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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.

20. Also auch wird in den Cornetischen
Feldern/ unfern Phalisco, an der Strasse die in
Campania leitet/ ein Brunn gefunden/ wann
jemand dessen Quelle betrachtet/ scheinet es/ als
ob in dem klaren Wasser Gebeine von Schlan-
gen/ Natern/ Eidexen und dergleichen liegen/
wann jemand aber aus dem Wasser solche her-
aus langen will/ findet er nichts dergleichen. Por-
ta. Mag. Nat.

21. Jn Sicilien/ hiervorn gedacht/ fin-
den sich auch zween nahe beysammen gelegner
Brunnen/ deren einer durch Trinckung seines
Wassers/ Menschen und Viehe fruchtbar:
der andere aber unfruchtbar machet. Majolus.

22. Jn Portugall, vier Meilen von der
Stadt Conimbria, zeiget man denen Frembden
eine starcke Quelle/ von den Land-Leuten Fer-
ventia
genandt. Dieser Brunn hat diese be-
sondere Natur/ daß alles was ihme zu nahe
kömmt und sein Wasser bereichen kan/ zu- und
in sich ziehet. Der Cardinal Heinricus, bey-
wesend König Johannis seines Bruders/ hat
solche Eigenschafft dieser Quelle einsten gründ-
lich erfahren wollen/ und Anfangs etliche Aeste
von Bäumen/ und Holtz-Klötze darein gesen-
cket: Nachmals aber/ etzliche Stuck Viehes
also nahe antreiben lassen/ daß sie das Wasser
dieses Brunnens berühret/ da mit Verwunde-
rung zu sehen war/ daß diese Quelle sie dergestalt
nach sich gezogen/ daß sie durch die Diener ge-

rettet
Das andere Buch.

20. Alſo auch wird in den Cornetiſchen
Feldern/ unfern Phaliſco, an der Straſſe die in
Campania leitet/ ein Brunn gefunden/ wann
jemand deſſen Quelle betrachtet/ ſcheinet es/ als
ob in dem klaren Waſſer Gebeine von Schlan-
gen/ Natern/ Eidexen und dergleichen liegen/
wann jemand aber aus dem Waſſer ſolche her-
aus langen will/ findet er nichts dergleichen. Por-
ta. Mag. Nat.

21. Jn Sicilien/ hiervorn gedacht/ fin-
den ſich auch zween nahe beyſammen gelegner
Brunnen/ deren einer durch Trinckung ſeines
Waſſers/ Menſchen und Viehe fruchtbar:
der andere aber unfruchtbar machet. Majolus.

22. Jn Portugall, vier Meilen von der
Stadt Conimbria, zeiget man denen Frembden
eine ſtarcke Quelle/ von den Land-Leuten Fer-
ventia
genandt. Dieſer Brunn hat dieſe be-
ſondere Natur/ daß alles was ihme zu nahe
kömmt und ſein Waſſer bereichen kan/ zu- und
in ſich ziehet. Der Cardinal Heinricus, bey-
weſend König Johannis ſeines Bruders/ hat
ſolche Eigenſchafft dieſer Quelle einſten gründ-
lich erfahren wollen/ und Anfangs etliche Aeſte
von Bäumen/ und Holtz-Klötze darein geſen-
cket: Nachmals aber/ etzliche Stuck Viehes
alſo nahe antreiben laſſen/ daß ſie das Waſſer
dieſes Brunnens berühret/ da mit Verwunde-
rung zu ſehen war/ daß dieſe Quelle ſie dergeſtalt
nach ſich gezogen/ daß ſie durch die Diener ge-

rettet
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[292/0394] Das andere Buch. 20. Alſo auch wird in den Cornetiſchen Feldern/ unfern Phaliſco, an der Straſſe die in Campania leitet/ ein Brunn gefunden/ wann jemand deſſen Quelle betrachtet/ ſcheinet es/ als ob in dem klaren Waſſer Gebeine von Schlan- gen/ Natern/ Eidexen und dergleichen liegen/ wann jemand aber aus dem Waſſer ſolche her- aus langen will/ findet er nichts dergleichen. Por- ta. Mag. Nat. 21. Jn Sicilien/ hiervorn gedacht/ fin- den ſich auch zween nahe beyſammen gelegner Brunnen/ deren einer durch Trinckung ſeines Waſſers/ Menſchen und Viehe fruchtbar: der andere aber unfruchtbar machet. Majolus. 22. Jn Portugall, vier Meilen von der Stadt Conimbria, zeiget man denen Frembden eine ſtarcke Quelle/ von den Land-Leuten Fer- ventia genandt. Dieſer Brunn hat dieſe be- ſondere Natur/ daß alles was ihme zu nahe kömmt und ſein Waſſer bereichen kan/ zu- und in ſich ziehet. Der Cardinal Heinricus, bey- weſend König Johannis ſeines Bruders/ hat ſolche Eigenſchafft dieſer Quelle einſten gründ- lich erfahren wollen/ und Anfangs etliche Aeſte von Bäumen/ und Holtz-Klötze darein geſen- cket: Nachmals aber/ etzliche Stuck Viehes alſo nahe antreiben laſſen/ daß ſie das Waſſer dieſes Brunnens berühret/ da mit Verwunde- rung zu ſehen war/ daß dieſe Quelle ſie dergeſtalt nach ſich gezogen/ daß ſie durch die Diener ge- rettet

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/394>, abgerufen am 18.05.2024.