Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Vorrede ein unaufhörlich Lob/ und Danck-Opffer ab-statten. Sehr herrlich/ merck- und denck-würdig HErrn
Vorrede ein unaufhörlich Lob/ und Danck-Opffer ab-ſtatten. Sehr herꝛlich/ merck- und denck-würdig HErꝛn
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Vorrede
ein unaufhörlich Lob/ und Danck-Opffer ab-
ſtatten.
Sehr herꝛlich/ merck- und denck-würdig
hat vor andern heiligen Gottes-Männern/ der
Königliche Prophet David die Wunder GOt-
tes in der Natur/ in ſeinen Pſalmen und Lob-
Geſängen beſchrieben/ auch durch öffters Wi-
derholen dennoch darob ſich nicht erſättigen mö-
gen/ darum er endlich im 103. Pſalm in dieſe
Wort ausbricht: Die gantze Erde ſey voll der
wunderbaren Güte des HErꝛn. Ohne Zweif-
fel hat dieſes der Heilige Geiſt nicht vergebens
als eine geſchehene Sachen laſſen aufzeichnen/
ſondern an David eine lebendige Ideam und
Muſter der wahren GOtt wol-gefälligen An-
ſchauung und Betrachtung der Wercke des
Schöpffers wollen vorſtellen. Wie nun un-
widerſprechlich wahr iſt/ daß das Wort des
HErꝛn oder die Heilige Schrifft das Haupt-
Buch ſey/ in welchem die wahre Erkändtnis
GOttes/ nach ſeinem Weſen/ Willen und
Wercken aus Gnaden den Menſchen-Kindern
geoffenbaret worden: Alſo auch iſt mehr denn
gewiß/ daß das andere auf gethane Buch/ nem-
lich dieſe Welt/ als eine ſichtbare Darſtellung
der unſichtbaren Ewigkeit/ nicht weniger hoch
werth zu halten; nachdemmalen in ſolchem
Buche gleichſam mit Augen geſehen/ und in ei-
nem GOtt gelaſſenen Gemüth betaſtet und
empfunden werden kan/ was in dem Wort des
HErꝛn
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