Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Das andere Buch.
Fische/ sind jemals in diesen Seen gespüret wor-
den. Idem.

22. Der See Vadimonis, anjetzo Lago
di Bassanello
genandt/ hat diese besondere Natur/
daß wann eine Theurung bevorstehet; er derge-
stalt sich übergiesset/ daß die gantze umhergelege-
ne Gegend von ihme überschwemmet wird. Kir-
cherus.

23. Jn der Landschafft Campaniae siehet
man auch einen ungründlichen See/ mit einem
sehr hohen Gestad/ wie mit einem Theatro um-
ringet. Keine Fische/ aber eine grosse Menge
Frösch werden in seinem Wasser gefunden.
Nordenwerts/ liegt ein gar hoher Fels/ aus eini-
gen desselben Hölen/ kommen bey anbrechenden
Frühling grosse Klumpen ineinander verwickel-
ter Schlangen hervor/ die fallen herunter in den
See; werden aber ferner nicht gesehen. Majo-
lus.

24. Also auch/ bey Rheati, schauen die
vorbey Reisende eine stehende Wasser-Pfütze/
diese hat eine Eigenschafft/ daß nemlich/ aller
Thieren-Klauen so diß Wasser berühren/ wun-
derlich gehärtet werden. Idem.

25. Jn dem Gebieth der Stadt Parma,
ist ein kleiner Pfuhl stehendes Wassers. So
jemand eine Fackel/ oder ein angezünd Holtz et-
was nahe hinzuhällt/ ziehet es das Feuer nach
sich/ und beginnt zu brennen: Kan auch anderer
Gestalt nicht gedämpfft werden/ man bedecke es

dann:

Das andere Buch.
Fiſche/ ſind jemals in dieſen Seen geſpüret wor-
den. Idem.

22. Der See Vadimonis, anjetzo Lago
di Baſſanello
genandt/ hat dieſe beſondere Natur/
daß wann eine Theurung bevorſtehet; er derge-
ſtalt ſich übergieſſet/ daß die gantze umhergelege-
ne Gegend von ihme überſchwemmet wird. Kir-
cherus.

23. Jn der Landſchafft Campaniæ ſiehet
man auch einen ungründlichen See/ mit einem
ſehr hohen Geſtad/ wie mit einem Theatro um-
ringet. Keine Fiſche/ aber eine groſſe Menge
Fröſch werden in ſeinem Waſſer gefunden.
Nordenwerts/ liegt ein gar hoher Fels/ aus eini-
gen deſſelben Hölen/ kommen bey anbrechenden
Frühling groſſe Klumpen ineinander verwickel-
ter Schlangen hervor/ die fallen herunter in den
See; werden aber ferner nicht geſehen. Majo-
lus.

24. Alſo auch/ bey Rheati, ſchauen die
vorbey Reiſende eine ſtehende Waſſer-Pfütze/
dieſe hat eine Eigenſchafft/ daß nemlich/ aller
Thieren-Klauen ſo diß Waſſer berühren/ wun-
derlich gehärtet werden. Idem.

25. Jn dem Gebieth der Stadt Parma,
iſt ein kleiner Pfuhl ſtehendes Waſſers. So
jemand eine Fackel/ oder ein angezünd Holtz et-
was nahe hinzuhällt/ ziehet es das Feuer nach
ſich/ und beginnt zu brennen: Kan auch anderer
Geſtalt nicht gedämpfft werden/ man bedecke es

