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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.

16. Bapt. Fregosus, in suis Collect.
schreibet aus eigner Erfahrung/ daß dergleichen
Brunn ihm auch bekandt seye; und als einstens
stillschweigend er demselben sich genahet/ und die
Quelle angesehen/ habe er sie schön klar und rein
gefunden/ auch im weggehen also verlassen.
Als aber zu anderer Zeit er nur ein Wort gere-
det/ sey der Brunn augenblicklich trüb/ und
schäumend geworden/ nicht anders/ als ob je-
mand mit Fleiß ihn aufgerühret/ und getrübet
hätte. Petr. Mexiae Sylva var. Lectionum.

17. Jn Toscana, am Berg Rufoli,
quillet ein sehr klarer Brunnen/ dessen Wasser/
so es gegen ander Quell-Wasser abgewogen
wird/ so gar leicht ist/ daß es auch die Wag-
Schale kaum hebet. Idem.

18. Daselbst bey dem Gebirg Ulimen-
to,
unfern des Fleckens Febiano, quillet ein
Brunn süsses Wassers/ wann die Säug-Am-
men/ denen die Milch entgangen/ dessen Was-
ser trincken; kömmt sie ihnen überfliessend wie-
der. Idem.

19. Dergleichen findet sich auch im Ve-
ronesi
schen Gebüt/ im Thal Pulicella, allda ist
ein grosser Stein/ welcher durch eines Künstlers-
Hand in Gestalt zweyer Frauen Brüste formi-
r
et ist. Aus diesem rinnet stetigs Wasser/ wel-
ches auch die Tugend hat/ denen Frauen die ver-
lorne Milch wieder zubringen. Idem. Andr. Sco-
ti, Itin. Italiae.

20. Also
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Von der Natur.

16. Bapt. Fregoſus, in ſuis Collect.
ſchreibet aus eigner Erfahrung/ daß dergleichen
Brunn ihm auch bekandt ſeye; und als einſtens
ſtillſchweigend er demſelben ſich genahet/ und die
Quelle angeſehen/ habe er ſie ſchön klar und rein
gefunden/ auch im weggehen alſo verlaſſen.
Als aber zu anderer Zeit er nur ein Wort gere-
det/ ſey der Brunn augenblicklich trüb/ und
ſchäumend geworden/ nicht anders/ als ob je-
mand mit Fleiß ihn aufgerühret/ und getrübet
hätte. Petr. Mexiæ Sylva var. Lectionum.

17. Jn Toſcana, am Berg Rufoli,
quillet ein ſehr klarer Brunnen/ deſſen Waſſer/
ſo es gegen ander Quell-Waſſer abgewogen
wird/ ſo gar leicht iſt/ daß es auch die Wag-
Schale kaum hebet. Idem.

18. Daſelbſt bey dem Gebirg Ulimen-
to,
unfern des Fleckens Febiano, quillet ein
Brunn ſüſſes Waſſers/ wann die Säug-Am-
men/ denen die Milch entgangen/ deſſen Waſ-
ſer trincken; kömmt ſie ihnen überflieſſend wie-
der. Idem.

19. Dergleichen findet ſich auch im Ve-
roneſi
ſchen Gebüt/ im Thal Pulicella, allda iſt
ein groſſer Stein/ welcher durch eines Künſtlers-
Hand in Geſtalt zweyer Frauen Brüſte formi-
r
et iſt. Aus dieſem rinnet ſtetigs Waſſer/ wel-
ches auch die Tugend hat/ denen Frauen die ver-
lorne Milch wieder zubringen. Idem. Andr. Sco-
ti, Itin. Italiæ.

20. Alſo
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[291/0393] Von der Natur. 16. Bapt. Fregoſus, in ſuis Collect. ſchreibet aus eigner Erfahrung/ daß dergleichen Brunn ihm auch bekandt ſeye; und als einſtens ſtillſchweigend er demſelben ſich genahet/ und die Quelle angeſehen/ habe er ſie ſchön klar und rein gefunden/ auch im weggehen alſo verlaſſen. Als aber zu anderer Zeit er nur ein Wort gere- det/ ſey der Brunn augenblicklich trüb/ und ſchäumend geworden/ nicht anders/ als ob je- mand mit Fleiß ihn aufgerühret/ und getrübet hätte. Petr. Mexiæ Sylva var. Lectionum. 17. Jn Toſcana, am Berg Rufoli, quillet ein ſehr klarer Brunnen/ deſſen Waſſer/ ſo es gegen ander Quell-Waſſer abgewogen wird/ ſo gar leicht iſt/ daß es auch die Wag- Schale kaum hebet. Idem. 18. Daſelbſt bey dem Gebirg Ulimen- to, unfern des Fleckens Febiano, quillet ein Brunn ſüſſes Waſſers/ wann die Säug-Am- men/ denen die Milch entgangen/ deſſen Waſ- ſer trincken; kömmt ſie ihnen überflieſſend wie- der. Idem. 19. Dergleichen findet ſich auch im Ve- roneſiſchen Gebüt/ im Thal Pulicella, allda iſt ein groſſer Stein/ welcher durch eines Künſtlers- Hand in Geſtalt zweyer Frauen Brüſte formi- ret iſt. Aus dieſem rinnet ſtetigs Waſſer/ wel- ches auch die Tugend hat/ denen Frauen die ver- lorne Milch wieder zubringen. Idem. Andr. Sco- ti, Itin. Italiæ. 20. Alſo T ij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/393>, abgerufen am 18.05.2024.