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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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Wenn z. B. h = 2000 Faden, p = 3261.8 Pfund, c = 8 Fuss,
so ist s = 0.10 = 10 pCt.; nun ist aber in diesem Fall
[Formel 1] und [Formel 2] .

Wenn sich nun z. B. h, p und c, jedes um 10 pCt. seiner
eigenen Grösse, vergrössern, so ändert sich s im ersten Fall etwa
um + 99 pCt., im zweiten etwa um -- 99 pCt., im dritten um
-- 21 pCt. seiner eigenen Grösse; man hat also statt 10 pCt.
Mehrausgabe resp. 19.9 pCt., 0.1 pCt., 7.9 pCt. Man ersieht
hieraus, dass die überschüssige Mehrausgabe, wenn p, h
oder c sich ändern, sich bedeutend stärker verändert,
als jene Grössen selbst
, dass aber die Aenderungen der-
selben durch Veränderung der Tiefe und der Brems-
kraft viel stärker sind als diejenigen durch Verände-
rungen der Schiffsgeschwindigkeit
.

Eine wichtige Bemerkung ergiebt sich noch aus Gleichung 4'),
dass nämlich P, die Bremskraft beim Legen ohne über-
schüssige Mehrausgabe
, bei nicht ganz geringer Schiffsge-
schwindigkeit nur abhängt von der Tiefe und derselben
proportional
ist; dies zeigte auch schon Tab. I. Daraus folgt
aber, dass man umgekehrt die Tiefe aus der Bremskraft P
bestimmen kann; wie genau dies geschehen kann bei Schiffs-
geschwindigkeiten von 4' an, zeigen die folgenden Tabellen.
In Tab. IV sind die Bremskräfte P nach der streng gültigen
Formel
[Formel 3] berechnet; Tab. V enthält die aus diesen Werthen nach der an-
genähert richtigen Formel
[Formel 4] berechneten Tiefen, d. h. man denkt sich P experimentell ge-
messen und die Kabelconstanten u, v, w bekannt, und bestimmt
nun hieraus die Tiefe h.


Wenn z. B. h = 2000 Faden, p = 3261.8 Pfund, c = 8 Fuss,
so ist s = 0.10 = 10 pCt.; nun ist aber in diesem Fall
[Formel 1] und [Formel 2] .

Wenn sich nun z. B. h, p und c, jedes um 10 pCt. seiner
eigenen Grösse, vergrössern, so ändert sich s im ersten Fall etwa
um + 99 pCt., im zweiten etwa um — 99 pCt., im dritten um
— 21 pCt. seiner eigenen Grösse; man hat also statt 10 pCt.
Mehrausgabe resp. 19.9 pCt., 0.1 pCt., 7.9 pCt. Man ersieht
hieraus, dass die überschüssige Mehrausgabe, wenn p, h
oder c sich ändern, sich bedeutend stärker verändert,
als jene Grössen selbst
, dass aber die Aenderungen der-
selben durch Veränderung der Tiefe und der Brems-
kraft viel stärker sind als diejenigen durch Verände-
rungen der Schiffsgeschwindigkeit
.

Eine wichtige Bemerkung ergiebt sich noch aus Gleichung 4'),
dass nämlich P, die Bremskraft beim Legen ohne über-
schüssige Mehrausgabe
, bei nicht ganz geringer Schiffsge-
schwindigkeit nur abhängt von der Tiefe und derselben
proportional
ist; dies zeigte auch schon Tab. I. Daraus folgt
aber, dass man umgekehrt die Tiefe aus der Bremskraft P
bestimmen kann; wie genau dies geschehen kann bei Schiffs-
geschwindigkeiten von 4' an, zeigen die folgenden Tabellen.
In Tab. IV sind die Bremskräfte P nach der streng gültigen
Formel
[Formel 3] berechnet; Tab. V enthält die aus diesen Werthen nach der an-
genähert richtigen Formel
[Formel 4] berechneten Tiefen, d. h. man denkt sich P experimentell ge-
messen und die Kabelconstanten u, v, w bekannt, und bestimmt
nun hieraus die Tiefe h.


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[344/0362] Wenn z. B. h = 2000 Faden, p = 3261.8 Pfund, c = 8 Fuss, so ist s = 0.10 = 10 pCt.; nun ist aber in diesem Fall [FORMEL] und [FORMEL]. Wenn sich nun z. B. h, p und c, jedes um 10 pCt. seiner eigenen Grösse, vergrössern, so ändert sich s im ersten Fall etwa um + 99 pCt., im zweiten etwa um — 99 pCt., im dritten um — 21 pCt. seiner eigenen Grösse; man hat also statt 10 pCt. Mehrausgabe resp. 19.9 pCt., 0.1 pCt., 7.9 pCt. Man ersieht hieraus, dass die überschüssige Mehrausgabe, wenn p, h oder c sich ändern, sich bedeutend stärker verändert, als jene Grössen selbst, dass aber die Aenderungen der- selben durch Veränderung der Tiefe und der Brems- kraft viel stärker sind als diejenigen durch Verände- rungen der Schiffsgeschwindigkeit. Eine wichtige Bemerkung ergiebt sich noch aus Gleichung 4'), dass nämlich P, die Bremskraft beim Legen ohne über- schüssige Mehrausgabe, bei nicht ganz geringer Schiffsge- schwindigkeit nur abhängt von der Tiefe und derselben proportional ist; dies zeigte auch schon Tab. I. Daraus folgt aber, dass man umgekehrt die Tiefe aus der Bremskraft P bestimmen kann; wie genau dies geschehen kann bei Schiffs- geschwindigkeiten von 4' an, zeigen die folgenden Tabellen. In Tab. IV sind die Bremskräfte P nach der streng gültigen Formel [FORMEL] berechnet; Tab. V enthält die aus diesen Werthen nach der an- genähert richtigen Formel [FORMEL] berechneten Tiefen, d. h. man denkt sich P experimentell ge- messen und die Kabelconstanten u, v, w bekannt, und bestimmt nun hieraus die Tiefe h.

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/362>, abgerufen am 21.05.2024.