elektromagnetischen Apparats. Schon im Jahre 1838 war dieser Plan von der genannten Commission vollständig ausgearbeitet. Er bestand darin, dass eine Uhr erbaut werden sollte, welche sich zur Angabe sehr kleiner Zeittheile eignete und durch mag- netische Kraft engagirt und arretirt werden könnte. Der hiesige Uhrmacher Hr. Leonhard ward mit dem Bau derselben beauftragt und begann ihn im Februar 1839. Die grossen technischen Schwierigkeiten, welche sich der Anfertigung einer solchen, die Ablesung von 1/1000 Secunden gestattenden Instrumentes entgegen- setzten, machten bedeutende Modificationen des ursprünglichen Planes und viele zeitraubende Versuche erforderlich. Dem Eifer und der grossen Geschicklichkeit des Hrn. Leonhard gelang es indess, dies Werk endlich zur völligen Zufriedenheit und so her- zustellen, wie es noch jetzt bei den Versuchen der Artillerie- Prüfungs-Commission in Gebrauch ist. Im Wesentlichen besteht es aus einem conischen Pendel, welches durch ein Uhrwerk in kreisförmiger Schwingung erhalten wird. -- Ein Beobachtungs- zeiger kann durch Bewegung eines Hebels mit diesem in stetem und gleichförmigem Gange befindlichen Uhrwerk verbunden und ebenso wieder von ihm getrennt und festgestellt werden.
Diese Engagirung und Arretirung des Beobachtungszeigers suchte man bei den im Jahre 1842 mit dieser Uhr angestellten Versuchen dadurch zu bewerkstelligen, dass die Kugel beim Hin- austreten aus der Mündung des Geschützes einen elektrischen Strom herstellte, durch welchen der Magnetismus eines Elektro- magneten erregt und der Anker angezogen wurde. Durch die Bewegung des Ankers wurde der Beobachtungszeiger mit dem im Gange befindlichen Uhrwerk verbunden und daher in Be- wegung gesetzt. -- Wenn die Kugel am Ziele anlangte, so wieder- holte sich dasselbe Spiel mit einem zweiten Elektromagneten, wodurch der Zeiger wieder vom Uhrwerk getrennt und festge- stellt wurde.
Man gewann indess bald die Ueberzeugung, dass die auf diesem Wege erzielten Zeitangaben nie den Grad von Genauig- keit erreichen würden, welchen die Construction der Uhr ge- stattete. Der Grund lag einmal darin, dass die Kugel nicht direct die galvanische Kette herstellen konnte, und zu diesem Ende mechanische Zwischenglieder eingeschaltet werden mussten,
elektromagnetischen Apparats. Schon im Jahre 1838 war dieser Plan von der genannten Commission vollständig ausgearbeitet. Er bestand darin, dass eine Uhr erbaut werden sollte, welche sich zur Angabe sehr kleiner Zeittheile eignete und durch mag- netische Kraft engagirt und arretirt werden könnte. Der hiesige Uhrmacher Hr. Leonhard ward mit dem Bau derselben beauftragt und begann ihn im Februar 1839. Die grossen technischen Schwierigkeiten, welche sich der Anfertigung einer solchen, die Ablesung von 1/1000 Secunden gestattenden Instrumentes entgegen- setzten, machten bedeutende Modificationen des ursprünglichen Planes und viele zeitraubende Versuche erforderlich. Dem Eifer und der grossen Geschicklichkeit des Hrn. Leonhard gelang es indess, dies Werk endlich zur völligen Zufriedenheit und so her- zustellen, wie es noch jetzt bei den Versuchen der Artillerie- Prüfungs-Commission in Gebrauch ist. Im Wesentlichen besteht es aus einem conischen Pendel, welches durch ein Uhrwerk in kreisförmiger Schwingung erhalten wird. — Ein Beobachtungs- zeiger kann durch Bewegung eines Hebels mit diesem in stetem und gleichförmigem Gange befindlichen Uhrwerk verbunden und ebenso wieder von ihm getrennt und festgestellt werden.
