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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
nutzen/ empfindet man auch eine gar sanffte/ lieb-
lich angenehme Lufft/ die gleichsam versichert/
Deum ibidem esse peculiari modo, ibidem
suum habere domicilium, & ibidem dare bene-
dictionem suam.
Nicht aber ist zugedencken/
daß diese seelige Glückseeligkeit innerhalb we-
nig Stunden erfolgen werde/ gar nicht. Moy-
ses blieb auf dem Berg Sinai viertzig Tag und
Nächte für dem HErrn/ anzudeuten/ daß diese
denen an Verlängerung ihres Lebens gelegen/
auch Mittel und Gelegenheit hierzu haben/
wann jährlich sie zu gewissen Jahrs-Zeiten/
nach eines jeden Climatis Beschaffenheit/ un-
ter welchem dergleichen sehr hohe Gebürge lie-
gen/ auch so lange auf demselben bey mässig zur
stell und in Vorrath verschafftem Unterhalt
verharreten/ ausser Zweiffel was es um die
Glückseeligkeit eines langen Lebens für eine Be-
wandniß habe/ empfinden würden; insonder-
heit/ wann in solcher Zeit sie täglich sich der je-
nigen Artzeney gebraucheten/ die aus dem Baum
des Lebens zubereitet werden kan. Von wel-
chem Baum hernach an seinem Ort auch Mel-
dung geschehen solle.

16. Auf der berühmten Jnsel Ceylon, wird
der höchste Berg von den Portugesen genandt
Pico d' Adam, das ist/ der Adams Berg. Auf
demselben siehet man zween Fußstapffen in
Stein eingedruckt/ als ob mit besonderer Kunst
und Fleiß sie wären eingehauen worden. Zu

die-

Das andere Buch.
nutzen/ empfindet man auch eine gar ſanffte/ lieb-
lich angenehme Lufft/ die gleichſam verſichert/
Deum ibidem eſſe peculiari modo, ibidem
ſuum habere domicilium, & ibidem dare bene-
dictionem ſuam.
Nicht aber iſt zugedencken/
daß dieſe ſeelige Glückſeeligkeit innerhalb we-
nig Stunden erfolgen werde/ gar nicht. Moy-
ſes blieb auf dem Berg Sinai viertzig Tag und
Nächte für dem HErꝛn/ anzudeuten/ daß dieſe
denen an Verlängerung ihres Lebens gelegen/
auch Mittel und Gelegenheit hierzu haben/
wann jährlich ſie zu gewiſſen Jahrs-Zeiten/
nach eines jeden Climatis Beſchaffenheit/ un-
ter welchem dergleichen ſehr hohe Gebürge lie-
gen/ auch ſo lange auf demſelben bey mäſſig zur
ſtell und in Vorrath verſchafftem Unterhalt
verharreten/ auſſer Zweiffel was es um die
Glückſeeligkeit eines langen Lebens für eine Be-
wandniß habe/ empfinden würden; inſonder-
heit/ wann in ſolcher Zeit ſie täglich ſich der je-
nigen Artzeney gebraucheten/ die aus dem Baum
des Lebens zubereitet werden kan. Von wel-
chem Baum hernach an ſeinem Ort auch Mel-
dung geſchehen ſolle.

16. Auf der berühmten Jnſel Ceylon, wird
der höchſte Berg von den Portugeſen genandt
Pico d’ Adam, das iſt/ der Adams Berg. Auf
demſelben ſiehet man zween Fußſtapffen in
Stein eingedruckt/ als ob mit beſonderer Kunſt
und Fleiß ſie wären eingehauen worden. Zu

die-
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[420/0534] Das andere Buch. nutzen/ empfindet man auch eine gar ſanffte/ lieb- lich angenehme Lufft/ die gleichſam verſichert/ Deum ibidem eſſe peculiari modo, ibidem ſuum habere domicilium, & ibidem dare bene- dictionem ſuam. Nicht aber iſt zugedencken/ daß dieſe ſeelige Glückſeeligkeit innerhalb we- nig Stunden erfolgen werde/ gar nicht. Moy- ſes blieb auf dem Berg Sinai viertzig Tag und Nächte für dem HErꝛn/ anzudeuten/ daß dieſe denen an Verlängerung ihres Lebens gelegen/ auch Mittel und Gelegenheit hierzu haben/ wann jährlich ſie zu gewiſſen Jahrs-Zeiten/ nach eines jeden Climatis Beſchaffenheit/ un- ter welchem dergleichen ſehr hohe Gebürge lie- gen/ auch ſo lange auf demſelben bey mäſſig zur ſtell und in Vorrath verſchafftem Unterhalt verharreten/ auſſer Zweiffel was es um die Glückſeeligkeit eines langen Lebens für eine Be- wandniß habe/ empfinden würden; inſonder- heit/ wann in ſolcher Zeit ſie täglich ſich der je- nigen Artzeney gebraucheten/ die aus dem Baum des Lebens zubereitet werden kan. Von wel- chem Baum hernach an ſeinem Ort auch Mel- dung geſchehen ſolle. 16. Auf der berühmten Jnſel Ceylon, wird der höchſte Berg von den Portugeſen genandt Pico d’ Adam, das iſt/ der Adams Berg. Auf demſelben ſiehet man zween Fußſtapffen in Stein eingedruckt/ als ob mit beſonderer Kunſt und Fleiß ſie wären eingehauen worden. Zu die-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/534>, abgerufen am 26.06.2024.