.
Die Artillerie-Prüfungs-Commission ging jedoch auf meinen Vorschlag nicht ein, weil ihr die Isolirung langer Leitungsdrähte, besonders bei nicht ganz günstiger Witterung, zu schwierig schien. Sie adoptirte dagegen die von Himly in Göttingen zuerst vor- geschlagene und von mir gleichzeitig mit meinem Plane zu ihrer Kenntniss gebrachte Unterbrechung des galvanischen Stromes durch die Kugel unmittelbar, jedoch benutzte sie dieselbe in ganz anderer Weise, wie Himly es vorschlug. Dieser wollte nämlich durch die Unterbrechung der Hauptleitung einer starken galvanischen Kette den ganzen activen Strom einer Nebenleitung zuwenden, dadurch einen feinen in dieselbe eingeschalteten Platin- draht schmelzen und hierdurch den Beobachtungszeiger engagiren. Die Commission behielt dagegen den Elektromagnetismus bei, jedoch unter der wesentlichen Modification, dass die Engagirung und Arretirung des Beobachtungszeigers nicht mehr wie früher
welche nothwendig Fehlerquellen mit sich führten, und zweitens darin, dass die Erregung des Magnetismus nicht momentan mit der des Stromes erfolgt, und dass seine Intensität von der Stärke desselben abhängt und daher nie vollkommen constant ist. Die Bewegung des Ankers wird daher auch nicht immer in dem- selben Zeitabschnitt nach der Erregung des Stromes beginnen, und ausserdem die zur Durchlaufung seines Weges erforderliche Zeit verschieden sein.
Dies veranlasste mich schon damals zu dem Vorschlage zur Engagirung und Arretirung des Beobachtungszeigers anstatt des Elektromagnetismus den elektrischen Funken zu benutzen. Dies liess sich auf verschiedene Weise ausführen. Die Federn, durch deren Freiwerden der Zeiger engagirt und arretirt wurde, konnten durch äusserst fein gezogene Platindrähte gespannt werden, welche durch hindurchschlagende Funken nach einander geschmolzen wurden; oder dies konnte durch Seidenfäden ge- schehen, welche durch einen permanenten Strom von Wasserstoff oder einen mit Knallgas gefüllten Raum hindurch gingen und durch die Entzündung des Gases durch den elektrischen Funken verbrannt wurden. Auch konnten die die Engagirung und Arre- tirung des Zeigers bewirkenden Hebel durch die mechanische Wirkung der Explosion des Knallgases direct in Bewegung ge- setzt werden.
Die Artillerie-Prüfungs-Commission ging jedoch auf meinen Vorschlag nicht ein, weil ihr die Isolirung langer Leitungsdrähte, besonders bei nicht ganz günstiger Witterung, zu schwierig schien. Sie adoptirte dagegen die von Himly in Göttingen zuerst vor- geschlagene und von mir gleichzeitig mit meinem Plane zu ihrer Kenntniss gebrachte Unterbrechung des galvanischen Stromes durch die Kugel unmittelbar, jedoch benutzte sie dieselbe in ganz anderer Weise, wie Himly es vorschlug. Dieser wollte nämlich durch die Unterbrechung der Hauptleitung einer starken galvanischen Kette den ganzen activen Strom einer Nebenleitung zuwenden, dadurch einen feinen in dieselbe eingeschalteten Platin- draht schmelzen und hierdurch den Beobachtungszeiger engagiren. Die Commission behielt dagegen den Elektromagnetismus bei, jedoch unter der wesentlichen Modification, dass die Engagirung und Arretirung des Beobachtungszeigers nicht mehr wie früher
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welche nothwendig Fehlerquellen mit sich führten, und zweitens
darin, dass die Erregung des Magnetismus nicht momentan mit
der des Stromes erfolgt, und dass seine Intensität von der Stärke
desselben abhängt und daher nie vollkommen constant ist. Die
Bewegung des Ankers wird daher auch nicht immer in dem-
selben Zeitabschnitt nach der Erregung des Stromes beginnen,
und ausserdem die zur Durchlaufung seines Weges erforderliche
Zeit verschieden sein.
Dies veranlasste mich schon damals zu dem Vorschlage
zur Engagirung und Arretirung des Beobachtungszeigers anstatt
des Elektromagnetismus den elektrischen Funken zu benutzen.
Dies liess sich auf verschiedene Weise ausführen. Die Federn,
durch deren Freiwerden der Zeiger engagirt und arretirt wurde,
konnten durch äusserst fein gezogene Platindrähte gespannt
werden, welche durch hindurchschlagende Funken nach einander
geschmolzen wurden; oder dies konnte durch Seidenfäden ge-
schehen, welche durch einen permanenten Strom von Wasserstoff
oder einen mit Knallgas gefüllten Raum hindurch gingen und
durch die Entzündung des Gases durch den elektrischen Funken
verbrannt wurden. Auch konnten die die Engagirung und Arre-
tirung des Zeigers bewirkenden Hebel durch die mechanische
Wirkung der Explosion des Knallgases direct in Bewegung ge-
setzt werden.
Die Artillerie-Prüfungs-Commission ging jedoch auf meinen
Vorschlag nicht ein, weil ihr die Isolirung langer Leitungsdrähte,
besonders bei nicht ganz günstiger Witterung, zu schwierig schien.
Sie adoptirte dagegen die von Himly in Göttingen zuerst vor-
geschlagene und von mir gleichzeitig mit meinem Plane zu ihrer
Kenntniss gebrachte Unterbrechung des galvanischen Stromes
durch die Kugel unmittelbar, jedoch benutzte sie dieselbe in
ganz anderer Weise, wie Himly es vorschlug. Dieser wollte
nämlich durch die Unterbrechung der Hauptleitung einer starken
galvanischen Kette den ganzen activen Strom einer Nebenleitung
zuwenden, dadurch einen feinen in dieselbe eingeschalteten Platin-
draht schmelzen und hierdurch den Beobachtungszeiger engagiren.
Die Commission behielt dagegen den Elektromagnetismus bei,
jedoch unter der wesentlichen Modification, dass die Engagirung
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/43>, abgerufen am 24.11.2024.
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