Diese Engagirung und Arretirung des Beobachtungszeigers suchte man bei den im Jahre 1842 mit dieser Uhr angestellten Versuchen dadurch zu bewerkstelligen, dass die Kugel beim Hin- austreten aus der Mündung des Geschützes einen elektrischen Strom herstellte, durch welchen der Magnetismus eines Elektro- magneten erregt und der Anker angezogen wurde. Durch die Bewegung des Ankers wurde der Beobachtungszeiger mit dem im Gange befindlichen Uhrwerk verbunden und daher in Be- wegung gesetzt. — Wenn die Kugel am Ziele anlangte, so wieder- holte sich dasselbe Spiel mit einem zweiten Elektromagneten, wodurch der Zeiger wieder vom Uhrwerk getrennt und festge- stellt wurde.
Man gewann indess bald die Ueberzeugung, dass die auf diesem Wege erzielten Zeitangaben nie den Grad von Genauig- keit erreichen würden, welchen die Construction der Uhr ge- stattete. Der Grund lag einmal darin, dass die Kugel nicht direct die galvanische Kette herstellen konnte, und zu diesem Ende mechanische Zwischenglieder eingeschaltet werden mussten,
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elektromagnetischen Apparats. Schon im Jahre 1838 war dieser
Plan von der genannten Commission vollständig ausgearbeitet.
Er bestand darin, dass eine Uhr erbaut werden sollte, welche
sich zur Angabe sehr kleiner Zeittheile eignete und durch mag-
netische Kraft engagirt und arretirt werden könnte. Der hiesige
Uhrmacher Hr. Leonhard ward mit dem Bau derselben beauftragt
und begann ihn im Februar 1839. Die grossen technischen
Schwierigkeiten, welche sich der Anfertigung einer solchen, die
Ablesung von 1/1000 Secunden gestattenden Instrumentes entgegen-
setzten, machten bedeutende Modificationen des ursprünglichen
Planes und viele zeitraubende Versuche erforderlich. Dem Eifer
und der grossen Geschicklichkeit des Hrn. Leonhard gelang es
indess, dies Werk endlich zur völligen Zufriedenheit und so her-
zustellen, wie es noch jetzt bei den Versuchen der Artillerie-
Prüfungs-Commission in Gebrauch ist. Im Wesentlichen besteht
es aus einem conischen Pendel, welches durch ein Uhrwerk in
kreisförmiger Schwingung erhalten wird. — Ein Beobachtungs-
zeiger kann durch Bewegung eines Hebels mit diesem in stetem
und gleichförmigem Gange befindlichen Uhrwerk verbunden und
ebenso wieder von ihm getrennt und festgestellt werden.
Diese Engagirung und Arretirung des Beobachtungszeigers
suchte man bei den im Jahre 1842 mit dieser Uhr angestellten
Versuchen dadurch zu bewerkstelligen, dass die Kugel beim Hin-
austreten aus der Mündung des Geschützes einen elektrischen
Strom herstellte, durch welchen der Magnetismus eines Elektro-
magneten erregt und der Anker angezogen wurde. Durch die
Bewegung des Ankers wurde der Beobachtungszeiger mit dem
im Gange befindlichen Uhrwerk verbunden und daher in Be-
wegung gesetzt. — Wenn die Kugel am Ziele anlangte, so wieder-
holte sich dasselbe Spiel mit einem zweiten Elektromagneten,
wodurch der Zeiger wieder vom Uhrwerk getrennt und festge-
stellt wurde.
Man gewann indess bald die Ueberzeugung, dass die auf
diesem Wege erzielten Zeitangaben nie den Grad von Genauig-
keit erreichen würden, welchen die Construction der Uhr ge-
stattete. Der Grund lag einmal darin, dass die Kugel nicht
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/42>, abgerufen am 25.11.2024.
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