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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
reinigtern Luffts geniessen. Ausser Zweiffel/
hat der Höchste nicht umsonst/ der gleichen mäch-
tig-gross- und hohe/ öffters aber aus lauter Stein-
rotzen bestehende/ über die Wolcken und alles
Unwetter biß in die lieblich stille Lufft sich erhe-
bende: übrigens aber leere/ weder mit Metall-
noch Mineralien/ oder einigen Quell-Brunnen
begabte/ unfruchtbare/ dürre Gebürge erschaf-
fen/ dahero leicht zu ermessen/ daß hierunter ein
hohes Geheimniß verborgen lige. Dieser
HErr/ der die Ur-Quelle/ ja der Fürst des Le-
bens ist/ verspricht zwar langes Leben/ aber nur
denen die in seinen Gebotten wandeln. Diesen
allein ist vergönnet/ den heiligen Berg Gottes
anzusteigen/ und darob einer unveränderlichen
Ruhe zugeniessen. Jn dem ersten Buch der Kö-
nige am 19. Cap. lieset man von Elia/ als die-
ser aus einer Hölen am Berge Horeb heraus-
tratt auf den Berg/ da GOtt der HErr für-
über gieng/ siehe/ da kam ein starcker Wind/ der
die Felsen zerreiß/ der gieng vor dem HErrn her;
der HErr aber war nicht im Wind. Nach die-
sem folgte ein Erdbeben/ aber der HErr war
nicht im Erdbeben. Nach dem Erdbeben kam
ein Feuer/ aber der HErr war nicht im Feuer;
Endlich/ nach dem Feuer kam ein stilles sanfftes
Saussen/ da verhüllete Elias sein Angesicht mit
seinem Mandel/ etc. Also auf diesen über alle
incidentias & inclementias inferiorum erhöh-
ten Gebürgen/ die sonsten den Menschen nichts

nutzen/
D d ij

Von der Natur.
reinigtern Luffts genieſſen. Auſſer Zweiffel/
hat der Höchſte nicht umſonſt/ der gleichen mäch-
tig-groſſ- und hohe/ öffters aber aus lauter Stein-
rotzen beſtehende/ über die Wolcken und alles
Unwetter biß in die lieblich ſtille Lufft ſich erhe-
bende: übrigens aber leere/ weder mit Metall-
noch Mineralien/ oder einigen Quell-Brunnen
begabte/ unfruchtbare/ dürre Gebürge erſchaf-
fen/ dahero leicht zu ermeſſen/ daß hierunter ein
hohes Geheimniß verborgen lige. Dieſer
HErꝛ/ der die Ur-Quelle/ ja der Fürſt des Le-
bens iſt/ verſpricht zwar langes Leben/ aber nur
denen die in ſeinen Gebotten wandeln. Dieſen
allein iſt vergönnet/ den heiligen Berg Gottes
anzuſteigen/ und darob einer unveränderlichen
Ruhe zugenieſſen. Jn dem erſten Buch der Kö-
nige am 19. Cap. lieſet man von Elia/ als die-
ſer aus einer Hölen am Berge Horeb heraus-
tratt auf den Berg/ da GOtt der HErꝛ für-
über gieng/ ſiehe/ da kam ein ſtarcker Wind/ der
die Felſen zerreiß/ der gieng vor dem HErꝛn her;
der HErꝛ aber war nicht im Wind. Nach die-
ſem folgte ein Erdbeben/ aber der HErꝛ war
nicht im Erdbeben. Nach dem Erdbeben kam
ein Feuer/ aber der HErꝛ war nicht im Feuer;
Endlich/ nach dem Feuer kam ein ſtilles ſanfftes
Sauſſen/ da verhüllete Elias ſein Angeſicht mit
ſeinem Mandel/ ꝛc. Alſo auf dieſen über alle
incidentias & inclementias inferiorum erhöh-
ten Gebürgen/ die ſonſten den Menſchen nichts

nutzen/
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[419/0533] Von der Natur. reinigtern Luffts genieſſen. Auſſer Zweiffel/ hat der Höchſte nicht umſonſt/ der gleichen mäch- tig-groſſ- und hohe/ öffters aber aus lauter Stein- rotzen beſtehende/ über die Wolcken und alles Unwetter biß in die lieblich ſtille Lufft ſich erhe- bende: übrigens aber leere/ weder mit Metall- noch Mineralien/ oder einigen Quell-Brunnen begabte/ unfruchtbare/ dürre Gebürge erſchaf- fen/ dahero leicht zu ermeſſen/ daß hierunter ein hohes Geheimniß verborgen lige. Dieſer HErꝛ/ der die Ur-Quelle/ ja der Fürſt des Le- bens iſt/ verſpricht zwar langes Leben/ aber nur denen die in ſeinen Gebotten wandeln. Dieſen allein iſt vergönnet/ den heiligen Berg Gottes anzuſteigen/ und darob einer unveränderlichen Ruhe zugenieſſen. Jn dem erſten Buch der Kö- nige am 19. Cap. lieſet man von Elia/ als die- ſer aus einer Hölen am Berge Horeb heraus- tratt auf den Berg/ da GOtt der HErꝛ für- über gieng/ ſiehe/ da kam ein ſtarcker Wind/ der die Felſen zerreiß/ der gieng vor dem HErꝛn her; der HErꝛ aber war nicht im Wind. Nach die- ſem folgte ein Erdbeben/ aber der HErꝛ war nicht im Erdbeben. Nach dem Erdbeben kam ein Feuer/ aber der HErꝛ war nicht im Feuer; Endlich/ nach dem Feuer kam ein ſtilles ſanfftes Sauſſen/ da verhüllete Elias ſein Angeſicht mit ſeinem Mandel/ ꝛc. Alſo auf dieſen über alle incidentias & inclementias inferiorum erhöh- ten Gebürgen/ die ſonſten den Menſchen nichts nutzen/ D d ij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/533>, abgerufen am 22.11.2024.