Nach der Methode von Dr. W. Siemens zur Messung von Batteriewiderständen wurden zahlreiche Bestimmungen an den verschiedenen Formen des Daniell'schen Elementes ausgeführt; es ergab sich, dass, um constante und vergleichbare Resultate zu erhalten, folgende Bedingungen erfüllt sein müssen:
1. dass der Strom überhaupt während der Messung völlig constant bleibt,
2. dass die Stromverhältnisse im Batteriezweig innerhalb gewisser Grenzen gleich gehalten werden.
Die Erfüllung der ersten Bedingung ist selbstverständlich und wird leicht dadurch erreicht, dass die Elemente sorgfältig angesetzt und einige Zeit vor der Messung so geschlossen wer- den, dass die Stromstärke einen ähnlichen Werth annimmt, wie später in der Messung selbst.
Die Nothwendigkeit der zweiten Bedingung war ebenfalls zu erwarten, da der Uebergangswiderstand, auf den es hier wesentlich ankommt, eine Function der Stromstärke ist. Will man daher verschiedene constante Elemente in Bezug auf ihren Widerstand vergleichen, sei es die einzelnen unter sich oder mehrere mit einzelnen, so hat man, um richtige Resultate zu erhalten, die Widerstände im Schliessungskreise so einzurichten, dass die beiden Stromstärken im Batteriezweig, welche den beiden Stellungen des Zweiges C (in nachstehender Figur 47) entsprechen, in den einzelnen Messungen je dieselben Werthe erhalten.
Da die stricte Erfüllung dieser Bedingung lästig ist, so han- delte es sich darum, experimentell festzustellen, wieviel die be- zeichneten Stromstärken von einander abweichen dürfen, ohne das Resultat der Messung zu beeinträchtigen; ferner sollte die Zuverlässigkeit der Methode geprüft werden.
Die sicherste Probe für diese letztere besteht wohl darin, mehrere Elemente einzeln in Bezug auf ihren Widerstand zu messen, dann in verschiedenen Gruppen hinter einander zu schal- ten und wieder den Widerstand zu messen; die Widerstände jener Gruppen müssen dann übereinstimmen mit den Summen der Widerstände der betreffenden einzelnen Elemente.
Diese Probe wurde an fünf kleinen Daniell'schen Elementen ausgeführt, ihre Widerstände wurden zuerst einzeln, dann in
Nach der Methode von Dr. W. Siemens zur Messung von Batteriewiderständen wurden zahlreiche Bestimmungen an den verschiedenen Formen des Daniell’schen Elementes ausgeführt; es ergab sich, dass, um constante und vergleichbare Resultate zu erhalten, folgende Bedingungen erfüllt sein müssen:
1. dass der Strom überhaupt während der Messung völlig constant bleibt,
2. dass die Stromverhältnisse im Batteriezweig innerhalb gewisser Grenzen gleich gehalten werden.
Die Erfüllung der ersten Bedingung ist selbstverständlich und wird leicht dadurch erreicht, dass die Elemente sorgfältig angesetzt und einige Zeit vor der Messung so geschlossen wer- den, dass die Stromstärke einen ähnlichen Werth annimmt, wie später in der Messung selbst.
Die Nothwendigkeit der zweiten Bedingung war ebenfalls zu erwarten, da der Uebergangswiderstand, auf den es hier wesentlich ankommt, eine Function der Stromstärke ist. Will man daher verschiedene constante Elemente in Bezug auf ihren Widerstand vergleichen, sei es die einzelnen unter sich oder mehrere mit einzelnen, so hat man, um richtige Resultate zu erhalten, die Widerstände im Schliessungskreise so einzurichten, dass die beiden Stromstärken im Batteriezweig, welche den beiden Stellungen des Zweiges C (in nachstehender Figur 47) entsprechen, in den einzelnen Messungen je dieselben Werthe erhalten.
Da die stricte Erfüllung dieser Bedingung lästig ist, so han- delte es sich darum, experimentell festzustellen, wieviel die be- zeichneten Stromstärken von einander abweichen dürfen, ohne das Resultat der Messung zu beeinträchtigen; ferner sollte die Zuverlässigkeit der Methode geprüft werden.
Die sicherste Probe für diese letztere besteht wohl darin, mehrere Elemente einzeln in Bezug auf ihren Widerstand zu messen, dann in verschiedenen Gruppen hinter einander zu schal- ten und wieder den Widerstand zu messen; die Widerstände jener Gruppen müssen dann übereinstimmen mit den Summen der Widerstände der betreffenden einzelnen Elemente.
Diese Probe wurde an fünf kleinen Daniell’schen Elementen ausgeführt, ihre Widerstände wurden zuerst einzeln, dann in
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Nach der Methode von Dr. W. Siemens zur Messung von
Batteriewiderständen wurden zahlreiche Bestimmungen an den
verschiedenen Formen des Daniell’schen Elementes ausgeführt;
es ergab sich, dass, um constante und vergleichbare Resultate zu
erhalten, folgende Bedingungen erfüllt sein müssen:
1. dass der Strom überhaupt während der Messung völlig
constant bleibt,
2. dass die Stromverhältnisse im Batteriezweig innerhalb
gewisser Grenzen gleich gehalten werden.
Die Erfüllung der ersten Bedingung ist selbstverständlich
und wird leicht dadurch erreicht, dass die Elemente sorgfältig
angesetzt und einige Zeit vor der Messung so geschlossen wer-
den, dass die Stromstärke einen ähnlichen Werth annimmt, wie
später in der Messung selbst.
Die Nothwendigkeit der zweiten Bedingung war ebenfalls
zu erwarten, da der Uebergangswiderstand, auf den es hier
wesentlich ankommt, eine Function der Stromstärke ist. Will
man daher verschiedene constante Elemente in Bezug auf ihren
Widerstand vergleichen, sei es die einzelnen unter sich oder
mehrere mit einzelnen, so hat man, um richtige Resultate zu
erhalten, die Widerstände im Schliessungskreise so einzurichten,
dass die beiden Stromstärken im Batteriezweig, welche den
beiden Stellungen des Zweiges C (in nachstehender Figur 47)
entsprechen, in den einzelnen Messungen je dieselben Werthe
erhalten.
Da die stricte Erfüllung dieser Bedingung lästig ist, so han-
delte es sich darum, experimentell festzustellen, wieviel die be-
zeichneten Stromstärken von einander abweichen dürfen, ohne
das Resultat der Messung zu beeinträchtigen; ferner sollte die
Zuverlässigkeit der Methode geprüft werden.
Die sicherste Probe für diese letztere besteht wohl darin,
mehrere Elemente einzeln in Bezug auf ihren Widerstand zu
messen, dann in verschiedenen Gruppen hinter einander zu schal-
ten und wieder den Widerstand zu messen; die Widerstände
jener Gruppen müssen dann übereinstimmen mit den Summen
der Widerstände der betreffenden einzelnen Elemente.
Diese Probe wurde an fünf kleinen Daniell’schen Elementen
ausgeführt, ihre Widerstände wurden zuerst einzeln, dann in
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/334>, abgerufen am 26.11.2024.
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