dann:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0444" n="342"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
Fi&#x017F;che/ &#x017F;ind jemals in die&#x017F;en Seen ge&#x017F;püret wor-<lb/>
den. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>22. Der See <hi rendition="#aq">Vadimonis,</hi> anjetzo <hi rendition="#aq">Lago<lb/>
di Ba&#x017F;&#x017F;anello</hi> genandt/ hat die&#x017F;e be&#x017F;ondere Natur/<lb/>
daß wann eine Theurung bevor&#x017F;tehet; er derge-<lb/>
&#x017F;talt &#x017F;ich übergie&#x017F;&#x017F;et/ daß die gantze umhergelege-<lb/>
ne Gegend von ihme über&#x017F;chwemmet wird. <hi rendition="#aq">Kir-<lb/>
cherus.</hi></p><lb/>
            <p>23. Jn der Land&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Campaniæ</hi> &#x017F;iehet<lb/>
man auch einen ungründlichen See/ mit einem<lb/>
&#x017F;ehr hohen Ge&#x017F;tad/ wie mit einem <hi rendition="#aq">Theatro</hi> um-<lb/>
ringet. Keine Fi&#x017F;che/ aber eine gro&#x017F;&#x017F;e Menge<lb/>
Frö&#x017F;ch werden in &#x017F;einem Wa&#x017F;&#x017F;er gefunden.<lb/>
Nordenwerts/ liegt ein gar hoher Fels/ aus eini-<lb/>
gen de&#x017F;&#x017F;elben Hölen/ kommen bey anbrechenden<lb/>
Frühling gro&#x017F;&#x017F;e Klumpen ineinander verwickel-<lb/>
ter Schlangen hervor/ die fallen herunter in den<lb/>
See; werden aber ferner nicht ge&#x017F;ehen. <hi rendition="#aq">Majo-<lb/>
lus.</hi></p><lb/>
            <p>24. Al&#x017F;o auch/ bey <hi rendition="#aq">Rheati,</hi> &#x017F;chauen die<lb/>
vorbey Rei&#x017F;ende eine &#x017F;tehende Wa&#x017F;&#x017F;er-Pfütze/<lb/>
die&#x017F;e hat eine Eigen&#x017F;chafft/ daß nemlich/ aller<lb/>
Thieren-Klauen &#x017F;o diß Wa&#x017F;&#x017F;er berühren/ wun-<lb/>
derlich gehärtet werden. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>25. Jn dem Gebieth der Stadt <hi rendition="#aq">Parma,</hi><lb/>
i&#x017F;t ein kleiner Pfuhl &#x017F;tehendes Wa&#x017F;&#x017F;ers. So<lb/>
jemand eine Fackel/ oder ein angezünd Holtz et-<lb/>
was nahe hinzuhällt/ ziehet es das Feuer nach<lb/>
&#x017F;ich/ und beginnt zu brennen: Kan auch anderer<lb/>
Ge&#x017F;talt nicht gedämpfft werden/ man bedecke es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dann:</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[342/0444] Das andere Buch. Fiſche/ ſind jemals in dieſen Seen geſpüret wor- den. Idem. 22. Der See Vadimonis, anjetzo Lago di Baſſanello genandt/ hat dieſe beſondere Natur/ daß wann eine Theurung bevorſtehet; er derge- ſtalt ſich übergieſſet/ daß die gantze umhergelege- ne Gegend von ihme überſchwemmet wird. Kir- cherus. 23. Jn der Landſchafft Campaniæ ſiehet man auch einen ungründlichen See/ mit einem ſehr hohen Geſtad/ wie mit einem Theatro um- ringet. Keine Fiſche/ aber eine groſſe Menge Fröſch werden in ſeinem Waſſer gefunden. Nordenwerts/ liegt ein gar hoher Fels/ aus eini- gen deſſelben Hölen/ kommen bey anbrechenden Frühling groſſe Klumpen ineinander verwickel- ter Schlangen hervor/ die fallen herunter in den See; werden aber ferner nicht geſehen. Majo- lus. 24. Alſo auch/ bey Rheati, ſchauen die vorbey Reiſende eine ſtehende Waſſer-Pfütze/ dieſe hat eine Eigenſchafft/ daß nemlich/ aller Thieren-Klauen ſo diß Waſſer berühren/ wun- derlich gehärtet werden. Idem. 25. Jn dem Gebieth der Stadt Parma, iſt ein kleiner Pfuhl ſtehendes Waſſers. So jemand eine Fackel/ oder ein angezünd Holtz et- was nahe hinzuhällt/ ziehet es das Feuer nach ſich/ und beginnt zu brennen: Kan auch anderer Geſtalt nicht gedämpfft werden/ man bedecke es dann:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/444
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/444>, abgerufen am 24.05.2024.