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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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sondern bei einer um 10°,5 C. niedrigeren Temperatur. Es ist
ein unbestreitbares Verdienst des Hrn. Matthiessen, zu dieser
Berichtigung Veranlassung gegeben zu haben, die übrigens, wie
schon hervorgehoben, mit der Beurtheilung des Werthes der
m . Hg-Einheit gar nichts zu thun hat.

Hr. Matthiessen behauptet ferner, dass die von Zeit zu
Zeit aufgestellten m . Hg-Einheiten nicht denselben Widerstand
repräsentirten. Dass die m . Hg-Einheit in meinem Laboratorio
in drei verschiedenen Zeitperioden dargestellt ist und jedesmal
eine grössere Annäherung an den wirklichen Werth gefunden
hat, ist Hrn. M. bekannt. Hr. Sabine hat die Abweichungen
dieser drei Reproductionen in folgender Tabelle zusammengestellt:

[Tabelle]

Die grössten Differenzen zwischen der ersten und dritten
Darstellung erreicht mithin noch nicht 0,1 pCt. und nicht nahe
2 pCt., wie behauptet ist. Nach der ersten Bestimmung sind
nur einige für den eigenen Gebrauch bestimmte Etalons und
Widerstandsscalen angefertigt. Ebenso sind nur Widerstands-
scalen für technische Benutzung nach den Werthen der ersten
Reproduction angefertigt und in den Verkehr gekommen. Erst
den mittleren Werth der dritten Bestimmung habe ich zur An-
fertigung von etwa 100 Etalons von je einer Einheit benutzt,
welche ich unter mir bekannten, namhaften Physikern, Technikern
und wissenschaftlichen Instituten vertheilt habe, um die allge-
meine Annahme eines rationellen Widerstandsmasses dadurch
zu befördern.

Diese Etalons waren bei ihrer Versendung genau gleich und
sind, falls sie sich nicht verändert haben, bis auf 0,05 pCt. mit
der wahren m . Hg-Einheit übereinstimmend, wenn sie, wie schon
gesagt, bei einer um 10°,5 C. niedrigeren Temperatur gemessen
werden, wie auf ihnen angegeben ist. Andere Widerstandsetalons,
wie die von den HH. Matthiessen und Jenkin mit Siemens

sondern bei einer um 10°,5 C. niedrigeren Temperatur. Es ist
ein unbestreitbares Verdienst des Hrn. Matthiessen, zu dieser
Berichtigung Veranlassung gegeben zu haben, die übrigens, wie
schon hervorgehoben, mit der Beurtheilung des Werthes der
m . Hg-Einheit gar nichts zu thun hat.

Hr. Matthiessen behauptet ferner, dass die von Zeit zu
Zeit aufgestellten m . Hg-Einheiten nicht denselben Widerstand
repräsentirten. Dass die m . Hg-Einheit in meinem Laboratorio
in drei verschiedenen Zeitperioden dargestellt ist und jedesmal
eine grössere Annäherung an den wirklichen Werth gefunden
hat, ist Hrn. M. bekannt. Hr. Sabine hat die Abweichungen
dieser drei Reproductionen in folgender Tabelle zusammengestellt:

[Tabelle]

Die grössten Differenzen zwischen der ersten und dritten
Darstellung erreicht mithin noch nicht 0,1 pCt. und nicht nahe
2 pCt., wie behauptet ist. Nach der ersten Bestimmung sind
nur einige für den eigenen Gebrauch bestimmte Etalons und
Widerstandsscalen angefertigt. Ebenso sind nur Widerstands-
scalen für technische Benutzung nach den Werthen der ersten
Reproduction angefertigt und in den Verkehr gekommen. Erst
den mittleren Werth der dritten Bestimmung habe ich zur An-
fertigung von etwa 100 Etalons von je einer Einheit benutzt,
welche ich unter mir bekannten, namhaften Physikern, Technikern
und wissenschaftlichen Instituten vertheilt habe, um die allge-
meine Annahme eines rationellen Widerstandsmasses dadurch
zu befördern.

Diese Etalons waren bei ihrer Versendung genau gleich und
sind, falls sie sich nicht verändert haben, bis auf 0,05 pCt. mit
der wahren m . Hg-Einheit übereinstimmend, wenn sie, wie schon
gesagt, bei einer um 10°,5 C. niedrigeren Temperatur gemessen
werden, wie auf ihnen angegeben ist. Andere Widerstandsetalons,
wie die von den HH. Matthiessen und Jenkin mit Siemens

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[276/0294] sondern bei einer um 10°,5 C. niedrigeren Temperatur. Es ist ein unbestreitbares Verdienst des Hrn. Matthiessen, zu dieser Berichtigung Veranlassung gegeben zu haben, die übrigens, wie schon hervorgehoben, mit der Beurtheilung des Werthes der m . Hg-Einheit gar nichts zu thun hat. Hr. Matthiessen behauptet ferner, dass die von Zeit zu Zeit aufgestellten m . Hg-Einheiten nicht denselben Widerstand repräsentirten. Dass die m . Hg-Einheit in meinem Laboratorio in drei verschiedenen Zeitperioden dargestellt ist und jedesmal eine grössere Annäherung an den wirklichen Werth gefunden hat, ist Hrn. M. bekannt. Hr. Sabine hat die Abweichungen dieser drei Reproductionen in folgender Tabelle zusammengestellt: Die grössten Differenzen zwischen der ersten und dritten Darstellung erreicht mithin noch nicht 0,1 pCt. und nicht nahe 2 pCt., wie behauptet ist. Nach der ersten Bestimmung sind nur einige für den eigenen Gebrauch bestimmte Etalons und Widerstandsscalen angefertigt. Ebenso sind nur Widerstands- scalen für technische Benutzung nach den Werthen der ersten Reproduction angefertigt und in den Verkehr gekommen. Erst den mittleren Werth der dritten Bestimmung habe ich zur An- fertigung von etwa 100 Etalons von je einer Einheit benutzt, welche ich unter mir bekannten, namhaften Physikern, Technikern und wissenschaftlichen Instituten vertheilt habe, um die allge- meine Annahme eines rationellen Widerstandsmasses dadurch zu befördern. Diese Etalons waren bei ihrer Versendung genau gleich und sind, falls sie sich nicht verändert haben, bis auf 0,05 pCt. mit der wahren m . Hg-Einheit übereinstimmend, wenn sie, wie schon gesagt, bei einer um 10°,5 C. niedrigeren Temperatur gemessen werden, wie auf ihnen angegeben ist. Andere Widerstandsetalons, wie die von den HH. Matthiessen und Jenkin mit Siemens

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/294>, abgerufen am 22.11.2024.