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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
lauter schwartze/ doch sehr vortrefflich- und hoch-
geachte Fische/ Turtures genandt/ gefangen wer-
den. Dieser See/ zeiget die künfftige Sturm-
Wind und Regen dergestalt an: Daß sein
Wasser durch ein dermassen grosses Gethös/ und
gleichsam brüllend/ auf etlich tausend Schritt-
weit/ sich hören lässet. Majolus.

19. Auf dem Gebürg Stella erst-genand-
ten Landes/ siehet man in einem daselbst-liegenden
See/ fast täglich trümmer von zerbrochenen
Schiffen; ungeacht er über achtzehen Meilen
von dem Meer entfernet ist. Man spüret allzeit
ein grosses Ungestüm dabey.

20. Noch ein verwunderlicher See/ lie-
get dieses Landes in Hispanien auf dem hohen
Gebürg Canadus. Dieses Sees Wasser we-
gen der bodenlosen Tieffe/ scheinet/ (oder wie An-
dere wollen/) ist schwartz wie Dinten. Wann
ein Stein oder etwas hartes hinein geworffen
wird; verursachet es auch ein mächtig Gewit-
ter. Idem.

21. Jn Italien/ zwischen Florentz und
Vico, unfern von der Abbtey Vico, sind zween
See/ etwa eines Bogen-schusses weit von einan-
der entfernet/ beede/ wie man erachtet/ uner-
gründlich. Der Grössere hat sehr klares; der
Ander und Kleinere aber Dinten-schwartzes
Wasser/ und dabenebenst noch diese Eigenschafft/
daß alles Holtz in ihme zu Boden sincket. Keine

Fische/
Y iij

Von der Natur.
lauter ſchwartze/ doch ſehr vortrefflich- und hoch-
geachte Fiſche/ Turtures genandt/ gefangen wer-
den. Dieſer See/ zeiget die künfftige Sturm-
Wind und Regen dergeſtalt an: Daß ſein
Waſſer durch ein dermaſſen groſſes Gethös/ und
gleichſam brüllend/ auf etlich tauſend Schritt-
weit/ ſich hören läſſet. Majolus.

19. Auf dem Gebürg Stella erſt-genand-
ten Landes/ ſiehet man in einem daſelbſt-liegenden
See/ faſt täglich trümmer von zerbrochenen
Schiffen; ungeacht er über achtzehen Meilen
von dem Meer entfernet iſt. Man ſpüret allzeit
ein groſſes Ungeſtüm dabey.

20. Noch ein verwunderlicher See/ lie-
get dieſes Landes in Hiſpanien auf dem hohen
Gebürg Canadus. Dieſes Sees Waſſer we-
gen der bodenloſen Tieffe/ ſcheinet/ (oder wie An-
dere wollen/) iſt ſchwartz wie Dinten. Wann
ein Stein oder etwas hartes hinein geworffen
wird; verurſachet es auch ein mächtig Gewit-
ter. Idem.

21. Jn Italien/ zwiſchen Florentz und
Vico, unfern von der Abbtey Vico, ſind zween
See/ etwa eines Bogen-ſchuſſes weit von einan-
der entfernet/ beede/ wie man erachtet/ uner-
gründlich. Der Gröſſere hat ſehr klares; der
Ander und Kleinere aber Dinten-ſchwartzes
Waſſer/ und dabenebenſt noch dieſe Eigenſchafft/
daß alles Holtz in ihme zu Boden ſincket. Keine

Fiſche/
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[341/0443] Von der Natur. lauter ſchwartze/ doch ſehr vortrefflich- und hoch- geachte Fiſche/ Turtures genandt/ gefangen wer- den. Dieſer See/ zeiget die künfftige Sturm- Wind und Regen dergeſtalt an: Daß ſein Waſſer durch ein dermaſſen groſſes Gethös/ und gleichſam brüllend/ auf etlich tauſend Schritt- weit/ ſich hören läſſet. Majolus. 19. Auf dem Gebürg Stella erſt-genand- ten Landes/ ſiehet man in einem daſelbſt-liegenden See/ faſt täglich trümmer von zerbrochenen Schiffen; ungeacht er über achtzehen Meilen von dem Meer entfernet iſt. Man ſpüret allzeit ein groſſes Ungeſtüm dabey. 20. Noch ein verwunderlicher See/ lie- get dieſes Landes in Hiſpanien auf dem hohen Gebürg Canadus. Dieſes Sees Waſſer we- gen der bodenloſen Tieffe/ ſcheinet/ (oder wie An- dere wollen/) iſt ſchwartz wie Dinten. Wann ein Stein oder etwas hartes hinein geworffen wird; verurſachet es auch ein mächtig Gewit- ter. Idem. 21. Jn Italien/ zwiſchen Florentz und Vico, unfern von der Abbtey Vico, ſind zween See/ etwa eines Bogen-ſchuſſes weit von einan- der entfernet/ beede/ wie man erachtet/ uner- gründlich. Der Gröſſere hat ſehr klares; der Ander und Kleinere aber Dinten-ſchwartzes Waſſer/ und dabenebenſt noch dieſe Eigenſchafft/ daß alles Holtz in ihme zu Boden ſincket. Keine Fiſche/ Y iij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/443>, abgerufen am 18.05.2024.