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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Vorrede
daher erfolget/ daß in allhiesigen Fürstlichen
Land-Gericht Sultzbach verschiedene Wunder
der Natur männiglichs Augen sich vorstellen.
Dann/ es finden sich mehrer Orten besondere
Wasser-Quellen/ welche/ wann sie sich eröffnen
und zufliessen beginnen/ eine unfehlbare Theu-
rung des Geträids prognosticiren; wie da hin-
gegen durch dero Verdrucknen eine Enderung
und bevorstehende Wolfeile vorsagen. Eine
andere sehr Wasser-reiche Quelle sihet man an
den Gräntzen/ die durch das Jahr nur drey Mo-
nat lang fliesset: Die übrige neun Monat aber
die geringste Spühr Wassers nicht sehen lässet.
Noch eine besondere Art Wasser findet man in
unterschiedlichen Berg-Hölen/ welche so gleich
in dero Abtropffen zu schönen weissen Steinen/
dem Alabaster gleichend/ erhärten. Also auch
werden verschiedenen Orten des Landes/ in den
Felsigen Gebürgen/ mancherley verwunderli-
che Hölen gesehen/ die zwar dermalen noch/ den
wenigern Theil völlig sind erkündigt worden;
unter diesen ist eine dermassen raumig und weit/
daß auch ein- und mehr tausend Mann darinnen
Platz finden solten: Jst aber ebenermassen in
ihren weit erstreckenden Neben-Gängen noch
nicht gäntzlich durchwandert worden. Unter
der Zahl dieser Hölen sind einige/ die in gemein
die Wind-Löcher genennet werden/ aus diesen
kommen je zu Zeiten grausame Sturm- und
Wirbel-Wind hervor/ die schon öffters an Ge-

bäuen

Vorrede
daher erfolget/ daß in allhieſigen Fürſtlichen
Land-Gericht Sultzbach verſchiedene Wunder
der Natur männiglichs Augen ſich vorſtellen.
Dann/ es finden ſich mehrer Orten beſondere
Waſſer-Quellen/ welche/ wann ſie ſich eröffnen
und zuflieſſen beginnen/ eine unfehlbare Theu-
rung des Geträids prognoſticiren; wie da hin-
gegen durch dero Verdrucknen eine Enderung
und bevorſtehende Wolfeile vorſagen. Eine
andere ſehr Waſſer-reiche Quelle ſihet man an
den Gräntzen/ die durch das Jahr nur drey Mo-
nat lang flieſſet: Die übrige neun Monat aber
die geringſte Spühr Waſſers nicht ſehen läſſet.
Noch eine beſondere Art Waſſer findet man in
unterſchiedlichen Berg-Hölen/ welche ſo gleich
in dero Abtropffen zu ſchönen weiſſen Steinen/
dem Alabaſter gleichend/ erhärten. Alſo auch
werden verſchiedenen Orten des Landes/ in den
Felſigen Gebürgen/ mancherley verwunderli-
che Hölen geſehen/ die zwar dermalen noch/ den
wenigern Theil völlig ſind erkündigt worden;
unter dieſen iſt eine dermaſſen raumig und weit/
daß auch ein- und mehr tauſend Mann darinnen
Platz finden ſolten: Jſt aber ebenermaſſen in
ihren weit erſtreckenden Neben-Gängen noch
nicht gäntzlich durchwandert worden. Unter
der Zahl dieſer Hölen ſind einige/ die in gemein
die Wind-Löcher genennet werden/ aus dieſen
kommen je zu Zeiten grauſame Sturm- und
Wirbel-Wind hervor/ die ſchon öffters an Ge-

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[0074] Vorrede daher erfolget/ daß in allhieſigen Fürſtlichen Land-Gericht Sultzbach verſchiedene Wunder der Natur männiglichs Augen ſich vorſtellen. Dann/ es finden ſich mehrer Orten beſondere Waſſer-Quellen/ welche/ wann ſie ſich eröffnen und zuflieſſen beginnen/ eine unfehlbare Theu- rung des Geträids prognoſticiren; wie da hin- gegen durch dero Verdrucknen eine Enderung und bevorſtehende Wolfeile vorſagen. Eine andere ſehr Waſſer-reiche Quelle ſihet man an den Gräntzen/ die durch das Jahr nur drey Mo- nat lang flieſſet: Die übrige neun Monat aber die geringſte Spühr Waſſers nicht ſehen läſſet. Noch eine beſondere Art Waſſer findet man in unterſchiedlichen Berg-Hölen/ welche ſo gleich in dero Abtropffen zu ſchönen weiſſen Steinen/ dem Alabaſter gleichend/ erhärten. Alſo auch werden verſchiedenen Orten des Landes/ in den Felſigen Gebürgen/ mancherley verwunderli- che Hölen geſehen/ die zwar dermalen noch/ den wenigern Theil völlig ſind erkündigt worden; unter dieſen iſt eine dermaſſen raumig und weit/ daß auch ein- und mehr tauſend Mann darinnen Platz finden ſolten: Jſt aber ebenermaſſen in ihren weit erſtreckenden Neben-Gängen noch nicht gäntzlich durchwandert worden. Unter der Zahl dieſer Hölen ſind einige/ die in gemein die Wind-Löcher genennet werden/ aus dieſen kommen je zu Zeiten grauſame Sturm- und Wirbel-Wind hervor/ die ſchon öffters an Ge- bäuen

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/74>, abgerufen am 23.11.2024.