in einer Definition besteht, also ein absolutes ist. Dass die von mir dargestellten Widerstandsetalons dieser wahren Einheit völlig entsprächen, habe ich nie behauptet, im Gegentheil wiederholt den Wunsch ausgesprochen, dass sich bald in exacten Messungen geübtere Physiker der Mühe unterziehen möchten, auf dem von mir angegebenen, sehr einfachen und sicheren Wege Etalons her- zustellen, welche mit der gegebenen Definition so genau überein- stimmten, wie es mit unseren jetzigen Hülfsmitteln zu erreichen ist. Hr. Matthiessen wäre zu seiner Behauptung nur berech- tigt, wenn meine Definition zweifelhaft oder wenn die angegebene Methode unzuverlässig oder fehlerhaft wäre. Beides ist von ihm nicht nachgewiesen, auch nicht einmal behauptet. Ist die von ihm aufgestellte Thesis aber auch unzweifelhaft falsch, so gebe ich ihm dagegen gern zu, dass das von mir in Rechnung ge- zogene specifische Gewicht des Quecksilbers nicht richtig ist. Als ich im Jahre 1858 die ersten Versuche darüber anstellte, ob sich die m . Hg-Einheit in hinreichender Genauigkeit darstellen liesse, fand ich die Zahl 13,557 und nahm sie als richtig an, da sie von anderer Seite durch directe Vergleichung der Höhe der Quecksilber- und Wassersäule in communicirenden Röhren Be- stätigung fand. Leider ist auch bei den späteren, mit grösserer Sorgfalt und verbesserten Instrumenten ausgeführten Repro- ductionen der m . Hg-Einheit dieser Coefficient beibehalten und nicht die Regnault'sche Zahl 13,596 angenommen, deren Rich- tigkeit seitdem von mehreren Seiten bestätigt ist. Hiernach sind in der That die bisher angefertigten Etalons um 0,287 pCt. zu gross1). Nimmt man den Coefficienten der Zunahme des speci- fischen Leitungswiderstandes des zu den Widerstandsetalons be- nutzten Neusilberdrahtes = 0,00272 an2), so repräsentiren die- selben die m . Hg-Einheit nicht bei der auf ihnen vermerkten,
1) Nach der benutzten Formel
[Formel 1]
, in welcher W den Widerstand des Normalrohrs, l seine Länge, Q das Gewicht, s das specifische Gewicht des Quecksilbers und a das Verhältniss des grössten zum kleinsten Querschnitte des Rohres bezeichnet.
2) Pogg. Ann. Bd. CXIII S. 4.
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in einer Definition besteht, also ein absolutes ist. Dass die von mir dargestellten Widerstandsetalons dieser wahren Einheit völlig entsprächen, habe ich nie behauptet, im Gegentheil wiederholt den Wunsch ausgesprochen, dass sich bald in exacten Messungen geübtere Physiker der Mühe unterziehen möchten, auf dem von mir angegebenen, sehr einfachen und sicheren Wege Etalons her- zustellen, welche mit der gegebenen Definition so genau überein- stimmten, wie es mit unseren jetzigen Hülfsmitteln zu erreichen ist. Hr. Matthiessen wäre zu seiner Behauptung nur berech- tigt, wenn meine Definition zweifelhaft oder wenn die angegebene Methode unzuverlässig oder fehlerhaft wäre. Beides ist von ihm nicht nachgewiesen, auch nicht einmal behauptet. Ist die von ihm aufgestellte Thesis aber auch unzweifelhaft falsch, so gebe ich ihm dagegen gern zu, dass das von mir in Rechnung ge- zogene specifische Gewicht des Quecksilbers nicht richtig ist. Als ich im Jahre 1858 die ersten Versuche darüber anstellte, ob sich die m . Hg-Einheit in hinreichender Genauigkeit darstellen liesse, fand ich die Zahl 13,557 und nahm sie als richtig an, da sie von anderer Seite durch directe Vergleichung der Höhe der Quecksilber- und Wassersäule in communicirenden Röhren Be- stätigung fand. Leider ist auch bei den späteren, mit grösserer Sorgfalt und verbesserten Instrumenten ausgeführten Repro- ductionen der m . Hg-Einheit dieser Coefficient beibehalten und nicht die Regnault’sche Zahl 13,596 angenommen, deren Rich- tigkeit seitdem von mehreren Seiten bestätigt ist. Hiernach sind in der That die bisher angefertigten Etalons um 0,287 pCt. zu gross1). Nimmt man den Coefficienten der Zunahme des speci- fischen Leitungswiderstandes des zu den Widerstandsetalons be- nutzten Neusilberdrahtes = 0,00272 an2), so repräsentiren die- selben die m . Hg-Einheit nicht bei der auf ihnen vermerkten,
1) Nach der benutzten Formel
[Formel 1]
, in welcher W den Widerstand des Normalrohrs, l seine Länge, Q das Gewicht, σ das specifische Gewicht des Quecksilbers und a das Verhältniss des grössten zum kleinsten Querschnitte des Rohres bezeichnet.
2) Pogg. Ann. Bd. CXIII S. 4.
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in einer Definition besteht, also ein absolutes ist. Dass die von
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entsprächen, habe ich nie behauptet, im Gegentheil wiederholt
den Wunsch ausgesprochen, dass sich bald in exacten Messungen
geübtere Physiker der Mühe unterziehen möchten, auf dem von
mir angegebenen, sehr einfachen und sicheren Wege Etalons her-
zustellen, welche mit der gegebenen Definition so genau überein-
stimmten, wie es mit unseren jetzigen Hülfsmitteln zu erreichen
ist. Hr. Matthiessen wäre zu seiner Behauptung nur berech-
tigt, wenn meine Definition zweifelhaft oder wenn die angegebene
Methode unzuverlässig oder fehlerhaft wäre. Beides ist von ihm
nicht nachgewiesen, auch nicht einmal behauptet. Ist die von
ihm aufgestellte Thesis aber auch unzweifelhaft falsch, so gebe
ich ihm dagegen gern zu, dass das von mir in Rechnung ge-
zogene specifische Gewicht des Quecksilbers nicht richtig ist.
Als ich im Jahre 1858 die ersten Versuche darüber anstellte,
ob sich die m . Hg-Einheit in hinreichender Genauigkeit darstellen
liesse, fand ich die Zahl 13,557 und nahm sie als richtig an, da
sie von anderer Seite durch directe Vergleichung der Höhe der
Quecksilber- und Wassersäule in communicirenden Röhren Be-
stätigung fand. Leider ist auch bei den späteren, mit grösserer
Sorgfalt und verbesserten Instrumenten ausgeführten Repro-
ductionen der m . Hg-Einheit dieser Coefficient beibehalten und
nicht die Regnault’sche Zahl 13,596 angenommen, deren Rich-
tigkeit seitdem von mehreren Seiten bestätigt ist. Hiernach sind
in der That die bisher angefertigten Etalons um 0,287 pCt. zu
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fischen Leitungswiderstandes des zu den Widerstandsetalons be-
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selben die m . Hg-Einheit nicht bei der auf ihnen vermerkten,
1) Nach der benutzten Formel
[FORMEL], in welcher W den Widerstand des Normalrohrs, l seine Länge, Q das
Gewicht, σ das specifische Gewicht des Quecksilbers und a das Verhältniss
des grössten zum kleinsten Querschnitte des Rohres bezeichnet.
2) Pogg. Ann. Bd. CXIII S. 4.
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/293>, abgerufen am 22.11.2024.
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